Wie können wir uns in einer VUCA-Welt zurechtfinden?
VUCA steht für eine Welt im Wandel. Um uns bei den steten, unvorhersehbaren und komplexen Veränderungen zurecht zu finden, braucht es digitale Lösungen und muss der Digital Change vorangetrieben werden. Worauf Unternehmen und Mitarbeitende dabei achten sollten.
Unsere moderne Welt des Internets – mit immer mehr Automatisierung und künstlicher Intelligenz – ist geprägt von immer neuen Problemen. Lösungen, die noch vor wenigen Jahren wirksam waren, gelten heute nicht mehr. Es müssen ständig neue Ansätze gefunden werden, um relevant zu bleiben. Denn die Moderne ist geprägt von Unvorhersehbarkeit, Unsicherheit, enormer Komplexität und Widersprüchlichkeit. Sie ist eine VUCA-Welt und entwickelt sich immer mehr zu einer BANI-Welt.
Was ist VUCA?
Das Akronym VUCA setzt sich aus den Begriffen «volatility» (Volatilität), «uncertainty» (Unsicherheit), «complexity» (Komplexität, Vielfalt) und «ambiguity» (Mehrdeutigkeit, Vieldeutigkeit) zusammen. Einfach erklärt beschreibt VUCA eine Welt, die durch schnelle, unvorhersehbare, vielschichtige und widersprüchliche Veränderungen gekennzeichnet ist.
Definition im Detail:
- Volatility (Volatilität, Schwankungen) meint schnelle und unvorhersehbare Veränderungen in der Umwelt, z. B. plötzliche Schwankungen in den Marktbedingungen, Krisen oder technologische Innovationen
- Uncertainty (Unsicherheit) bezieht sich auf die Unvorhersehbarkeit künftiger Ereignisse, wodurch Entscheidungen schwierig und riskant werden
- Complexity (Komplexität) bedeutet, dass Einflussfaktoren in der Umwelt vielfältig und vernetzt sind und auf unvorhersehbare Weise interagieren
- Ambiguity (Ambiguität, Mehrdeutigkeit) beschreibt unklare und widersprüchliche Informationen, die verschiedene Interpretationen zulassen.
Der Begriff VUCA wurde ursprünglich Ende der 1980er-Jahre zum Ende des Kalten Krieges vom US-Militär geprägt, um die dynamischen und chaotischen Entwicklungen in der Weltordnung zu beschrieben. Schnell wurde er von der Geschäftswelt adaptiert. Mit der fortschreitenden Digitalen Transformation hat der Begriff hier immer mehr an Relevanz gewonnen.
Das sind die Herausforderungen in der VUCA-Welt
Die VUCA-Welt ist eine Welt voller Unsicherheit. Durch immer mehr Automatisierung und künstlicher Intelligenz entstehen immer neue Probleme. In der modernen digitalen Umgebung herrscht immer mehr Chaos, Dinge werden immer weniger planbar und vorhersehbar. Lösungen, die noch vor wenigen Jahren wirksam waren, gelten heute nicht mehr.
Es müssen ständig neue Ansätze gefunden werden, um relevant zu bleiben und der Unsicherheit entgegenzuwirken. Flexibilität und knallharte Problemlösung müssen ständig angewandt werden. Es kann keine starre Jobbeschreibung mehr geben und Teams und Firmen müssen sich jeden einzelnen Tag weiterentwickeln. Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, ihre Teams durch die Unsicherheiten zu führen und stetig neu zu motivieren.
VUCA und Digital Change
Das Internet ist längst zu einer intelligenten Vernetzung geworden, die eigenständig gewisse Prozesse leiten, bahnen und sogar planen kann. Künstliche Intelligenz (KI, AI) hat es uns ermöglicht, eine vollkommene Globalisierung zu realisieren, in der jede Ecke und jedes Detail unserer Welt online widergespiegelt ist.
Da diese digitale Welt also ein Abbild unserer eigenen, «echten» Welt ist, ist es nur klar und natürlich, dass auch die digitale Welt zu einer VUCA-Welt wird bzw. bereits geworden ist. Digitale Probleme sind sogar oft noch schnelllebiger und komplexer als ihre Entsprechungen in der echten Welt, da online oft viel mehr Faktoren eine Rolle spielen und ein globaler Hintergrund beachtet werden muss.
Um den Wandel durch die digitale Transformation zu beherrschen, müssen Unternehmen einen kulturellen Change einleiten und ihre Mitarbeitenden mit digitalen Kompetenzen, insbesondere für KI, ausstatten. «Mastering Digital Change» lautet das Gebot der Stunde, sprich: Um den Herausforderungen der digitalen Transformation und der VUCA-Welt zu begegnen, müssen moderne digitale Technologien in allen Unternehmensbereichen eingeführt werden.
Volatilität und Chaos mit digitalen Lösungen bekämpfen
Im heutigen Businessumfeld sollte niemals eine Lösung oder ein Prozess langfristig unverändert angewandt werden, da die restliche Welt nicht langfristig unverändert bleibt. Alles in der digitalen Welt – von Geschäftsmodellen bis hin zu Produktionsketten – verändert sich fortlaufend.
Wer gute, stabile und vor allem flexible Softwarelösungen entwickelt, die vor allem immer wieder veränderbar sind, hat auf jeden Fall einen Vorteil. Der wichtigste Punkt hierbei ist, dass es einfach sein muss, neue Anwendungen einzubauen oder neue Wege zu erschliessen. Auf keinen Fall sollte die Entwicklung stagnieren.
Diversität in Teams ist ebenso wichtig. Wenn ein Team aus Mitarbeitenden mit vielen verschiedenen beruflichen Hintergründen besteht, können Lösungen besser erarbeitet werden, da nicht immer derselbe Weg eingeschlagen wird.
Eine Organisation kann nur mit einem strukturierten und gut ausgebauten Netzwerk funktionieren. Wenn also die digitale VUCA-Welt chaotisch oder unübersehbar wird, muss das Geflecht und der innere Aufbau der Firma dem Stand halten können. Auch hier können online Lösungen geschaffen werden, indem beispielsweise die Personalabteilung online abgewickelt werden und so eine klare Definition von Rollen und Aufgaben gegeben ist, die jedem Mitarbeitenden zugänglich sind.
Ambiguität mit digitaler Kommunikation verhindern
Bei all den Prozessen, die parallel laufen und die so viele verschiedene Aufgaben automatisch erfüllen, entstehen immer wieder Missverständnisse. Egal, ob diese aus künstlichen Problemen entstehen (eine Software tut nicht das, was sie soll) oder aus menschlichen Fehlern (eine Kommunikation war zweideutig). Das Problem ist, dass in der VUCA-Welt nichts mehr eindeutig und klar definiert ist.
Diese Ambiguität kann am besten durch Kommunikation verhindert und bekämpft werden. Firmen sollten darauf achten, menschliche und direkte Beziehungen nicht aus den Augen zu verlieren, selbst wenn diese online stattfinden. Auch hier können digitale Lösungen helfen. Oft ist es z. B. besser, per Video-Chat zu kommunizieren, um so Körpersprache und Verhalten mitbeurteilen zu können. Netzwerke, soziale Medien und Protokolle können hingegen verfälschte Kommunikation liefern, da in den meisten Fällen Intentionen missverstanden werden können.
VUCA und BANI – eine Weiterentwicklung
Hintergrund für das VUCA-Modell sind der Kalte Krieg und die Digitalisierung. Der Digital Change ist zwar nicht abgeschlossen und wird es wohl auch nie, aber VUCA allein reicht als Erklärungsmodell nicht mehr aus, um die komplexen Herausforderungen der Moderne zu erklären. Deshalb hat sich als Weiterentwicklung BANI etabliert.
Das Akronym BANI besteht aus den Teilen «Brittle» (brüchig), «Anxious» (ängstlich), «Non-linear» (nicht-linear) und «Incomprehensible» (unbegreiflich). Anders als VUCA, das die Situation und ihre Herausforderungen beschreibt, blickt BANI auf die psychologischen Auswirkungen und die menschlichen Reaktionen darauf. Das BANI-Modell soll dabei helfen, die aktuellen Herausforderungen auf einer tieferen Ebene zu verstehen und zu lösen.