Kenntnisse des SysAdmins von Morgen
Die neue Realität in der IT mit Cloud & Co. verändert auch in der IT ganze Jobprofile. Dazu zählt z.B. der System Administrator. Rinon Belegu zeigt, was sich ändert und dass es durchaus Vorteile hat, sich auf die Cloud einzulassen und die sich neu eröffnenden Welten als neues Abenteuer zu begrüssen.
System Administrator, was heisst das eigentlich?
Der SysAdmin ist vielen bekannt als die Person, die bestimmte Systeme am Leben erhält und vielleicht ein paar neue Konfigurationen vornimmt. Das ist der, der irgendwo in der Ecke hockt und über seinen geliebten Exchange, die AD oder sonstige Technologie wacht.
Klingt ja eigentlich nicht schlecht, ein Mann bzw. eine Frau vom Fach in seinem/ihrem abgesteckten Gebiet. Und was hat sich jetzt geändert? Warum will man überhaupt was ändern? Der SysAdmin kennt das Produkt, jede Iteration des Produkts bringt ein paar neue Fancy Features, an die man sich gewöhnt. Man kennt die Kniffe, weil man das System ja über Jahre hinweg betreut.
Ein Schlagwort ist die Cloud
Die Cloud ist nicht der böse Feind. Viele Firmen gucken sich die schönen Wolken an, obwohl es auch manchmal stürmisch und regnerisch werden kann. Viele SysAdmins haben Angst vor der Cloud, vor allem die Alteingesessenen.
Die Frage kommt auf: «Wird mich diese Cloud ersetzen?»
Meine Antwort ist: Nein, sie wird nur das Aufgabengebiet von vielen verändern. Die Halbwertszeit des SysAdmin-Wissens beträgt zum Teil nur 6 Monate. Das heisst, jeden Kniff zu kennen und «jede Iteration bringt ein paar neue Features» ist nicht mehr. Die neue Welt sieht so aus: neue Funktionen über Nacht, neue Buttons, neue CLI-Befehle. CLI-Befehle? Hab doch jahrelang geklickt 😉 (Nicht ärgern über diesen Satz meine Microsoft-Kollegen). Die einen haben ja schon zu PowerShell gefunden!
Und dann kommt: Was ist nun diese Cloud? Kann doch nicht gut sein, wenn sich die ganze Zeit was ändert.
Vorteile und neue Anforderungen
Eben doch! Heute ist das wichtigste Ziel, so schnell wie möglich auf den Markt zu kommen (Stichwort: Time-To-Market). Die Hyperscaler bringen stetig neue Features und Services, die es den Unternehmen vereinfachen, komplexe Services aus einem Baukastensystem zusammenzustellen. Sie ermöglichen somit zum Teil komplett neue Möglichkeiten, weil man nicht zuerst monatelang eine Technologie aufbauen muss, sondern diese einfach konsumieren kann.
Diese Tatsache aber wird das Arbeitsumfeld und den Aufgabenbereich von vielen in der Informatik ändern. Es werden Leute mit T-Shaped Profilen gesucht. Ein breites und trotzdem fundiertes Wissen in den einzelnen Bereichen wird gefordert. Gesucht werden Personen, die bereit sind, stetig Neues zu lernen und zu akzeptieren, dass es Morgen schon wieder ganz anders funktioniert.
Neue Welten eröffnen sich
Statt demotiviert zu sein, sollte man es als Abenteuer sehen, neue Welten zu erforschen. Die Wartungsarbeiten und den grundlegenden Betrieb kann man getrost der Cloud überlassen. Und sich ein wenig damit abfinden, dass man nicht weiss, wie die Magie im Hintergrund funktioniert. Man kriegt einen Service mit SLA und that’s it.
Das heisst wohl oder übel, meine Kollegen, das lebenslange Lernen ist wortwörtlich existenziell wichtig in der IT. Der Schweizer Markt ist immer ein bisschen geschützt. Jedoch wird es auch hier in ein bis zwei Jahren losgehen. Meine Tipps:
- Meldet euch in einer Meetup-Gruppe aus eurem Tätigkeitsbereich an. Dort könnt ihr mit Gleichgesinnten euer «Leid» teilen, denn geteiltes Leid ist halbes Leid 😉
- Erhöht in eurem persönlichen Wertesystem den Stellenwert von Aus- und Weiterbildungen. Bleibt am Ball.
Wenn ihr Unterstützung braucht, wohin euer Weg gehen soll, dürft ihr euch gerne auch hier in den Comments austauschen oder mich kontaktieren.