Digitalisierung – the bright side

Technologisierung und Digitalisierung haben durchaus positive Seiten: Hans Fischer vom Technikblog gibt im Interview Insights sowie Tipps & Tricks.

Autor/in Sheila Karvounaki
Datum 10.05.2019
Lesezeit 6 Minuten

Die Diskussionen rund um die Digitalisierung verlaufen oft auch negativ. Gross sind die Veränderungen, böse die datensammelnden Plattformen und (zu) gross der Gap, den ältere Generationen überwinden sollten, um nicht abgehängt zu werden. Was dabei oft untergeht: Der die Digitalisierung antreibende technologische Wandel bringt auch vieles mit sich, das unser Leben nicht nur vereinfacht, sondern oft auch sicherer macht – auch das der «älteren» Generationen.

Es gibt sie tatsächlich: Die Verbesserungen dank der Technologisierung und Digitalisierung. Die Anzahl an Gadgets, Programmen und anderen Erzeugnissen, die unseren Alltag erleichtern, ist gross. Angefangen beim Reservationstool für alle möglichen Dienstleistungen über energiesparende Programme bis hin zu medizinischen Notfall-Apps – sie alle haben zum Ziel, Hürden im Alltag zu überwinden und den Zugang zu Dingen zu erleichtern. Wir haben uns mit Hans Fischer, dem Kopf hinter dem technikblog.ch, über aktuelle Tools und Trends unterhalten.


Hans, du betreibst den Technikblog und testest laufend neue «Technik-Dinge». Wie kam es dazu?

Während dem Master-Studium im Bereich Elektrotechnik habe ich mich oft über Foren und die Diskussionskultur dort genervt. Anstatt Wissen zu vermitteln, wurde oft nur auf persönlicher Ebene diskutiert. Mit dem Blog wollte ich einige Erfahrungen teilen, vor allem anfangs im Bau von Servern, Media-PCs und zu den Anfängen von Tablets.

Was testest du alles?

Alles, was mit Technik zu tun hat, sage ich immer 🙂

Mittlerweile liegt das Hauptaugenmerk aber sicher auf Smart-Home-Geräten und Elektroautos, zwischendurch aber auch mal wieder Smartphones, Kameras oder Drohnen.

Sind die von dir getesteten Dinge nur für technikaffine Menschen etwas oder doch eigentlich auch für die breite Bevölkerung?

Ich versuche für die breite Masse zu schreiben und es wird auch oft gut aufgenommen, was mich freut. Klar, dass eher technikaffine Menschen zu mir finden und regelmässiger lesen, aber ich kriege von allen möglichen Leuten ausserhalb dieser Zielgruppe immer wieder mal Feedback.

Wie schätzt du die Entwicklung ein: Nimmt die Technologisierung der breiten Gesellschaft zu oder wird es auch künftig eine Trennung zwischen 08/15-Menschen und sogenannten «Techies» geben?

Ein Teil der Digitalisierung wird kaum aufzuhalten sein und überall Einzug halten. Ich glaube, in vielen Bereichen schleichend, aber wie man gerade bei Elektroautos und den neuesten Fahrassistenzsystemen sieht, wo die Reise hingeht und wie schnell, ist das schon erstaunlich. Ich war vorher in der Medizinaltechnik tätig: Was bereits alles möglich ist und in den nächsten Jahren möglich sein wird – das wird vieles verändern.

Wie meinst du, könnte man technologische Neuentwicklungen besser oder schneller an die Frau und den Mann bringen?

Absolut, genau das versuche ich auch mit dem Technikblog: Die Angst vor Elektroautos zu nehmen, zu zeigen, dass es funktioniert und beratend zur Seite zu stehen. Was aktuell rund um das Thema 5G abgeht, zeigt sehr gut, dass man früh versuchen sollte zu informieren und es richtig zu machen. In Zeiten von «fake news» (so ungern ich das selbst schreibe) ist es aber schwierig zu wissen, welche Informationen korrekt sind und welche nicht. Zum Beispiel die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos betreffend: Quasi im Wochenrythmus gibt es neue Studien, die sich ständig gegenseitig widersprechen.

Wenn du eine Top-5-Liste erstellen müsstest, welches sind die Gadgets/Tools, die du Frau und Herr Schweizer aktuell ans Herz legen würdest?

Mich würde es freuen, wenn sich jede Person im Bereich Photovoltaik und E-Mobility etwas mehr informieren und vielleicht dann mal investieren würde. Aber bleiben wir bei den Gadgets: Empfehlen kann ich einfach schnell niedergeschrieben folgendes:

  1. myStrom Plug: Einfach Geräte ein-/ausschalten per App, zeitgesteuert oder über Buttons und man kann auch Strom messen und so nach grossen Verbrauchern im Haushalt suchen.
  2. Noise Cancelling Kopfhörer: Ich schwöre auf die Sony 1000XM3, bequemer und ungestörter kann man nicht reisen oder im Büro bei Lärm arbeiten. NC-Kopfhörer nutze ich seit Jahren und möchte ich nicht mehr missen.
  3. NAS oder ext. HDDs für Backups: Leute, macht Backups. Egal ob auf eine Festplatte, ein NAS oder ein Cloud-Speicher. Es gibt nichts Nervigeres als ein gecrashter PC oder verlorengegangenes Notebook.
  4. E-Blocker: Wer Kids hat und etwas mehr Kontrolle über deren Internetkonsum haben will, dem hilft der E-Blocker dabei und filtert. Kann ich sehr empfehlen.
  5. Qualitätsware: Kein reiner Tool-Tipp, sondern einer für die Nachhaltigkeit und weniger Ärger: Kauft Qualität und gute Ware, statt günstig in China für ein paar Franken ein Kabel mehrmals kaufen.

Gibt es einen Ort neben deinem Blog, an dem man übersichtlich und für Laien verständlich am Puls der Zeit bleiben kann und sich über laufende Trends und Neuheiten informieren kann?

Neben meinem Blog empfehle ich, sich jeweils einen Feed-Reader (feedly zum Beispiel) mal richtig aufzusetzen. Danach kann man dort Blogs abonnieren und hat so täglich die eigene Zeitung. Ich mache das seit Jahren und so kommen und gehen Blogs und Interessen. Das würde ich wirklich empfehlen. Zudem auch etwas auf die Suche nach Inhalten zu gehen, Google hilft da immer. Wirklich up to date ist man mit grossen US-Blogs, wie «The Verge» und anderen, im Bereich E-Mobility sicher electrive.net.


Autor/in

Sheila Karvounaki

Sheila Karvounaki Marti hat Journalismus und Organisationskommunikation studiert und hat sich über die Jahre auf Online-Kommunikation spezialisiert. Sie ist Community Managerin bei Digicomp und berät als Freelancerin verschiedene KMU bei ihren Online-Aktivitäten. Sie war Leiterin Kommunikation & Community Management an der SOMEXCLOUD GmbH und 10 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, im Bereich der Projektleitung und -organisation sowie in der Forschung tätig.