Planung & Konzeptionierung von Rechenzentren für einen sicheren Betrieb von IT-Equipment
Data Center Design, Management, Operations und die Einhaltung von Standards spielen eine wichtige Rolle in Rechenzentren. Datacenter-Spezialist Stevo Bilbija erläutert in seinem Beitrag, weshalb es wichtig ist, dabei die neuesten Standards zu beachten.
Ein Rechenzentrum bzw. die einzelnen Gewerke, Bestandteile und Komponenten müssen gut konzeptioniert, geplant und dimensioniert werden, um ein perfektes Zusammenspiel und somit eine hohe Verfügbarkeit des IT-Betriebs sicherstellen zu können.
In erster Linie müssen dabei lokale Bauvorschriften und Auflagen eingehalten werden. Darüber hinaus müssen Anforderungen der IT/TK-Komponenten-Hersteller berücksichtigt werden, wie zum Beispiel die ASHRAE – Richtlinien. Hierfür werden eine Reihe von Standards und Normen zugrunde gelegt, für die Kühlung, die elektrische Versorgung, die Verkabelungsinfrastruktur und alle anderen Gewerke bzw. Komponenten in einem Rechenzentrum. Es ist unverzichtbar die neusten Entwicklungen, Trends und Standard zu berücksichtigen, um die Plattform, in Form eines hochverfügbaren Rechenzentrums, für das IT/TK-Equipment errichten zu können. Angesichts des stetig wachsenden Datenvolumens und der steigenden Sicherheitsanforderungen, haben Normenorganisationen im großen Umfang Richtlinien und Standards für die Errichtung der Rechenzentrums-Infrastruktur und die höheren Übertragungsgeschwindigkeiten erarbeitet und veröffentlicht.
Die TIA-942
Weltweit gesehen wird beim Bau und der Errichtung von Rechenzentren oder Data-Center (über 90%) die TIA-942 herangezogen und zugrunde gelegt. Die TIA-942 ermöglich den Überblick über alle Leistungs- und Entwicklungsphasen eines Rechenzentrums, beginnend bei der Wahl des richtigen Standorts, der zu berücksichtigenden Standards und Normen bis hin zum gesicherten Betrieb eines Data-Centers.
In der TIA-942 werden alle Gewerke und Komponenten analysiert, betrachtet und Empfehlungen gegeben für die Wahl des erforderlichen Kühlungskonzeptes. Dies was die Erzeugung, die Ausstattung, die Dimensionierung und natürlich den effizienten Betrieb, die Auslegung der USV (Unterbrechungsfreien Stromversorgung) oder NEA (Netzersatzanlage) oder die Wahl der optimalen Versorgungsinfrastruktur, wie z.B. Stromschienen oder Kabel betrifft. Ebenfalls wird der Einsatz von Sicherheitseinrichtungen betrachtet, wie STS (static-transfer-switch) oder ATS (automatic-transfer-switch).
In einem Rechenzentrum gibt es keine unwichtigen oder lapidaren Komponenten. Ein Rechenzentrum entspricht einem präzise laufenden „Schweizer“ Uhrwerk. Alle Bestandteile greifen und beeinflussen einander und verbessern oder verschlechtern die Effizienz des Betriebs.
In der TIA-942 werden ebenfalls die sicherheitsrelevanten Aspekte betrachtet, hierzu gehören Feuerlöschsysteme, Frühwarnsysteme, EMA (Einbruchmeldeanlage), BMA (Brandmeldeanlage) und ZZK (Zugangskontrolle) und viele andere mehr.
Sichere Rechenzentren für die Zukunft
Die Versorgungs-Infrastruktur und die Datenübertragungs-Infrastruktur von Rechenzentren werden künftig steigenden Herausforderungen an Energieverbrauch und Übertragungsgeschwindigkeiten ausgesetzt sein. Deshalb ist es entscheidend, dass die Planer, Errichter und Betreiber von Rechenzentren mit den neusten Entwicklungen der Standards Schritt halten.
Insbesondere für die internen Anwender, die IT- Spezialisten und IT-Administratoren ist es wichtig, ein übergreifendes Verständnis für den Betrieb eines Rechenzentrums zu erhalten. Die Kurse von EPI, wie CDCP (Certified Data Centre Professional), CDCS (Certified Data Center Specialist) und der CDCE (Certified Data Centre Expert) ermöglichen einen übergreifenden Einstieg bis hin zur detaillierten Qualifizierung im Bereich Rechenzentrum.
Das EPI Data Centre Trainingsprogramm
Durch deutschsprachige Trainer_innen erfreut sich das EPI – Data Centre Training (CDCP und CDCS) auch in der Schweiz immer größerer Beliebtheit. Der Einstieg in den Schweizer Markt ist erfolgreich abgeschlossen und das Trainingsangebot wird künftig ausgebaut. Angebote wie der CDFOM (Facilities & Operations Manager) und auch Spezialtrainings wie der CDRP (Risiko-Management) oder CDMS (Migartions-Spezialist) werden zunehmend auch in der deutschen RZ-Branche nachgefragt.