Durchsetzungsvermögen lernen und verbessern: 7 Tipps

Durchsetzungsvermögen ist die Schlüsselkompetenz im Beruf, um andere von den eigenen Ideen zu überzeugen und sie mitzunehmen. Mit diesen Tipps können Sie Durchsetzungsvermögen lernen und verbessern.

Autor Julia Kowal
Datum 24.06.2024
Lesezeit 5 Minuten

Durchsetzungsvermögen ist eine soziale Kompetenz, die unabhängig von der hierarchischen Position im Beruf benötigt wird. Sie ist die Fähigkeit, eigene Ideen und Ziele auch gegen den Widerstand anderer durchzusetzen. Dabei geht es nicht darum, die eigene Meinung mit dem Vorschlaghammer durchzusetzen. Durchsetzungsvermögen bedeutet vielmehr, andere mit guten Argumenten und Stärke zu überzeugen und auch Hindernissen nicht aus dem Weg zu gehen.

Wer Durchsetzungsvermögen hat, ist im Beruf erfolgreicher und auch glücklicher, weil er sich selbst verwirklichen kann und von anderen als starke Persönlichkeit wahrgenommen wird. Vor allem als Führungskraft braucht man Durchsetzungsvermögen, um sein Team konsequent zu führen – und um überhaupt in diese Position zu kommen.

Diese drei Fähigkeiten führen zu beruflicher Handlungskompetenz

Die Kompetenz, sich und seine Ideen gegenüber Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten durchzusetzen, setzt sich aus den drei Komponenten Selbstreflexion, Volition und Selbstbewusstsein zusammen. Wie kann man sich diese Kompetenzen aneignen?

  1. Selbstreflexion: Machen Sie sich Ihre Situation und Ihre Ziele bewusst
  2. Volition: Fokussieren Sie sich auf Ihre Ziele und verlieren Sie sie nicht aus den Augen
  3. Selbstbewusstsein: Seien Sie mutig und vertrauen Sie auf sich selbst

Kann man Durchsetzungsvermögen lernen?

Überzeugungskraft ist zum Teil eine Frage der Persönlichkeit: Wer konfliktscheu ist, wird seine Ideen kaum durchsetzen. Wer cholerisch ist, auch nicht, denn Wut und Geschrei sind keine Argumente.

Durchsetzungsvermögen kann man im Coaching lernen und kontinuierlich verbessern. Auch die folgenden 7 Tipps helfen Ihnen, sich im Beruf durchzusetzen.

1. Körpersprache trainieren

Wer mit verschränkten Armen und rundem Rücken vor seinem Team steht, Blickkontakt vermeidet und nicht lächelt, wirkt nervös, unsicher und insgesamt wenig überzeugend.

Eine aufrechte Körperhaltung und langsame Bewegungen hingegen verleihen Ihrem Auftritt deutlich mehr Sicherheit. Suchen Sie Blickkontakt und lächeln Sie ungezwungen.

2. Argumente priorisieren

Eine gute inhaltliche Vorbereitung ist das A und O einer Diskussion. Bereiten Sie Ihre Argumente im Voraus vor und überlegen Sie, wie Sie Gegenargumente entkräften können. Wichtig ist auch die richtige Taktik: Priorisieren Sie Ihre Argumente und tragen Sie sie in der richtigen Reihenfolge vor. Entweder bauen Sie Ihre Argumentation aufsteigend auf, nennen also das stärkste Argument zuletzt, oder Sie beginnen mit dem gewichtigsten Grund und liefern nach und nach weitere Argumente.

3. Nein sagen

Wer immer den Ideen anderer zustimmt, gilt vielleicht als sympathisch, aber vor allem als schwach. Wenn Sie ein Vorschlag nicht überzeugt, sollten Sie ihn ablehnen. Nein zu sagen ist auch aus Selbstschutz wichtig, um Überforderung und Frustration vorzubeugen.

4. Im Indikativ sprechen

Vage Formulierungen im Konjunktiv sind Weichmacher. Verzichten Sie auf Formulierungen wie «Ich würde gerne…» oder «Eigentlich wäre es gut…» und sagen Sie direkt und ohne Umschweife, was Sie wollen. Sprechen Sie im Indikativ statt im Konjunktiv und vermeiden Sie Floskeln.

5. Verständnis zeigen

Auch wenn Ihre Ideen konträr zu denen der anderen stehen – und aus Ihrer Sicht besser sind – ist es wichtig, dass Sie Verständnis für die andere Seite zeigen. Versetzen Sie sich in die Lage Ihrer Gesprächspartner und zeigen Sie, dass Sie deren Beweggründe verstehen. Dann fühlen sich die anderen nicht überrumpelt und akzeptieren Ihre Vorschläge eher.

6. Kompromissbereit sein

Überzeugen heisst nicht, immer bis zum Äussersten auf dem eigenen Standpunkt zu beharren. Seien Sie offen für die Argumente anderer und zeigen Sie Kompromissbereitschaft. Denn Sie erreichen Ihre Ziele nicht allein, Sie brauchen Verbündete. Mit einem guten Kompromiss können Sie Ihre Vorstellungen oft besser verwirklichen.

7. Regelmässig üben

Übung macht den Meister, das gilt auch für das Durchsetzungsvermögen im Beruf. Gehen Sie Diskussionen und Konfrontationen nicht aus dem Weg, sondern nutzen Sie sie, um Ihr Durchsetzungsvermögen regelmässig zu trainieren. Ärgern Sie sich nicht über «Niederlagen», sondern lernen Sie aus Fehlern und machen Sie es beim nächsten Mal besser.

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Julia Kowal