Projektmanagement-Skills – ein Self-Assessment

Mit einem Self-Assessment können Sie gezielt Ihre Projektmanagement-Kompetenzen verstärken. Martin Bialas zeigt in seinem Beitrag, wie das Self-Assessment funktioniert.

Autor/in Martin Bialas
Datum 16.01.2017
Lesezeit 5 Minuten

«Das Problem zu erkennen, ist wichtiger als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.»
(Albert Einstein, Physiker)

Als Projektleiter wickeln Sie die unterschiedlichsten Projekte in Ihrem Unternehmen ab. Oder Sie sind angehender Projektmanager und möchten wissen, wo Sie im Hinblick auf Ihre Projektmanagement-Fähigkeiten stehen? Perfekt – dann ist genau jetzt, zu Beginn des Jahres, die Zeit für eine Selbstreflektion anhand eines Self-Assessments!

Fragen Sie sich, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Sie in Ihrer Rolle eigentlich schon besitzen und wo Sie gegebenfalls noch Entwicklungs­potenzial haben. Schliesslich wollen Sie Ihre zukünftigen Projekte möglichst effizient durchführen und dabei die etablierten Projektmanagementmethoden mit entsprechendem Nutzen strukturiert einsetzen.

Für eine solche Standortbestimmung bietet sich eine Einstufung anhand festgelegter Kompetenzen an. Ich richte mich beim folgenden Self-Assessment nach den Projektmanagement-Kompetenzen gemäss IPMA (International Project Management Association).

Die Projektmanagement-Kompetenzen

Unter dem Begriff «Kompetenz» wird bei IPMA verstanden: «Kompetenz ist die Kombination von Wissen, persönlichem Verhalten, Fertigkeiten und spezifischer Erfahrung, die nötig ist, um in einer bestimmten Funktion erfolgreich zu sein.»

Diese Projektmanagement-Kompetenzen gliedern sich grundsätzlich in:

  • PM-technische Kompetenzelemente
  • PM-Verhaltenskompetenzelemente
  • PM-Kontextkompetenzelemente

Eine übersichtliche Darstellung der drei Kompetenzarten liefert das «Eye of Competence»:

eye-of-competence-projektmanagement-self-assessment
Eye of Competence, Quelle: VZPM: Swiss National Competence Baseline, Version 4.1

Um ein Self-Assessment effizient durchführen zu können, ist ein grobes Verständnis der einzeln aufgeführten Projektmanagement-Kompetenzen erforderlich. Lesen Sie in unserem Glossar, was die einzelnen Kompetenzen bedeuten und welche Themen sie beinhalten. Der Fokus dieses Self-Assessments liegt auf den PM-technischen sowie den PM-Verhaltens-Kompetenzelementen.

Das Self-Assessment

Die Standortbestimmung zu Ihren Projektmanagement-Skills findet also anhand der Projektmanagement-Kompetenzen statt. Dazu stellen ich Ihnen dieses Self-Assessment-Formular zur Verfügung Download

  1. Selbsteinschätzung: Schätzen Sie Ihre individuellen Kenntnisse auf einer Skala von 1 bis 6 (gering bis sehr gut) ein. Tragen Sie die Einschätzung pro Kompetenz im Formular ein.
    self-assessment-pm-skills-selbsteinschaetzung
  2. Fremdeinschätzung: Optional kann es Sinn machen, dass Sie sich gleich auch von Ihrem Vorgesetzten einschätzen lassen – so können Sie das Bild Ihrer Kompetenzen vervollständigen.
    self-assessment-pm-skills-fremdeinschaetzung
  3. Zielzustand: Definieren Sie, welchen Kenntnisstand pro Kompetenz Sie gerne hätten bzw. welcher Stand für Ihre Aufgabe erforderlich ist. Tragen Sie diesen Zielzustand ebenfalls im Formular ein.
    self-assessment-pm-skills-zielzustand
  4. Abweichungsanalyse: Vergleichen Sie jetzt Ihren IST-Zustand mit dem SOLL-Zustand. Legen Sie fest, bei welcher Abweichungsdifferenz pro Kompetenz zwischen «Selbsteinschätzung» und «Gewünschter/angestrebter Zustand» sie aktiv werden wollen.

Durch die Abweichungsanalyse haben Sie jetzt die Projektmanagement-Kompetenzen definiert, in denen Sie den grössten «Nachholbedarf» haben.

Fazit

Auf der Basis des international anerkannten IPMA-Projektmanagement-Standard, sind Sie mit dem PM-Self-Assessment in der Lage, sich in Ihrer aktuellen Situation selbst zu positionieren und im Vergleich mit Ihrem gewünschten Stand der PM-Kompetenzkenntnisse einen konkreten Massnahmenplan zur persönlichen und spezifischen Weiterentwicklung zu erstellen. Aus dem Self-Assessment lassen sich die für Sie notwendigen Massnahmen ableiten. Besprechen Sie diese mit Ihrem Vorgesetzten oder planen Sie Weiterbildungen & Trainings ein. Insbesondere im Themenbereich der technischen Projektmanagement-Kompetenzen lassen sich mit hochwertigen Schulungsmassnahmen die eigenen Kenntnisse deutlich ausbauen. Im Themenbereich der verhaltensorientierten Projektmanagement-Kompetenzen kann sowohl mit Ausbildung als auch mit einem zielorientierten Coaching die individuelle Situation verändert werden.

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«Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.»
(Benjamin Franklin, US-amerikanischer Staatsmann)

Bleiben Sie interessiert.

Martin Bialas


Autor/in

Martin Bialas

Martin Bialas, Geschäftsführer der diventis GmbH, Arlesheim (BL), hat über 25 Jahre Praxiserfahrung im Bereich Projektmanagement. Mit Leidenschaft und Herzblut beschäftigt er sich mit der Integration von Projektmanagement Methodik und Softwareunterstützung in Unternehmen unterschiedlicher Grösse. Er begleitet Projektbeteiligte sowohl auf der strukturellen als auch auf der kulturellen, verhaltensorientierten Ebene. Er ist NLP Master und Mediator. Martin Bialas ist IPMA-zertifizierter «Programme und Portfolio Management Consultant (PPMC)», Fachgruppenleiter der Fachgruppe «Software für PM-Aufgaben» sowie Assessor für den Deutschen Project Excellence Award 2016 der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. und Assessor für IPMA Delta.