Darum lohnt sich der Einstieg ins Projektmanagement
Projektmanagement ist weit mehr als Termine koordinieren und Aufgaben verteilen. Mit den richtigen Methoden und Tools lassen sich Projekte erfolgreicher steuern und die eigene Karriere voranbringen. Ob klassisch, agil oder hybrid: Scrum-Experte und Digicomp-Trainer Ralph Jocham beantwortet die häufigsten Fragen rund um Weiterbildung, Methoden und Zertifikate. Jetzt erfahren, warum Weiterbildung entscheidend ist und wie du die passende Richtung für deine Ziele erkennst.
Hinter einem guten Projektmanagement steckt weit mehr als Termine zu koordinieren und Aufgaben zu verteilen. Ob im Marketing, in einer Führungsfunktion oder mit offiziellem PM-Mandat: Projektmanagementskills bringen Klarheit, Struktur und messbare Resultate. Wenn du dich professionell mit diesem Thema auseinandersetzt, entdeckst du Methoden, Tools und Denkweisen, die Projekte effizienter machen und deine Karriere auf das nächste Level heben können. Doch welche Weiterbildung passt zu deinem Ziel? Klassisch, agil oder hybrid? Und, lohnt sich ein Zertifikat als Nachweis? Tauche ein in das Gespräch mit Ralph Jocham, Scrum-Experte und Trainer bei Digicomp.
Projektmanagement kann doch jeder – wieso soll ich mich weiterbilden?
Auf den ersten Blick stimmt das – jede/r leitet mal ein Projekt: ein Event im Verein, ein neues Marketingkonzept oder eine interne Initiative. Aber die Erfahrung zeigt, sobald es um mehrere Beteiligte, Budgets oder komplexere Abhängigkeiten geht, reichen gesunder Menschenverstand und To-do-Listen nicht mehr aus.
Professionelles Projektmanagement bringt Struktur, Transparenz und gemeinsame Orientierung. Es reduziert Risiken, verbessert die Kommunikation und ermöglicht es, Ressourcen effektiv einzusetzen. Kurz: Weiterbildung im Projektmanagement macht den Unterschied zwischen Projekten, die halbwegs «durchkommen», und Projekten, die wirklich erfolgreich sind und Mehrwert schaffen.
Viele Einsteigerinnen und Einsteiger erleben zudem den «Aha-Moment», wenn sie lernen, wie viel einfacher sich Konflikte vermeiden lassen, wenn Rollen, Verantwortlichkeiten und Ziele klar formuliert sind. Weiterbildung öffnet also nicht nur Türen für die Karriere, sondern erspart auch Frust im Alltag.
Unterschied professionelles Projektmanagement und «einfach Projekte zu leiten»
Viele sehen Projektmanagement als «Checkliste abarbeiten». Der Unterschied liegt im Denken. In Wirklichkeit geht es um Führung auf Zeit, das Navigieren durch Unsicherheit und das Schaffen von Klarheit.
Professionelles Projektmanagement bedeutet:
- 1. Ziele messbar machen und priorisieren.
- 2. Risiken frühzeitig erkennen und aktiv managen.
- 3. Stakeholder einbeziehen und Erwartungen ausbalancieren.
- 4. Methoden bewusst einsetzen – sei es klassisch, agil oder eine sinnvolle Mischung.
Eine Projektmanagerin oder eine Projektmanager ist also nicht nur Koordinator, sondern Enabler: Er oder sie sorgt dafür, dass ein Team in kurzer Zeit etwas erreicht, was im normalen Tagesgeschäft nicht möglich wäre.
Ein Beispiel: Wer «einfach Projekte leitet», denkt oft in Aufgabenlisten. Wer professionelles PM beherrscht, denkt in Ergebnissen und Wirkungen und baut die Aufgaben dann so auf, dass diese Ergebnisse systematisch erreichbar werden.
Methoden und Tools die helfen, Projekte erfolgreicher umzusetzen
Es gibt drei Ebenen, die beachten werden sollten:
1. Projektmanagement-Methoden:
- Klassisch: Planung mit Meilensteinen, Gantt-Charts, klare Phasen. Gut für stabile Projekte mit wenig Veränderung.
- Agil: Scrum, Kanban oder Design Thinking – geeignet, wenn Ziele klar sind, aber der Weg dorthin dynamisch bleibt.
- Hybrid: Eine Kombination, die Stabilität und Flexibilität verbindet.
2. Projektmanagement-Tools:
- Digitale Boards wie Jira, Trello oder Asana helfen, Aufgaben transparent zu machen.
- Collaboration-Tools wie Miro oder Mural fördern Kreativität und gemeinsames Arbeiten – auch remote.
- Reporting-Tools oder einfache Dashboards erleichtern es, Fortschritt sichtbar zu machen.
3. Projektmanagement-Denkweisen:
- «Inspect & Adapt» – immer wieder prüfen, ob man auf Kurs ist.
- «Outcome over Output» – es gilt nicht nur Ergebnisse zu produzieren, sondern Wirkung zu erzielen.
- «Fail fast, learn faster» – Fehler früh entdecken und daraus lernen.
Die beste Methode ist die, die zum Projekt passt. Weiterbildung vermittelt nicht nur das Handwerkszeug, sondern auch die Fähigkeit, bewusst zu wählen und Methoden anzupassen, statt sie blind zu übernehmen.
So kann ich dank Projektmanagement-Know-how meine Karrierechancen verbessern
Projektmanagement-Skills sind richtige Karrierebooster. Sie zeigen Arbeitgebern, dass man komplexe Aufgaben strukturieren, Menschen koordinieren und Ergebnisse erzielen kann.
Ob im Marketing, in der IT oder im HR, wer Projekte leiten kann, wird automatisch als Gestalter wahrgenommen. Viele Führungskarrieren beginnen genau hier: Wer in Projekten überzeugt, dem traut man grössere Verantwortung zu.
Dazu kommt, dass Unternehmen lieber in Mitarbeitende investieren, die Projekte zuverlässig zum Erfolg führen. PM-Know-how macht dich sichtbarer, auch über die eigene Abteilung hinaus.
Projektmanagement ist heute eine Schlüsselqualifikation. Weiterbildung lohnt sich, weil sie aus zufälligen Projekten echte Erfolgsgeschichten macht. Wer früh investiert, profitiert doppelt: im aktuellen Job durch sichtbare Erfolge und langfristig durch bessere Karrierechancen.
Wie Peter Drucker einmal sagte: «The best way to predict the future is to create it.» Wer Projekte professionell managen kann, gestaltet Zukunft aktiv für sich selbst, das Team und die Organisation.
Nutzen von Projektmanagement-Skills auch wenn ich kein offizielles Projekt leite
Projektmanagement ist eine Schlüsselkompetenz für fast jede Rolle. Wer Kampagnen plant, Prozesse verbessert oder Produkte weiterentwickelt, arbeitet faktisch in Projekten, auch ohne den offiziellen Titel «Projektleiter».
Gerade in Marketing oder Teamleitung zeigt sich: Wer PM-Skills mitbringt, kann Prioritäten besser setzen, Abhängigkeiten steuern und das Team vor Überlastung schützen. Das sind Fähigkeiten, die direkt wirken, ganz unabhängig vom Jobtitel.
Ein einfaches Beispiel: Eine Marketing-Kampagne ist nichts anderes als ein kleines Projekt mit Budget, Zeitrahmen, Zielgruppe und Stakeholdern. Wer hier Projektmanagement anwendet, kann die Kampagne messbar erfolgreicher machen.
Wie kann Projektmanagement gezielt in den einzelnen Fachbereichen angewendet werden?
Der Schlüssel liegt darin, Methoden nicht dogmatisch zu übernehmen, sondern passend einzusetzen.
- Im Marketing: Agile Methoden wie Scrum oder Kanban eignen sich hervorragend, um Kampagnen iterativ zu entwickeln und schnelleres Feedback einzubauen.
- Im HR: Projekte wie Employer-Branding oder neue Weiterbildungsprogramme profitieren von klaren Zielen und Stakeholder-Einbindung.
- Beim Führen: Wer ein Team führt, kann mit PM-Skills klare Prioritäten setzen, Ziele visualisieren und Zusammenarbeit strukturieren.
- In der Produktentwicklung: Gerade dort ist die Mischung entscheidend: stabile Planung für regulatorische Anforderungen kombiniert mit agiler Anpassungsfähigkeit bei Kundenfeedback.
Es geht immer um die Frage: «Wie bringe ich Struktur und Orientierung hinein, ohne Kreativität und Eigenverantwortung zu ersticken?» Wer das schafft, bringt seinen Fachbereich nachhaltig voran.
So finde ich die richtige Weiterbildung, die zu meinem beruflichen Ziel passt
Zuerst lohnt es sich, die eigenen Ziele zu klären:
- Möchte ich Projekte strukturierter planen und kontrollieren? Dann ist klassisches Projektmanagement ein guter Einstieg.
- Möchte ich lernen, wie man dynamische Teams in unsicheren Umfeldern führt? Dann sind agile Ansätze wie Scrum oder Kanban spannend.
- Möchte ich breit aufgestellt sein? Dann sind hybride Programme sinnvoll, die beide Welten verbinden.
Wichtig ist auch die Lernform: Präsenztrainings, Online-Kurse oder Zertifikatslehrgänge? Alles hat Vor- und Nachteile. Präsenz bietet Austausch und Netzwerk, Online bietet Flexibilität, Zertifikatsprogramme bringen offizielle Nachweise.
Mein Tipp: Jeder soll ausprobieren, was am besten passt. Viele beginnen mit einem kompakten Kurs und vertiefen später in einem längeren Programm. Weiterbildung ist kein Sprint, sondern eher ein Marathon, bei dem jeder Schritt zählt.
Klassisches Projektmanagement vs. agiles Projektmanagement
Beides hat seine Berechtigung. Klassisches Projektmanagement bietet Stabilität, Planbarkeit und Kontrolle. Agiles Arbeiten dagegen setzt auf Flexibilität, schnelle Anpassung und Kundennutzen.
Die Praxis zeigt: Kaum ein Unternehmen kommt heute ohne eine Kombination aus beiden Ansätzen aus. Wer beides versteht, kann Brücken bauen und ist damit extrem wertvoll für Arbeitgeber.
Ein Beispiel: In einem Bauprojekt müssen Termine, Budgets und Pläne strikt eingehalten werden – klassisches PM ist unverzichtbar. In der Softwareentwicklung hingegen ändern sich Anforderungen ständig – hier spielt Agilität ihre Stärken aus. Wer beide Welten kennt, kann entscheiden, wann Struktur, wann Flexibilität gefragt ist.
Brauche ich ein Zertifikat, um mein Know-How im Projektmanagement nachzuweisen?
Projektmanagement-Zertifikate sind kein Selbstzweck, aber sie schaffen Klarheit auf dem Arbeitsmarkt. Sie zeigen, dass man nicht nur «irgendwie Projekte macht», sondern fundiertes Wissen erworben hat.
Bekannte Zertifikate sind etwa:
Daneben gibt es branchenspezifische Nachweise, etwa im Bauwesen, in der Pharma oder im IT-Sicherheitsumfeld. Entscheidend ist, dass das Zertifikat zum eigenen Ziel passt. Weiterbildung ohne Anwendung bleibt reine Theorie. Die Kombination aus Lernen, Ausprobieren und Nachweis macht den Unterschied.
Fazit: Projektmanagement ist heute eine Schlüsselqualifikation
Egal, ob im Marketing, in der Führung oder in klassischen Projektrollen. Weiterbildung lohnt sich, weil sie aus «zufälligen Projekten» echte Erfolgsgeschichten macht.
Wer früh investiert, profitiert doppelt: im aktuellen Job durch sichtbare Erfolge – und langfristig durch bessere Karrierechancen.