Wieso Soft Skills die Produktivität steigern

Neben der fachlichen Expertise sind Soft Skills für den beruflichen Erfolg entscheidend – sie werden in der digitalisierten Arbeitswelt sogar immer wichtiger. Investitionen in entsprechende Trainings zahlen sich schnell aus. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wieso.

Autor/in Julia Kowal
Datum 06.01.2025
Lesezeit 8 Minuten

Soft Skills unterscheiden einen guten von einem hervorragenden Mitarbeitenden. Denn längst kommt es nicht mehr nur auf Fachwissen im Job an, sondern auch auf soziale Kompetenzen, Kommunikationsstärke und Selbstorganisation. Teamplayer sind gefragt, die ihre Arbeitszeit gut managen, sich anpassen und Konflikte zügig lösen können.

Soft Skills werden in einer digitalen Welt immer wichtiger

In einer Arbeitswelt, die von verstärkter Remote Arbeit, Digitalisierung und Automatisierung geprägt ist, gewinnen soziale Kompetenzen immer mehr an Bedeutung. Fachwissen belegt im Ranking der Erfolgskriterien im Job nur noch Rank 10. Gefragter sind laut einer GULP-Studie hingegen:

  • selbstständiges Arbeiten
  • Selbstbewusstsein
  • Kommunikationsgeschick
  • Flexibilität
  • unternehmerisches Denken
  • Teamarbeit
  • seriöses Auftreten
  • Drang zur Weiterentwicklung
  • Stress-Resistenz

Einfühlungsvermögen, emotionale Intelligenz und Kreativität sind rein menschliche Eigenschaften, die nicht durch KI, Automatisierung und Digitalisierung ersetzt werden können. Sie werden aufgrund dieser Technologien sogar wichtiger, weil viele Routineaufgaben automatisiert und digitalisiert und gewisse Hard Skills so überflüssig werden. Eine aktuelle pwc-Studie zeigt, dass in der DACH-Region in den zehn kommenden Jahren mehr als 30 Prozent aller Arbeitsplätze durch die Automatisierung bedroht sein könnten. Mit Hilfe von Soft Skills grenzen sich Mitarbeitende nicht nur von den Technologien ab, sondern verstehen sie besser, nutzen sie effektiver und erzielen bessere Ergebnisse, weil sie die Technologien und ihre Resultate in einen Kontext setzen können.

Zudem ist die Zusammenarbeit in Teams im Wandel: Menschen arbeiten verstärkt hybrid oder remote, zwischenmenschliche Beziehungen müssen deshalb anders gepflegt werden. Teams mit starken sozialen Kompetenzen und grosser Kommunikationsstärke überwinden räumliche und zeitliche Distanzen und arbeiten effektiv zusammen.

Soft Skills im Arbeitsumfeld messen – wie gelingt das?

Im Gegensatz zu Fachwissen (Hard Skills) lassen sich soziale Fähigkeiten nicht anhand von Zeugnissen und Zertifikaten belegen. Durch gezielte Fragen und Tests lassen sich diese Kompetenzen aber durchaus messen.

Fragen zu fiktiven Szenarien und erlebten Situationen:
Anhand von realen Beispielen aus der Vergangenheit oder fiktiven Situationen können Unternehmen erkennen, wie Mitarbeitende auf bestimmte Herausforderungen reagiert haben und reagieren würden. So können Sie erkennen, wie stark zum Beispiel Teamfähigkeit, unternehmerisches Denken oder Stress-Resistenz bei Mitarbeitenden oder Bewerbenden ausgeprägt ist.

Kontroverse Fragestellungen:
Durch kontroverse Fragestellungen können Sie herausfinden, ob Ihr Gegenüber eine klare Position beziehen und dabei verschiedene Perspektiven einbeziehen kann. So lassen sich Fähigkeiten wie kritisches Denken und Selbstbewusstsein testen.

Gruppeninterviews und Assessments:
Mit Interviews in Gruppen-Assessments lässt sich gut beobachten, wie sich Mitarbeitende und Bewerbende in Teamumgebungen verhalten und wie sie mit anderen Menschen interagieren.

Psychometrische Tests:
Psychometrische Tests messen Persönlichkeitsmerkmale objektiv. Sie erfolgen als kognitive Leistungstests und fragen Fähigkeiten in den Bereichen Logik, Sprache und Konzentration ab.

Darum lohnen sich Investitionen in Soft Skills

Für Unternehmen:

Mitarbeitende mit sozialen Kompetenzen gehen gut miteinander um. Sie arbeiten nicht nur produktiver zusammen, sondern fühlen sich im Unternehmen auch wohl. Das steigert ihre Leistungsbereitschaft und die Bindung an die Organisation – was angesichts des Fachkräftemangels besonders wichtig ist.
Investieren Unternehmen in Soft-Skills-Trainings, steigern sie nachweislich die Produktivität und so auch ihren Umsatz. <ahref=”https://news.umich.edu/soft-skills-training-boosts-productivity/”>Die University of Michigan fand in einer Studie heraus, dass sich die Produktivität der Mitarbeitenden um 12 Prozent steigerte, wenn ihre Sozialkompetenz geschult wurde.

Für Mitarbeitende:

Wer über ausgeprägte soziale Kompetenzen verfügt, kommt nicht nur im Arbeitsalltag besser zurecht, sondern steigert auch die Chancen auf eine Beförderung und ein höheres Gehalt. Eine Studie der Hochschule Luzern belegt, dass zwei Drittel derjenigen, die an einer Weiterbildung teilgenommen haben, mehr Lohn bekommen; ein Drittel wurde sogar befördert.

Effektive Methoden zur Förderung von Sozialkompetenz

Seminare:

Das häufigste Format sind klassische Seminare. In einem strukturierten Umfeld und einer interaktiven Umgebung verbessern Sie Ihre Fähigkeiten in einer Gruppe. Expertinnen und Experten geben Best Practices weiter, Sie können sich mit anderen Teilnehmenden austauschen und erhalten unmittelbares Feedback zu ihren Skills.

Peer Learning:

In diesem Format kommen Menschen aus ähnlichen Umfeldern – zum Beispiel Führungskräfte – zusammen. Sie tauschen sich über ihre Erfahrungen und Perspektiven aus, teilen ihr Wissen und geben Feedback. Die gemeinschaftliche Lernumgebung bezieht unterschiedliche Blickwinkel ein, die die Teilnehmende in ihren Arbeitsalltag mitnehmen.

Coaching:

Bei dieser Methode werden Sie individuell von einem Coach betreut. Sie erhalten einen auf Sie zugeschnittenen Trainingsplan, dessen Erfolg über einen längeren Zeitraum hinweg überprüft wird. Regelmässige Lerneinheiten und Feedbackrunden sind ebenfalls Bestandteil eines Coachings.

E-Learning:

Online-Trainings bieten ein hohes Mass an Flexibilität. Die Lerneinheiten können nach individuellen Voraussetzungen in den Alltag integriert werden. Teilnehmende lernen im eigenen Tempo.

Virtual Reality:

Formate mit Virtual Reality gehen über das klasssiche E-Learning hinaus. Mit der Macht der Immersion simulieren Teilnehmende eine realitätsnahe Trainingsumgebung. So trainieren Sie Ihre sozialen Fähigkeiten unter realen Bedingungen und nutzen gleichzeitig die Vorteile des E-Learnings.

Fokus Führungskräfte: Auch hier kommt es auf die Soft Skills an

Je höher die Position im Team und im Unternehmen ist, desto wichtiger werden soziale Kompetenzen und Kommunikationsstärke – sind elementare Führungskompetenzen. Führungskräfte delegieren Aufgaben und leiten Mitarbeitende. Dabei müssen sie einzelne Teams, die Zusammenarbeit zwischen Teams sowie die Ziele des Unternehmens im Blick behalten.

Mit Fachwissen allein kommen Führungskräfte hier nicht weiter. Vielmehr müssen sie in der Lage sein, Aufgaben an die geeigneten Mitarbeitenden zu verteilen und Mitarbeitende und Teams zu motivieren. Wichtig sind auch gute Kompetenzen in der Konfliktlösung, weil Führungskräfte hier die Verantwortung übernehmen und Mitarbeitende bei der Problemlösung begleiten.
Moderne Führungskräfte gehen selbst mit gutem Beispiel voran: Wer soziale Skills von seinen Mitarbeitenden verlangt, muss selbst in hohem Masse über sie verfügen.

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Die persönliche Entwicklung wirkt sich langfristig auf den Berufserfolg aus. Wer regelmässig an sich arbeitet, wird im Beruf Wertschätzung und Zufriedenheit finden und entsprechend entlohnt werden. Fördern und festigen Sie Ihren Führungsstil mit unseren Leadership und Soft Skills Kursen in Kooperation mit der Haufe Akademie.

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Autor/in

Julia Kowal

Julia Kowal ist freie Redakteurin. Sie hat Germanistik mit Zusatzbereich Medienwissenschaften studiert und während ihres Studiums als freie Mitarbeiterin bei einer Lokalzeitung gejobbt. Nach ihrem Master-Abschluss hat Julia ein zweijähriges Volontariat in einem Verlagshaus absolviert und anschliessend einige Jahre in der Online-Redaktion eines mittelständischen Unternehmens gearbeitet. Inzwischen schreibt sie als selbstständige Redakteurin und beschäftigt sich schwerpunktmässig mit den Themen IT und Tech sowie Human Ressources und Consulting.