Bereit für die Zukunft – Jobs in digitalen Unternehmen
Mal verschwindet die Hälfte aller Jobs, mal entstehen mehr Arbeitsplätze als je zuvor. Die Spannweite an Meinungen zur Digitalisierung zeigt vor allem, dass niemand genau darüber Bescheid weiss, worin wir bereits stecken. Für Mitarbeiter und Unternehmen stellt sich die Frage: Wie sehen unsere Jobs in Zukunft aus?
Mal verschwindet die Hälfte aller Jobs, mal entstehen mehr Arbeitsplätze als je zuvor. Die Spannweite an Meinungen zur Digitalisierung zeigt vor allem, dass niemand genau darüber Bescheid weiss, worin wir bereits stecken. Für Mitarbeiter und Unternehmen stellt sich die Frage: Wie sehen unsere Jobs in Zukunft aus?
Quelle: Netzwoche 1/18, 24.01.2018, 8 Uhr
Um eine Antwort auf die Frage nach den Jobs der Zukunft zu finden, müssen wir die Komplexität der Digitalisierung in Stücke schneiden, damit wir sie besser verdauen können. Die einzelnen Bereiche der Digitalisierung sind für sich komplex und dynamisch genug. Kommt hinzu, dass sie sich in einem dynamischen System gegenseitig beeinflussen.
In komplexen Situationen helfen Modelle – zugegeben eine Vereinfachung der Realität. Aber genau das brauchen wir in unübersichtlichen, unerforschten Feldern. Digicomps Modell ist eine Zusammenfassung verschiedener Modelle der HSG, der FHNW und der HWZ.
Unternehmen müssen unserer Meinung nach sieben Handlungsfelder vorantreiben (siehe Grafik), eventuell nur eines oder zwei gleichzeitig. Kleine, aber stetige Schritte, in kurzen Intervallen, testen, auswerten, optimieren, die Nahtstellen einbeziehen. Die Herausforderung ist interdisziplinär: Neue Technologien zum Beispiel sollten dazu dienen, begeisternde Produkte für Kunden herzustellen.
Neue Jobrollen – t-shaped und vernetzt
Zukünftige Jobs befinden sich also oft zwischen den Bereichen und Fachabteilungen und stellen sozusagen das Schmiermittel der Digitalisierung dar. Wir sprechen von «T-Shaped»-Jobprofilen. Das Dach des «T» stellt die Breite der Kenntnisse dar, der Stamm die Tiefe in einem besonderen Bereich wie zum Beispiel IT. Um in der neuen Arbeitswelt zu funktionieren, müssen wir lernen, Fäden in andere Bereiche hinein zu spinnen.
Stellen wir uns ein Beispiel vor: Sie sind verantwortlich für die Einführung von Office 365. Was technisch klingt, wird im Kontext des Modern Workplace vielfältiger: Es geht um Einstellung, Kultur und Prozesse. Nennen wir diese neue Jobrolle «Digital Collaboration Officer». Sie arbeiten mit IT, HR, Management, Prozess- und Organisationsentwicklung an einem Tisch.
Seien Sie mutig!
Überlegen Sie sich, mit welchen angrenzenden Feldern Ihrer Hauptkompetenz Sie sich vernetzen wollen, und entwickeln Sie sich konsequent weiter. Tiefes Fachwissen und breites Anschlusswissen sind die Kennzeichen der Piloten des digitalen Wandels. Oft lese ich von Fehlerkultur, von kontinuierlichem Testen und Verbessern. Testen beinhaltet per Definition, dass auch ein Scheitern möglich ist. Fehler begeht, wer etwas wagt. Darum sage ich: Seien Sie mutig, seien Sie optimistisch, begrüssen Sie die neue Welt und nehmen Sie die Chancen wahr! Wagen Sie Zukunft – sie wird anstrengend und aufregend.