100 Tage Führungskraft: Das Programm für die erste Zeit
Die ersten 100 Tage sind für jede Führungskraft entscheidend. Deshalb ist es wichtig, sich gut auf die neue Rolle vorzubereiten. Dieser 100-Tage-Plan hilft, erfolgreich in die Zeit als Chefin oder Chef zu starten.
Der erste Eindruck entscheidet über den langfristigen Erfolg einer neuen Führungskraft Link zu Blog Neu als Führungskraft. Die ersten 100 Tage muss jeder neue Chef und jede neue Chefin über sich ergehen lassen. Wer sich in dieser Anfangszeit grobe Schnitzer erlaubt, wird nicht lange auf dem Chefsessel sitzen. Es geht also in der ersten Zeit darum, sich in der neuen Rolle zu positionieren und damit die Weichen für den weiteren Weg zu stellen. Ein gut organisiertes 100-Tage-Programm hilft, den Start als Führungskraft zu meistern.
Der 100-Tage-Plan: Als Führungskraft ankommen und akzeptiert werden
In den ersten 100 Tagen als Vorgesetzte/r geht es nicht darum, sich voller Elan in neue Projekte zu stürzen und grosse Veränderungen herbeizuführen. Vielmehr geht es darum, in der neuen Position anzukommen. Dazu gehört ganz wesentlich, von den Mitarbeitenden und den Vorgesetzten akzeptiert zu werden.
Um die Ziele „Ankommen“ und „Akzeptanz“ zu erreichen, kann die erste Zeit als Vorgesetzte/r in fünf Phasen unterteilt werden.
1 Vorbereitungsphase
Die erste Phase beginnt bereits vor dem Dienstantritt als neuer Teamleiter. Definieren Sie Ihre eigenen Werte und Ziele und machen Sie sich auch bewusst, welche Erwartungen die Geschäftsführung an Sie als neue Teamleiter/in stellt. Wichtig ist auch, sich über die Werte des Unternehmens klar zu werden. Wo sich alle Punkte überschneiden, können Sie sich sicher in Ihrer neuen Rolle bewegen.
Tipps für die Antrittsrede
- Üben Sie vor dem Spiegel, um Ihre Körperhaltung zu trainieren
- Ruhig bleiben, langsam und deutlich sprechen
- Nehmen Sie Blickkontakt zu Ihren Zuhörerinnen und Zuhörern auf
- Zeigen Sie Ihre persönliche Seite, erzählen Sie etwas von Ihrer Familie und Ihren Interessen
- Teilen Sie Ihre Visionen und Ziele mit, aber beschreiben Sie keine konkreten Umsetzungsvorschläge.
- Stellen Sie eine Verbindung zu Ihrem Team her: WIR statt ICH
- Erklären Sie, wie Sie in der nächsten Zeit vorgehen wollen
- Zeigen Sie sich offen für Anregungen
In der Vorbereitungsphase arbeiten Sie auch an Ihrer Eröffnungsrede, mit der Sie die zweite Phase einläuten.
2 Beobachtungsphase
In der Beobachtungsphase geht es darum, möglichst viele Informationen aufzunehmen und mit allen Mitarbeitenden, Kolleginnen und Kollegen sowie Kundinnen und Kunden zu sprechen. Auch wenn Sie aus den eigenen Reihen befördert wurden Link zu Blog Vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten, können Sie nicht erwarten, alles und jeden zu kennen. Denn Ihre neue Rolle ist eine völlig andere, und dementsprechend verändern sich auch die bestehenden Beziehungen.
Wichtig ist:
- Lernen Sie die Mitarbeitenden und Kundschaft (neu) kennen.
- Erfassen Sie die Strukturen und Prozesse des Teams
- Erkennen Sie die Stärken und Schwächen der Teammitglieder und der Prozesse
- Bauen Sie stabile Beziehungen zu allen auf, mit denen Sie zusammenarbeiten
Um dies zu erreichen, müssen Sie mit allen Beteiligten ins Gespräch kommen. Stellen Sie Fragen und hören Sie aktiv zu. Beobachten Sie auch die Zusammenarbeit im Team und sehen Sie sich alle relevanten Unterlagen an.
3 Analysephase
Nach der Beobachtung folgt die Analyse der gesammelten Informationen. Vergleichen Sie auf der Grundlage Ihrer neuen Erkenntnisse Ihre eigenen Erwartungen mit denen der Leitung, des Teams und der Kunden. Bewerten Sie alle gesammelten Informationen und ermitteln Sie den Soll- und Ist-Zustand der Strukturen und Prozesse. Definieren und priorisieren Sie konkrete Handlungsfelder, in denen Sie Veränderungen herbeiführen wollen. Dabei ist es wichtig, nicht in voreiligen Aktionismus zu verfallen und dem Team Veränderungen aufzuzwingen. Suchen Sie erneut das Gespräch mit allen Beteiligten, binden Sie sie in Ihre Pläne ein und gewinnen Sie sie als Verbündete für Ihre Vorhaben.
4 Umsetzungsphase
In dieser Phase setzen Sie die geplanten Veränderungen um. Delegieren Sie Aufgaben an geeignete Teammitglieder, üben Sie die neuen Abläufe mit Ihrem Team ein und überprüfen Sie die konsequente Umsetzung der Neuerungen. Ziel ist es nicht, alle Veränderungen in den ersten 100 Tagen umzusetzen, dafür ist die Zeit zu knapp. Starten Sie Ihre Pläne und halten Sie an Ihren Zielen fest.
5 Reflexionsphase
Die Reflexionsphase schliesst sich unmittelbar an Ihre erste Zeit als Führungskraft an. Blicken Sie zurück und bewerten Sie Ihr Verhalten und Ihre Leistungen in der ersten Zeit. Holen Sie sich auch Feedback ein, um Ihre Selbstwahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung Ihres Teams abzugleichen. Darüber hinaus steht in dieser Phase das 100-Tage-Gespräch mit dem eigenen Vorgesetzten an, in dem Sie die an Sie gestellten Erwartungen reflektieren, auf die zuvor festgelegten Ziele zurückblicken und gemeinsam neue Ziele vereinbaren.
Checkliste für die ersten 100 Tage als Vorgesetze/r
- Die Antrittsrede gut vorbereiten
- Sich Zeit für Gespräche mit dem Team und den Kunden nehmen
- Gründlich beobachten und analysieren, bevor Sie erste Massnahmen für Veränderungen einleiten
- Mitarbeitende nach ihren Sorgen fragen und diese ernst nehmen
- Konflikte lösen
- Mitarbeitende zu Verbündeten für Ihre Vorhaben machen
- Aufgaben an die passenden Teammitglieder delegieren
- Kritik nicht persönlich nehmen
- Die eigene Rolle als Führungskraft nicht überbewerten, Teil des Teams bleiben
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