5 Gründe, warum Personal Storytelling der grösste Verkaufstreiber ist

Menschen denken und handeln in Geschichten. Deshalb schaffen persönliche Geschichten schneller Vertrauen als rohe Fakten. Der Experte Marc Schwitter erklärt das Erfolgsgeheimnis von Personal Storytelling.

Autor/in Marc Schwitter
Datum 21.07.2023
Lesezeit 7 Minuten

Woran denken Sie beim Stichwort «Unternehmensgeschichte»? Richtet sich Ihr Blick in die Vergangenheit, verpassen Sie eine grosse Gelegenheit. Die Geschichte Ihres Unternehmens wird dann spannend, wenn Sie Ihren Blick in die Zukunft richten.

Woran arbeiten Sie? Wie verändern Ihre Produkte und Dienstleistungen die Welt? Die Welt Ihrer Kunden, Ihrer Region, Ihrer Branche oder gar die ganze Welt? Wer arbeitet an dieser Veränderung mit und mit welcher Motivation?

Aufmerksamkeit und Relevanz: Wer bedeutend ist, wird gehört.

All diese Fragen bieten eine spannende Basis für die wichtigste Währung unserer Zeit: Aufmerksamkeit und Relevanz. All diese Fragen lassen sich mit einem einzigen Instrument beantworten: Mit der persönlichen Geschichte der Gesichter des Unternehmens.

Personal Storytelling lautet das Zauberwort für erfolgreichen Verkauf, Marketing, Kommunikation und Mitarbeitergewinnung. Die Magie lässt sich ganz rational in fünf Punkten erklären.

1. Vertrauen schaffen: Persönliche Geschichten sind authentisch.

Nichts ist so authentisch wie die Lebensgeschichte eines Menschen. Kompetenzen und ehrliche Absichten lassen sich durch persönlich Erlebtes glaubhaft vermitteln. Das schafft Vertrauen und gibt Worthülsen wie «Qualität», «Nachhaltigkeit» und «Integrität» ihre notwendige Substanz.

2. Sinn stiften (Purpose): Die Absichten des Unternehmens spiegeln sich in den Führungskräften wider.

Die Menschen eines Unternehmens prägen seine Kultur. Nicht umgekehrt. Wer vorlebt und durch seine Geschichte belegen kann, welche Prioritäten das Unternehmen wirklich verfolgt, vermittelt Sinnhaftigkeit. Gleichgesinnte werden sich diesem Unternehmen und seiner Führung anschliessen. Findet Sinnhaftigkeit nur in schön formulierten Mission Statements statt, verpufft ihre Wirkung im Alltag der Firma.

3. Spannung aufbauen: Persönliche Geschichten schaffen Identifikation und vermitteln Dramatik und Hoffnung.

Menschen machen dort mit, wo sie einen Bezug haben, im besten Fall persönlich betroffen sind. Die Lebensgeschichte einer Führungskraft ist inspirierend und schafft diese Identifikation. Die gemeisterten Hochs- und Tiefs sowie die erworbenen Erkenntnisse und Kompetenzen wecken Interesse, weil sie eine Spannung beinhalten. Noch spannender als die Vergangenheit wird die Zukunft der Leader. Eine Zukunft, von dieser Kunden und Mitarbeitende Teil werden können. Wohnen wir wirklich eines Tages auf dem Mars (SpaceX – Elon Musk)? Die Zukunft mitgestalten und scheinbar Unmögliches möglich zu machen («Auf jedem Tisch soll ein Computer stehen» – Bill Gates, Microsoft), ist eine spannende Angelegenheit, die Menschen mitreisst.

4. Reichweite vergrössern: Menschen nehmen wahr, denken und handeln in Geschichten.

Wer nicht gehört werden will, vermittelt reine Fakten. Universitäten, Wissenschaftler und Lehrpersonen können ein Lied davon singen. Mangelnde Kompetenz, fehlendes Grundwissen, Interessenlosigkeit sind nur einige der Faktoren, weshalb uns Fakten weit weniger packen als Geschichten. Von den Superhelden («Götter») der Alten Griechen über die Bibel bis zu den Blockbustern der Neuzeit: Es sind immer Geschichten, die die Menschen erreichen. Geschichten können auf Fakten oder auf erfundenen Ausgangslagen basieren, haben aber eines gemeinsam: Sie verleihen dem Gesagten Sinn, in dem Sie eine klare Botschaft vermitteln. Bei Fakten ist dies Botschaft noch unklar. Fakten müssen interpretiert werden, damit ihre Bedeutung klar wird. Geschichten erreichen Menschen, weil Sie eine Botschaft haben und somit ein Versprechen beinhalten. Darum können sie die Welt erreichen.

5. Inhalte erschaffen: Statt Werbung kreieren Ihre Reise dokumentieren.

Erinnern Sie sich an den letzten Tesla-Werbespot? Den gibt es nicht. Die einzige Werbung für Tesla ist Elon Musk. Sein Leben, seine Geschichte. Umgekehrt könnte ich Ihnen sechs Werbespots von Grossbanken zeigen und Ihnen würde es schwer fallen, diese den entsprechenden Unternehmen zuzuordnen, weil sie betreffend Vision schlichtweg austauschbar sind (die Werbungen und die Unternehmen). Die persönlichen Geschichten der Menschen im Unternehmen, ihre tägliche Arbeit an der Verwirklichung der Firmenvision, liefert genügend und genug spannende Inhalte für sämtliche Marketing-Kampagnen und Kommunikationsmassnahmen. Eine starke Geschichte verbindet Vision und Mission mit Produkten und Dienstleistungen, und alles zusammen mit den Mitarbeitenden und Kunden. Die Personal Stories werden so zu einer endlosen Quelle von Content, der bewegt: zum Lesen, Mitmachen, Kaufen und Investieren.

Die Personal Story kommt von den Leadern

Den Führungskräften eines Unternehmens tragen eine besondere Verantwortung, wenn es um die Story des Unternehmens geht. Sie sind die Köpfe, die Gesichter der Firma. Sie sind in der Verantwortung für die Vision und den Weg. Ihre persönliche Motivation und Kompetenz ist von entscheidender Bedeutung, ob andere Mitkommen werden. Seien es Kunden, Investoren oder Mitarbeitende: Wer weiss, wohin die Reise geht, kommt mit, wenn das Ziel klar, die Motivation glaubhaft und die Bedeutung gross ist.

Aufgabe von Marketing, Kommunikation und HR ist es, Plattformen und Inhalte zu schaffen, die den Weg vermitteln. Mit allen Hochs- und Tiefs, ein täglicher Einblick in die Fortschritte und Herausforderungen.

Personal Storytelling funktioniert auf KMU wie auf Corporate-Ebene

Dabei spielt es keine Rolle, ob das Unternehmen die Grösse von Tesla, Microsoft und Apple hat oder ob es sich um die Dorfbäckerei in fünfter Generation handelt. Ob es als Verein, GmbH oder AG organisiert ist, oder ob eine einzelne Person dahintersteht. Entscheidend ist einzig und allein die Frage: Wohin geht der Weg und wer steht für ihn ein? 

Leader von Unternehmen, die diese Frage klar mit ihrer Geschichte beantworten, finden die richtigen Leute, die mit ihnen auf den Weg gehen. Von spezialisierten Fachkräften bis zu zahlenden Kunden. Von Wählern bis zu Fans. Von Medienpartnern bis zu Investoren.

Entfesseln Sie die Kraft des Storytellings

In einer Zeit, in der Produkte und Dienstleistungen kaum mehr einen Unterschied machen, gibt es nur noch eine echte Differenzierung: Ihre Story! Lernen Sie im Kurs  «Storytelling und Positionierung in einer digitalen Welt» Geschichten zu entwickeln, um mehr Aufmerksamkeit und Reichweite für Ihre Produkte und Dienstleistungen zu gewinnen.

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Autor/in

Marc Schwitter

Marc Schwitter war schon immer dort am liebsten, wo die besten Geschichten spielen. Und das ist mitten im Leben. Die wichtigsten Stationen: 2005 lic.phil. der Anglistik, Philosophie und deutschen Literatur an der Universität Zürich. Anschliessend PR-Jobs für Hewlett Packard und Einstieg in die Werbung als Junior Texter bei Weber Harbeke Partners. Zwischenjahr als Autor, zwei Jahre Texter/Konzepter bei Ogilvy & Mather. Seit 2011 selbständiger Texter, Werber und Journalist mit PING PONG Text + Konzept. Seit 2017 Chefredakteur und Teilhaber des medizinischen Fachverlages medico JOURNAL GmbH, zwei Jahre später Gründung der PING PONG STORY GMBH.