Was ist KI und wie funktioniert sie?
Künstliche Intelligenz (KI) ist in unserem Alltag angekommen – sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext. Doch was ist KI genau? Wir erklären einfach und verständlich, was KI kann, wo sie im Alltag hilft und wo ihre Grenzen liegen.
2022 schlug mit der Einführung von ChatGPT das Thema Künstliche Intelligenz in der breiten Gesellschaft auf.. Anfangs herrschten Hype und Angst: Gross war die Begeisterung, was diese Software alles kann, nicht minder klein die Sorge, dass in naher Zukunft etliche Jobs durch eine KI ersetzt werden. Inzwischen ist klar: Künstliche Intelligenz kann viel, aber nicht alles.
In der breiten Masse ist die Technologie längst angekommen: Die Studie «Digimonitor» der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) und der Werbemedienforschung zeigt, dass 40 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer KI-Tools wie ChatGPT nutzen. Auch in Unternehmen ist KI weit verbreitet, wie die «AXA KMU-Arbeitsmarktstudie» belegt: Demnach haben bereits mehr als die Hälfte der Schweizer KMU KI in ihre Arbeitsprozesse integriert.
Jedoch bleibt das Thema Künstliche Intelligenz nicht unumstritten. Es bleiben Fragen nach den Chancen, Risiken und Grenzen der Technologie.
Was ist Künstliche Intelligenz / Artificial Intelligence?
Die Begriffe Künstliche Intelligenz (KI) und Artificial Intelligence (AI) sind zwar in aller Munde, indes weiss sicher nicht jede/r, wie sie funktionieren. Deshalb einfach erklärt: Künstliche Intelligenz, auf Englisch Artificial Intelligence, meint Computersystme, die menschliche Intelligenz nachahmen. KI-Systeme können sehr grosse Datenmengen in kurzer Zeit analysieren, darin Muster erkennen und darauf aufbauend eigene Entscheidungen treffen oder sogar neue Inhalte erzeugen.
Diese Fähigkeit beruht auf programmierten Abläufen und/oder maschinellem Lernen (machine learning). KI-Systeme werden mit riesigen Datenmengen trainiert, hinterlegte Algorithmen lernen zudem selbstständig dazu. Der Lösungsweg ist, anders als bei herkömmlichen Algorithmen, nicht modelliert, sondern das System lernt selbstständig, die Struktur von Daten zu erkennen.
Welche Chancen bietet KI?
Im (Arbeits-)Alltag kann KI/AI eine deutliche Entlastung sein. Mit ihr lassen sich bestimmte Aufgaben automatisieren, wodurch viele Prozesse deutlich effizienter werden.
KI-Systeme können zum Beispiel:
- E-Mails vorsortieren und priorisieren
- Termine planen
- To-Do-Listen erstellen
- grosse Datenmengen durchsuchen und relevante Inhalte extrahieren
- Formulare ausfüllen
- relevante Lern-Inhalte vorschlagen
- Kreative Inhalte wie Texte und Bilder erstellen
- Softwarecode erzeugen
- uvm.
Bestimmte manuelle Aufgaben, für die Mitarbeitende im Alltag viel Zeit aufwenden, kann also eine KI übernehmen. Dadurch wird für die Menschen mehr Zeit für andere, wertschöpfende Aufgaben frei. Und auch bei kreativen Arbeiten kann KI unterstützen. Insgesamt steigt so die Produktivität.
Damit KI-Systeme aber gute und wirklich hilfreiche Ergebnisse liefern, müssen sie klare Befehle, sogenannte Prompts, erhalten.
Um das Potenzial von KI auszuschöpfen, müssen Anwendende den optimalen Umgang mit ihr lernen. Wir bieten unter anderem Kurse zum Selbstmanagement, Prompt-Engineering, AI im Projektmanagement und in der Führung an.
Welche Risiken bestehen beim Einsatz von KI?
So gross das Potential von AI ist, klar ist auch: Ohne Risiken kommt die Technologie nicht daher. Denn die Trainingsdaten und Algorithmen sind entscheidend für die Ergebnisse, die das System liefert – nur sind diese selten transparent zu ermitteln.
Das Risiko für Desinformation, Manipulation und Urheberrechtsverletzungen kann deshalb gross sein, wenn Menschen der KI blind vertrauen und die Ergebnisse nicht verifizieren. Gerade im unternehmerischen Kontext ist es daher wichtig, die rechtlichen und regulatorischen Voraussetzungen zu schaffen und die KI-Werkzeuge zu verstehen.
Damit einher gehen Risiken in Sachen Datenschutz: Zum Anlernen werden riesige Datenmengen benötigt, teils werden hierzu auch personenbezogene Daten verwendet. Meta beispielsweise nutzt Daten aus öffentlich geteilten Beiträgen von volljährigen Facebook- und Instagram-Nutzenden, sofern diese nicht aktiv widersprechen.
Nicht zuletzt hat die Technologie auch Auswirkungen auf die Umwelt: Sie verbraucht enorm viel Rechenleistung und somit Energie.
An welche Grenzen stösst KI?
KI verfügt nicht über menschliche Intelligenz, sie simuliert sie lediglich. Wenn es darum geht, menschliche Emotionen zu verstehen oder ethische Entscheidungen zu treffen, stösst sie schnell an ihre Grenzen. Auch an die menschliche Kreativität kann KI nicht heranreichen.
Es ergeben sich aber auch schlichtweg technische Grenzen: KI ist abhängig von Rechenleistung und Daten.
Welche Auswirkungen hat KI auf den Arbeitsmarkt?
Durch den vermehrten Einsatz in Unternehmen, verändert sich der Arbeitsalltag von Menschen. Standardisierte Aufgaben wie das Einpflegen von Daten in Excel-Tabellen, das Schreiben normierter Texte oder das Zusammenstellen von Informationen kann KI sehr viel schneller erledigen als der Mensch. Auch in der Softwareentwicklung kann AI eine enorme Unterstützung sein.
Die Technologie ersetzt zwar gewisse Arbeitsaufgaben, jedoch keine Berufsbilder. Es entstehen sogar neue Berufe, damit KI effizient eingesetzt werden kann, zum Beispiel Prompt-Engineers.
Wo nutzen wir KI im Alltag?
Im Alltag nutzen Menschen KI wahrscheinlich öfter, als sie es bemerken. Spätestens bei der Google-Suche kommen wir mit KI in Berührung: Wenn wir heute eine Frage stellen, generiert die Suchmaschine direkt eine Antwort, anstatt nur Ergebnisse aufzulisten. Auch Sprachassistenten wie Gemini, Siri oder Alexa verfügen über eine KI, ebenso Kamera-Apps, die Fotos automatisch verbessern. Und ob Shopping oder Streaming: Ausgehend von unseren Vorlieben macht KI uns Vorschläge.
Welche KI ist die beste?
Eine eindeutige Antwort ist auf diese Frage nicht möglich. Es gibt inzwischen viele unterschiedliche KI-Modelle, die auf bestimmte Einsatzzwecke spezialisiert sind, sodass es nicht das eine beste Modell gibt. Je nach Anforderung und Anspruch muss die Antwort individuell getroffen werden.
Für die beliebtesten KI-Apps gibt es aber ein Ranking. Die US-amerikanische Wagniskapitalfirma «Andreessen Horowitz» veröffentlicht halbjährlich eine Liste mit den laut Einzelbesuchen und monatlich aktiven Nutzenden beliebsten KI-Produkten. Dies ist die aktuelle Top 10:
- ChatGPT
- Gemini
- Deepseek
- Grok
- Character AI
- Perplexity
- Claude
- JanitorAI
- Quark
- Google AI Studio
Ist KI kostenlos nutzbar?
Viele KI-Modelle stehen Nutzenden kostenlos zur Verfügung, wie zum Beispiel
- ChatGPT zur Text- und Bilderzeugung
- DeepL und DeepL Write zur Textoptimierung
- LanguageTool zur Rechtschreibprüfung im Browser
- Google Translate zur Übersetzung von Text, auch per Smartphone-Kamera
- Perplexity AI für die Schnellsuche, liefert Quellen direkt mit
- Upscayl für die verlustfreie Vergrösserung von Bildern
- Uberdruck AI um Stimmen durch Texteingaben zu erzeugen
Diese und weitere Modelle bieten in der kostenfreien Version aber nur einen eingeschränkten Umfang. Für den Privatgebrauch reicht das in der Regel aber aus.