Es war ein tolles Jahr! Danke, dass du ein Teil davon warst.
Freudig berührt habe ich auf den Facebook-Jahresrückblick einer meiner Freundinnen reagiert. Wow, ich kenne diese Person erst seit ein paar Monaten und sie bedankt sich bei mir – ist recht aufmerksam und nett, habe ich gedacht.
Beeindruckt hat mich auch, dass der Jahresrückblick liebevoll gestaltet war und dass sich jemand soviel Mühe gibt mit tollen Fotos. Und erst noch bereits Mitte Dezember. Es gibt halt doch noch Leute, die gut organisiert sind, sich für die wesentlichen Dinge Zeit nehmen. Mein schlechtes Gewissen hat sich dieses Jahr also bereits vor den Feiertagen gemeldet, nehme ich mir doch seit Jahren vor, endlich, endlich auch einen Jahresrückblick an meine Freunde zu schicken oder wenigstens die Rundbriefe zu verdanken, die per Post bis zum Jahresende bei mir eintrudeln.
Das schlechte Gewissen war jedoch nur ein kurzes Aufflackern. Facebook sei Dank – ich kann ja als Antwort einfach nur den „Gefällt mir-Button“ anklicken oder zwei, drei Worte mit einem Smiley als Kommentar hinterlassen und schon habe ich wenigstens die Pendenz erledigt. Das habe ich dann aber irgendwie auch nicht befriedigend gefunden und darum nicht gemacht. Ich habe mir vorgenommen, mich bei meiner Kollegin ganz persönlich zu bedanken für die Mühe, die sie sich für das Zusammenstellen des auf den ersten Blick ansprechenden Rückblicks gemacht hat.
Ab dem 20igsten Dezember sind dann quasi täglich weitere Jahresrückblicke im vorgegebenen Raster, immerhin in 3 unterschiedlichen Gestaltungsversionen, auf meinem Bildschirm gelandet. Da ist auch mir klar geworden – aha, das ist ein fixes Tool. Das hat mich dann zu ein paar Überlegungen geführt:
- Was genau hat das mit dem Ursprungsgedanken eines Rückblickes zu tun?
- Hat Rückblick nicht auch etwas zu tun mit Reflektieren?
- Findet Reflektieren statt, indem wir nahezu unkommentierte Bilder posten, die unsere Fangemeinde bereits einmal aufgetischt bekommen hat?
Und an meine eigene Adresse: Was habe ich mir nur dabei gedacht, dass ich mich ganz persönlich angesprochen gefühlt habe?