5 Gründe, warum Personal Storytelling der grösste Verkaufstreiber ist
Menschen denken und handeln in Geschichten. Deshalb schaffen persönliche Geschichten schneller Vertrauen als rohe Fakten. Der Text-Experte Marc Schwitter erklärt das Erfolgsgeheimnis von Personal Storytelling.
Nur wer bedeutend ist, wird gehört. Und nur wer gehört wird, verkauft Produkte. Doch an dem, was so einfach klingt, beissen sich viele Marketing-Abteilungen die Zähne aus. Denn wie kannst du deine Markenbotschaft bedeutend vermitteln? Wie kannst du deine Produkte bestmöglich anpreisen?
Diese Fragen bilden eine spannende Basis für die wichtigste Währung unserer Zeit: Aufmerksamkeit und Relevanz. Und all diese Fragen lassen sich mit einem einzigen Instrument beantworten: mit deiner persönlichen Geschichte und den Geschichten der Gesichter deines Unternehmens.
Personal Storytelling ist also das Zauberwort für Verkauf, Marketing, Kommunikation und die Gewinnung neuer Mitarbeitender mit nachhaltigem Erfolg. Gerade in Zeiten chronischer Reizüberflutung auf Social Media kommt es auf gutes, persönliches Storytelling an.
Was ist Personal Storytelling?
Personal Storytelling bedeutet, Botschaften in Form einer Geschichte zu erzählen, die mit persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen angereichert ist. Auf diese Weise entstehen emotionale Verbindungen und Nähe zu deinem Publikum und deiner Kundschaft. Mit Hilfe von Personal Storytelling gelingt es dir, Wissen nachhaltig zu vermitteln und dein Publikum stärker zum Handeln – sprich zum Kaufen – zu motivieren.
So gelingt gutes Personal Storytelling
Die Magie des Storytellings lässt sich rational in fünf Punkten erklären:
1. Vertrauen schaffen: Persönliche Geschichten sind authentisch.
Nichts ist so authentisch wie die Lebensgeschichte eines Menschen. Kompetenzen und ehrliche Absichten lassen sich durch persönlich Erlebtes glaubhaft vermitteln. Das schafft Vertrauen und gibt Worthülsen wie «Qualität», «Nachhaltigkeit» und «Integrität» ihre notwendige Substanz.
2. Sinn stiften (Purpose): Die Absichten deines Unternehmens spiegeln sich in den Führungskräften wider.
Die Menschen eines Unternehmens prägen seine Kultur – nicht umgekehrt. Wenn du vorlebst und durch deine Geschichte belegen kannst, welche Prioritäten dein Unternehmen wirklich verfolgt, vermittelst du Sinnhaftigkeit. Gleichgesinnte werden sich deinem Unternehmen und seiner Führung anschliessen. Findet Sinnhaftigkeit nur in schön formulierten Mission Statements statt, verpufft ihre Wirkung im Alltag der Firma.
3. Spannung aufbauen: Persönliche Geschichten schaffen Identifikation und vermitteln Dramatik und Hoffnung.
Menschen machen dort mit, wo sie einen Bezug haben – im besten Fall, wenn sie persönlich betroffen sind. Die Lebensgeschichte einer Führungskraft ist inspirierend und schafft Identifikation. Die gemeisterten Hochs und Tiefs sowie die erworbenen Erkenntnisse und Kompetenzen wecken Interesse, weil sie Spannung beinhalten. Noch spannender als die Vergangenheit ist die Zukunft der Leader. Eine Zukunft, von der Kundinnen, Kunden und Mitarbeitende Teil werden können. Wohnen wir wirklich eines Tages auf dem Mars (SpaceX – Elon Musk)? Die Zukunft mitgestalten und scheinbar Unmögliches möglich machen («Auf jedem Tisch soll ein Computer stehen» – Bill Gates, Microsoft), ist eine spannende Angelegenheit, die Menschen mitreisst.
4. Reichweite vergrössern: Menschen nehmen wahr, denken und handeln in Geschichten.
Wer nicht gehört werden will, vermittelt ausschliesslich Fakten. Universitäten, Wissenschaftler/innen und Lehrpersonen können ein Lied davon singen. Mangelnde Kompetenz, fehlendes Grundwissen oder Interessenlosigkeit sind nur einige der Faktoren, weshalb uns Fakten weit weniger packen als Geschichten. Von den Superhelden («Göttern») der Antike über die Bibel bis zu den Blockbustern der Neuzeit: Es sind immer Geschichten, die die Menschen erreichen. Geschichten können auf Fakten oder auf erfundenen Ausgangslagen basieren, haben aber eines gemeinsam: Sie verleihen dem Gesagten Sinn, indem sie eine klare Botschaft vermitteln. Bei Fakten ist diese Botschaft noch unklar. Fakten müssen interpretiert werden, damit ihre Bedeutung verständlich wird. Geschichten erreichen Menschen, weil sie eine Botschaft transportieren und somit ein Versprechen beinhalten. Darum können sie die Welt bewegen.
5. Inhalte erschaffen: Statt Werbung eine Reise kreieren.
Erinnerst du dich an den letzten Apple-Werbespot? Natürlich gibt es viele. Aber die stärkste Werbung für Apple war Steve Jobs – seine Vision, seine Geschichte. Diese Bilder sind prägend. Ich könnte dir mehrere Werbespots von Grossbanken zeigen, und es würde dir schwerfallen, diese den entsprechenden Unternehmen zuzuordnen, weil die Visionen schlichtweg austauschbar sind. Die persönlichen Geschichten der Menschen in deinem Unternehmen, ihre tägliche Arbeit an der Verwirklichung der Firmenvision, liefern genügend spannende Inhalte für sämtliche Marketing-Kampagnen und Kommunikationsmassnahmen. Eine starke Geschichte verbindet Vision und Mission mit Produkten und Dienstleistungen – und alles zusammen mit den Mitarbeitenden sowie der Kundschaft. Die Personal Stories werden so zu einer endlosen Quelle von Content, der bewegt: zum Lesen, Mitmachen, Kaufen und Investieren.
Die Personal Story beginnt mit den Führungskräften
Die Führungskräfte eines Unternehmens tragen eine besondere Verantwortung, wenn es um die Story des Unternehmens geht. Sie sind die Köpfe und Gesichter der Firma. Sie sind verantwortlich für die Vision und den Weg.
Deine persönliche Motivation und Kompetenz sind von entscheidender Bedeutung, ob andere mitkommen. Seien es Kundinnen und Kunden, Investoren oder Mitarbeitende: Wenn klar ist, wohin die Reise geht, schliessen sich andere an – vorausgesetzt, das Ziel ist deutlich, die Motivation glaubhaft und die Bedeutung gross.
Unsere Aufgabe im Marketing, in der Kommunikation und im HR ist es, Plattformen und Inhalte zu schaffen, die den Weg sichtbar machen. Mit allen Hochs und Tiefs, mit täglichen Einblicken in die Fortschritte und Herausforderungen.
Methode |
Was zeichnet sie aus? | Das heisst konkret: |
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Heldenreise |
Ein Protagonist oder eine Protagonistin steht vor einer Herausforderung, meistert diese und triumphiert am Ende. | Das eigene Produkt hilft dem Helden oder der Heldin, die Herausforderungen zu lösen. Das Produkt verhilft zum Triumph. |
Three-Act-Structure |
Die Geschichte besteht aus 3 Akten: Einleitung, Höhepunkt, Lösung. | Gut geeignet für die Heldenreise: In der Einleitung wird das Problem des Helden/der Heldin beschrieben, im Höhepunkt wird das Produkt eingeführt, am Ende ist das persönliche Problem durch das Produkt gelöst. |
Non-lineares Storytelling |
Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, sondern hebt bestimmte Ereignisse hervor. | Chronologien langweilen schnell; eine Geschichte in unerwarteter Reihenfolge und mit dem wirklich Wichtigen zu erzählen, weckt Neugier. |
Transmediales Storytelling | Die Geschichte wird über verschiedene Kanäle hinweg erzählt. | Die Zielgruppe wird auf verschiedenen Kanälen abgeholt. Die einzelnen Kanäle ergänzen sich dabei und beleuchten je andere Aspekte der Geschichte. |
Interaktives Storytelling | Das Publikum steigt in die Geschichte mit ein. | Kundinnen und Kunden können Einfluss nehmen, z. B. durch interaktive Inhalte oder Kommentare. |