Digicomp Kompetenzmodell: «Offene Kultur»

Die Fähigkeit einer Organisationskultur, Veränderung anzunehmen, ist eine der grundlegenden Kompetenzen in einer digitalen Welt.

Autor/in Christine Mäder
Datum 09.08.2018
Lesezeit 4 Minuten

Die Digitalisierung und die damit zusammenhängende digitale Transformation wandelt Unternehmen, deren Strategie, Struktur, Kultur, Prozesse und Wertschöpfungsketten. Durch digitale Medien und innovative Technologien ergeben sich Chancen in der Umsetzung neuer Geschäftsmodelle. Die grösste Herausforderung besteht jedoch im kulturellen Change der Mitarbeitenden, der mit der Digitalisierung unserer Gesellschaft einhergeht.

Für einen Change braucht es Offenheit. Ebenso birgt ein Wandel Unsicherheit. Und wer sich offen in eine unsichere Situation fallen lässt, wird Fehler begehen. So sind Erfolg wie Misserfolg fester Bestandteil einer digitalen Kultur: Fail fast and cheap and do it better. Organisationen mit einer lernenden Fehlerkultur verstehen es, den Wandel für sich zu nutzen. Gleichzeitig muss die Kultur im Unternehmen es erlauben, zu verschnaufen, nicht zu überhitzen.

Welche Skills braucht ein Unternehmen für eine offene Kultur?

Die Fähigkeit einer Organisationskultur, Veränderung anzunehmen, ist eine der grundlegenden Kompetenzen in einer digitalen Welt.

Welche Skills brauchen Arbeitnehmende, um das Handlungsfeld der offenen Kultur ideal abzudecken? (nicht abschliessend)

  • Informations- und Wissensmanagement
    • Informationen kuratieren, (suchen, bewerten, selektieren, interpretieren, verarbeiten/aufbereiten) und vermitteln
    • Lernkultur etablieren & leben (Wissensträger kennen, Wissen teilen, Wissen vermehren und halten)
  • Kommunikationskompetenz
    • Emotionale Kompetenz (Empathie, Menschenkenntnis)
    • Verhandlungs- und Überzeugungsfertigkeit
    • Feedback geben und annehmen
    • soziale Interaktion, soziales Wahrnehmungsvermögen
    • Kooperationskompetenz: Team-/Communityfertigkeit
    • Konfliktfertigkeit
  • Resilienz
    • Eigenverantwortung
    • Selbstwirksamkeit
    • Durchhaltevermögen
    • Lernkompetenz
    • Offenheit für Neues
  • Digital Leadership
    • Offenheit, Vertrauen, Transparenz
    • Führen in der VUCA-Welt
    • Interkulturelles Denken
    • Management 3.0
    • Fehlertoleranz

Modell mit 7 Handlungsfeldern

Basierend auf den Kompetenzen, die Mitarbeitende im digitalen Wandel brauchen, haben wir ein Modell mit 7 Handlungsfeldern entwickelt. An oberster Stelle steht der Kunde. In der Mitte spielen Strategie, agile Organisation, effiziente Prozesse, offene Kultur und begeisternde Innovation zusammen. Das kybernetische System funktioniert jedoch nicht ohne eine gut aufgestellte, technische Infrastruktur.

Die Kompetenzfelder stehen nicht für sich alleine, sondern interagieren miteinander. Eine Intensivierung der Anstrengungen in einem Feld beeinflusst die Performance eines anderen Feldes. Ein nachhaltiger Wandel baut deshalb nicht nur die Kompetenzen in den verschiedenen Feldern auf, sondern berücksichtigt auch die Nahtstellen und Wechselwirkungen.

Digicomp Kompetenzmodell für die digitale Transformation

Mehr Infos zum Digicomp Kompetenzmodell


Autor/in

Christine Mäder

Christine Mäder verfügt über einen Bachelor of Arts ZFH in Übersetzen der ZHAW und einen Master of Advanced Studies in Marketing Management der Uni Basel. Nach der Ausbildung zur Buchhändlerin stiess sie 2008 während dem Übersetzerstudium zu Digicomp und sorgte als Lektorin für den sprachlichen Durchblick. Nach einem Abstecher in den Sprachdienst eines Schweizer Konzerns, unterstützte sie bei Digicomp das Marketing-Communications-Team in sämtlichen Bereichen.