Die 5 wichtigsten Leadership Skills effektiver Führungskräfte

Gute Fachkenntnisse sind die Eintrittskarte in Führungspositionen. Doch um in der neuen Arbeitswelt erfolgreich zu sein, sind Soft Skills mindestens genauso wichtig wie Hard Skills. Für Führungskräfte sind sie sogar unerlässlich, um Mitarbeitende effektiv zu führen, zu inspirieren und zu motivieren.

Es überrascht daher nicht, dass die fünf wichtigsten Führungsqualitäten überwiegend Soft Skills sind. Das zeigen alle aktuellen Studien unisono. 

Eine dieser Studien wurde vor einigen Jahren vom Softdrinkhersteller Pepsi angestrengt. Pepsi wollte wissen, welche Führungskräfte am erfolgreichsten sind. Es zeigte sich, dass Führungskräfte mit hoher emotionaler Intelligenz ihre Ziele um bis zu 20 Prozent übertrafen, während emotional schwache Führungskräfte ihre Ziele verfehlten. Für einen Weltkonzern wie Pepsi bedeutet dies einen Unterschied in der Bilanz von Hunderten von Millionen!

Nicht nur für Pepsi, auch für die Harvard Business School und die auf Leadership Advisory spezialisierte Unternehmensberatung Egon Zehnder ist emotionale Intelligenz die wichtigste Kompetenz für alle Führungskräfte – und steht auch auf unserer Liste der wichtigsten Leadership Skills ganz oben.

 

«Die effektivsten Führungskräfte gleichen sich in einem entscheidenden Punkt: Sie verfügen alle über ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz. (…) Ohne sie kann eine Person die beste Ausbildung der Welt haben, einen scharfen, analytischen Verstand und einen unerschöpflichen Vorrat an klugen Ideen, aber sie wird trotzdem keine grosse Führungspersönlichkeit sein».

Daniel Goleman, Psychologe und Autor in seinem Artikel «What makes a leader?», erschienen in der Harvard Business Review (2004) 

 

Platz 1: Emotionale Intelligenz

Emotionale Intelligenz (EQ) ist deshalb eine Schlüsselkompetenz für jede erfolgreiche Führungskraft. Die Fähigkeit, nicht nur die eigenen Emotionen, sondern auch die anderer Menschen zu erkennen und positiv zu steuern, ist eine so genannte Metakompetenz und beeinflusst viele weitere Leadership Skills in dieser Liste. Zum Beispiel die Fähigkeit, durch Kommunikation eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen, Teammitglieder zu Höchstleistungen zu motivieren oder in Krisenzeiten einen kühlen Kopf zu bewahren. 

Die gute Nachricht: Emotionale Intelligenz ist eine Kompetenz, die man bewusst trainieren kann, indem man kontinuierlich an den 5 Kernbereichen der Emotionalen Intelligenz arbeitet:

Selbstwahrnehmung: Selbstwahrnehmung bedeutet, die eigenen Gefühle in bestimmten Situationen bewusst wahrzunehmen und die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen. 

Selbstregulation: Wie Warren Buffet sagte: «Wahre Macht ist Kontrolle». Führungskräfte, die sich gut selbst regulieren können, bewahren in Stresssituationen Ruhe, treffen überlegte Entscheidungen und lösen Konflikte effektiv. 

Motivation: Nur wer selbst motiviert ist, kann auch andere zu guten Leistungen anspornen. Führungskräfte, die Motivation vorleben, schaffen eine positive und leistungsorientierte Arbeitskultur.

Empathie: Empathie bedeutet, die Emotionen und Perspektiven anderer Menschen zu verstehen und darauf einzugehen. Einfühlsame Führungskräfte sind besser in der Lage, Beziehungen aufzubauen, Vertrauen zu schaffen und die Bedürfnisse ihrer Teammitglieder zu erkennen. 

Beziehungsmanagement: Die Fähigkeit, gute zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, ist eine weitere Stärke effektiver Führungskräfte. Sie befähigt Führungskräfte, die Beziehungen zu ihren Mitarbeitenden durch Coaching, Mentoring und Konfliktlösung konstruktiv zu gestalten.

 

«Je mehr wir über effektive Kommunikation lernen, desto besser können wir führen, weil unsere Anweisungen besser verstanden werden».

Paul Jarvis, Mitbegründer von Fathom Analytics, Autor von «Company of one»

 

Platz 2: Kommunikation

«Kommunikation ist die eigentliche Arbeit der Führung.» Wenn wir der These des ehemaligen Dekans der Harvard Business School und einflussreichen Managementprofessors Nitin Nohria zustimmen, dann ist effektive Kommunikation nicht nur eine Must-have-Kompetenz erfolgreicher Führungskräfte, sondern auch tägliche Praxis.

Denn es sind die kommunikativen Fähigkeiten einer Führungskraft, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren und inspirieren, die Ziele des Teams und der Organisation zu erreichen. Aus diesem Grund verbringen Führungskräfte schätzungsweise 70 bis 90 Prozent ihrer Zeit damit, mit ihren Teams und anderen Personen am Arbeitsplatz zu kommunizieren. 

Um effektiv zu kommunizieren, sollten Führungskräfte die folgenden Fähigkeiten entwickeln:

• Anpassungsfähigkeit und Empathie, um den Kommunikationsstil an unterschiedliche Situationen und Zuhörergruppen anzupassen 
• Aktives Zuhören sowie die Wahrnehmen von verbaler und non-verbaler Kommunikation
• Klare und transparente Kommunikation von Unternehmenszielen, Chancen, Herausforderungen und Strategien, die inspirierend und motivierend wirkt
• Die richtigen Fragen zu stellen, um konstruktive Diskussionen anzuregen
• Eine zugängliche und beruhigende Körpersprache, die Vertrauen schafft

 

«Wenn Ihr Handeln andere dazu inspiriert, mehr zu träumen, mehr zu lernen, mehr zu tun und mehr zu werden, sind Sie eine Führungspersönlichkeit.»

John Quincy Adams, 6. Präsident der Vereinigten Staaten

 

Platz 3: Team-Motivation

Die neue Arbeitswelt ermöglicht es uns, von überall und zu jeder Zeit zusammenzuarbeiten. Diese neue Flexibilität und der Fachkräftemangel haben dazu geführt, dass sich nicht mehr die Unternehmen die talentiertesten Mitarbeitenden aussuchen, sondern die talentiertesten Mitarbeitenden die Unternehmen. All das verändert die Rolle und die Aufgaben von Führungskräften radikal. Statt Befehlsketten und Micromanagement ist Führung auf Augenhöhe gefragt.

Als Führungskraft macht man deshalb nur dann einen guten Job, wenn auch das Team einen guten Job macht. Mitarbeitende zu Bestleistungen zu motivieren und ihre Talente weiterzuentwickeln, gehört deshalb zu den essentiellen Leadership-Skills. Aber nicht nur die Team-Performance steigt, wenn die Team-Motivation stimmt. Auch die Mitarbeitendenzufriedenheit wird erhöht, während die Fluktuation sinkt. 

 

«Wenn wir die Zeit nicht managen können, können wir auch nichts anderes managen.»

Peter F. Drucker, Ökonom und Pionier der modernen Managementlehre

 

Platz 4: Zeitmanagement

Zeit ist die wohl knappste Ressource am Arbeitsplatz. Wer als Führungskraft seine eigene Arbeitszeit nicht managen kann, kann auch die Arbeitszeit anderer nicht managen. 

Vergegenwärtigen wir uns kurz die Folgen eines schlechten Zeitmanagements: Projekte, die aus dem Ruder laufen, Deadlines, die niemand mehr ernst nimmt, Überforderung und schlussendlich Stress, der sich auf die Produktivität des gesamten Teams auswirkt. Selbstorganisation und Zeitmanagement sind deshalb unverzichtbare Fähigkeiten für jede Führungskraft. 

Mit diesen einfachen Tipps machen Führungskräfte, den ersten Schritt in ein besseres Zeitmanagement:

• Konzentrieren Sie sich auf Prioritäten, nicht auf Dringlichkeiten.
• Setzen Sie sich und Ihren Mitarbeitenden klare, konkrete und realistische Ziele setzen.
• Nutzen Sie Zeitmanagement-Tools (Kalender, To-Do-Listen, Task Apps, etc.)
• Blockieren Sie Zeit für Aufgaben mit hoher Priorität und für das Mentoring ihrer Mitarbeitenden.
• Delegieren Sie Aufgaben an Ihre Mitarbeitenden und fördern Sie deren Entwicklung.
• Lernen Sie nein zu sagen. Nein zu sagen ist ein Ja zu wichtigen Aufgaben.
• Planen Sie Pausen zur Erholung ein. Sie sind kein Roboter.

«Beurteile mich nicht nach meinem Erfolg, sondern danach, wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin.»

Nelson Mandela, erster schwarzer Präsident Südafrikas, Aktivist gegen das Apartheidregime und Friedensnobelpreisträger

Platz 5: Resilienz

Egal, wie gut Führungskräfte planen und wie effizient sie ihre Zeit managen, Krisen, Stress und Druck gehören zum Jobprofil. Spätestens seit der Pandemie zählt deshalb Resilienz zu den wichtigsten Führungskompetenzen. Doch was bedeutet Resilienz im Führungskontext? 

Resiliente Führungskräfte bleiben auch unter hohem Druck flexibel und belastbar. Sie verfügen über eine hohe Problemlösungskompetenz, die es ihnen ermöglicht, sich schnell an veränderte Bedingungen anzupassen und ihr Team auf einen neuen Kurs einzuschwören. Resilienz ermöglicht es Führungskräften, schwierige Herausforderungen nicht nur zu meistern, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen.

Folgenden Strategien haben sich bewährt, um Leadership-Resilienz zu entwickeln:

• Reflektieren Sie Ihr Handeln und holen Sie sich aktiv Feedback von Gleichgesinnten ein.
• Kultivieren Sie eine Mentalität des kontinuierlichen Lernens und persönlichen Wachstums.
• Entwickeln Sie eine Vision, für die Sie leidenschaftlich brennen und die über Ihren eigenen Erfolg, Ihr Vermögen oder Ihre Karriere hinausreichtt.
• Pflegen Sie ein stabiles professionelles Beziehungsnetzwerk, das Ihnen Orientierung bietet und Stärke verleiht.

Was macht Menschen zu Führungspersönlichkeiten? 

Auch wenn wir immer wieder Menschen begegnen, die uns wie geborene Führungspersönlichkeiten erscheinen: Führungskompetenzen sind nicht angeboren, sondern werden gemacht. Aufstrebende Führungstalente brauchen daher vor allem Übung in der Praxis und qualitativ hochwertige Lernangebote, um ihre Führungsaufgaben selbstbewusst und erfolgreich wahrnehmen zu können.

Unsere Kursangebote in Kooperation mit der Haufe Akademie, richten sich deshalb an qualitätsbewusste Praktikerinnen und Praktiker, die ihre Leadership und Soft Skills schnell, gezielt und effektiv unter Anleitung erfahrener Trainerinnen und Trainer weiterentwickeln möchten. Für sie schaffen wir verlässliche, praxisnahe und interaktive Kurserlebnisse, die ihnen helfen, das Erlernte schnell im Job anzuwenden und ihre Führungsrolle mit mehr Selbstvertrauen und Motivation auszufüllen.