Wie gelingt laterale Führung?

Sie müssen ein Team fachlich führen? Oder ein Projekt leiten? Aber Sie sind nicht der Chef? Mit den richtigen Techniken führen Sie auch ohne Vorgesetztenfunktion und steigern gleichzeitig die Motivation und Zufriedenheit im gesamten Team.

Autor/in Julia Kowal
Datum 10.04.2024
Lesezeit 5 Minuten

So gelingt laterale Führung! Tipps von Leadership-Experten.

Sie müssen ein Team fachlich führen? Oder ein Projekt leiten? Aber Sie sind nicht der Chef? Mit den richtigen Techniken führen Sie auch ohne Vorgesetztenfunktion und steigern gleichzeitig die Motivation und Zufriedenheit im gesamten Team.

Die moderne Arbeitswelt ist komplex und dynamisch. Starre Hierarchien sind zunehmend zu träge und unflexibel. Um schnell auf Veränderungen zu reagieren und innovativ zu bleiben, wird deshalb die  laterale Führung für Unternehmen immer wichtiger. 

Aber was ist laterale Führung überhaupt? Und wie unterscheidet sie sich von klassischer, hierarchisch geprägter Führung?

Laterale Führung einfach erklärt

Der Begriff «lateral» geht auf das lateinische Wort «latus» zurück, das übersetzt «Seite» bedeutet. Mit lateraler Führung ist deshalb gemeint, dass Führung nicht mehr klassisch von oben nach unten qua formaler Macht bzw. disziplinarischer Weisungsbefugnis erfolgt, sondern von der Seite. 

Laterales Führen bedeutet, auf Augenhöhe zu führen und die Potenziale aller Teammitglieder zu nutzen. Kooperation und Eigenverantwortung stehen im Vordergrund. Entscheidungen werden kooperativ getroffen und Hierarchien abgeflacht.

Mit dem Abbau von Hierarchien und dem damit oft verbundenen Aufbrechen von Silos zwischen Abteilungen  entsteht eine neue Form der Zusammenarbeit: Mitarbeitende arbeiten funktions-, projekt- oder sogar unternehmensübergreifend in Kompetenzteams zusammen. 

Was sind die Vorteile der lateralen Führung? 

Gerade in interdisziplinären Teams ist die laterale Führung oft erfolgversprechender, da sie ein gemeinsames Ideenkonstrukt schafft und den Rahmen für die Zusammenarbeit vorgibt.

Da es keine weisungsbefugte Person gibt, die das Kompetenzteam von oben führt, wird die Verantwortung im Team geteilt. Die Meinungen und auch Entscheidungen Einzelner wirken sich so auf das gesamte Team aus. Das motiviert die Mitarbeitenden, gute Leistungen zu erbringen und sich stärker einzubringen. Gleichzeitig wächst die Kollegialität untereinander, was sich positiv auf das Arbeitsklima und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirkt.

Welche Herausforderungen bringt die lateral Führung mit sich? 

Laterale Führung heisst jedoch nicht, dass es gar keine Führung mehr gibt. Damit Teamarbeit gelingt, müssen Führungskräfte ohne disziplinarische Weisungsbefugnis die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen. Es gilt, Aufgaben zu koordinieren, Kompromisse auszuhandeln und die Mitarbeitenden behutsam zu führen, um gemeinsam die übergeordneten Ideen umzusetzen. 

Dies erfordert vor allem Eigenverantwortung und Flexibilität von jedem einzelnen Teammitglied. Aufgabe der Führungskraft ist es, das Team zusammenzuhalten und für die gesteckten Ziele zu motivieren..

Wie gewinnen Sie Autorität ohne formale Macht? 

Da die disziplinarische Weisungsbefugnis als Führungsinstrument ausgedient hat, beruht die Autorität auf Reputation, ausgewiesener Fachkompetenz und einem guten Informationsmanagement. Eine gute Menschenkenntnis, Verhandlungsgeschick und Einfühlungsvermögen sind zudem wichtige  Eckpfeiler der lateralen Führung. Damit Führungskräfte auch ohne disziplinarische Macht führen können, gibt es vier bewährte Koordinationsmechanismen:

1 Kommunikation

Die Führungskräfte sind verantwortlich für einen gelingenden Dialog im Team und wirken bei Konflikten als Brückenbauer.

2 Verständigung

Wie unterschiedliche Stimmen in einem harmonischen Chor müssen individuelle Perspektiven und Überzeugungen im Kompetenzteams zusammengeführt werden.

3 Vertrauen

Die aufgestellten Spielregeln für die Zusammenarbeit dienen allen Teammitgliedern als unerschütterlicher Wegweiser. Über die Einhaltung zu wachen, ist Aufgabe der Führungskraft.

4 Autorität

Die eigene Einfluss im Team kann durch Fachwissen, Sympathie, Charisma und die Hoheit über bestimmte Informationen gefestigt werden.

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Autor/in

Julia Kowal

Julia Kowal ist freie Redakteurin. Sie hat Germanistik mit Zusatzbereich Medienwissenschaften studiert und während ihres Studiums als freie Mitarbeiterin bei einer Lokalzeitung gejobbt. Nach ihrem Master-Abschluss hat Julia ein zweijähriges Volontariat in einem Verlagshaus absolviert und anschliessend einige Jahre in der Online-Redaktion eines mittelständischen Unternehmens gearbeitet. Inzwischen schreibt sie als selbstständige Redakteurin und beschäftigt sich schwerpunktmässig mit den Themen IT und Tech sowie Human Ressources und Consulting.