Wie Sie Ihre ITIL 4® Zertifizierung durch CPD-Punkte erneuern
Seit 2023 sind ITIL® 4 Zertifizierungen nur noch 3 Jahre gültig. Eine einfache Möglichkeit, Ihre Zertifizierung ohne Prüfung zu erneuern, ist das Sammeln von sogenannten CPD-Punkten. Unser ITIL® Trainer Markus Schweizer hat das Angebot getestet und erklärt, wie es funktioniert.
Ich habe eine schlechte und zwei gute Nachrichten für alle ITIL® Zertifikatsinhaberinnen und -inhaber. Zuerst die schlechte: Alle ITIL® Zertifikate laufen seit 2023 nach 3 Jahren aus. Aber nehmen Sie es nicht persönlich, das gilt für alle Global Best Practice Zertifizierungen der Axelos/PeopleCert-Familie. Also auch für PRINCE2®, AgileSHIFT® oder RESILIA®.
Neben dem hehren Ziel von PeopleCert, Wissen aktuell zu halten und die kontinuierliche Weiterentwicklung zu fördern, spielen sicherlich auch kommerzielle Überlegungen eine Rolle. Aber PeopleCert ist hier nicht allein! Viele andere Best-Practice-Rechteinhaber verfolgen diesen Ansatz schon sehr lange.
Die erste gute Nachricht: Sie haben mehrere Möglichkeiten, Ihr ITIL® Zertifikat zu erneuern (Lesen Sie dazu auch unser PeopleCert Rezertifizierungs-FAQ: Sie können dieselbe Zertifizierungsprüfung wiederholen, sie können einen weiteren offiziellen ITIL® Kurs besuchen oder 20 CPD-Punkte pro Jahr sammeln.
CDP-Punkte – Was ist das überhaupt?
CDP steht für Continual Professional Development und bedeutet, dass Sie ab sofort die Gültigkeit Ihres ITIL®-Zertifikats durch den Nachweis kontinuierlicher beruflicher Weiterbildung verlängern können.
Und das ist die zweite gute Nachricht: Das ist aus mehreren Gründen gar nicht so schwierig: Denn die CPD-Anerkennung gilt für die gesamte ITIL® 4 Produktgruppe. Wer also mehrere ITIL® Zertifikate hat (bei mir sind es mittlerweile neun ITIL® 4 Zertifikate) muss trotzdem nur einmal pauschal den Nachweis für die gesamte Produktgruppe erbringen.
Aber wie sammeln Sie CPD-Punkte pro Jahr?
Voraussetzung für das Sammeln von CPD-Punkten ist eine kostenpflichtige Mitgliedschaft bei MyAxelos für umgerechnet CHF 110 pro Jahr. Denn nur mit einem MyAxelos-Account können Sie Ihre gesammelten CDP-Punkte einreichen und deren Status überprüfen.
Es gibt 3 Arten CDP-Punkte zu gewinnen: durch «Professional Experience» (berufliche Erfahrung), «Professional Education» (berufliche Bildung) und «Community Contribution (Beitrag zur Community)».
Die Grundregel ist, dass man mindestens 5 Punkte aus dem «Bereich Professional» Experience eingeben muss, bei der Auswahl aus den übrigen zwei Bereichen hat man jedoch freie Wahl. Pro Stunde Aufwand kann ein CPD-Punkt angerechnet werden.
Was bringt Ihnen Punkte in «Professional Experience»?
- Berufliche Praxis: Anwendung bewährter Praktiken am Arbeitsplatz
- Coaching und Unterstützung von Kollegen bei der Anwendung bewährter Praktiken
- Mentoring von Einzelpersonen oder Gruppen
Was bringt Ihnen Punkte in «Professional Education»?
- Zertifizierungen (von PeopleCert oder andere Zertifizierungsstellen)
- Berufliche Qualifikationen von Vergabestellen
- Innerbetriebliche Ausbildung
- E-Learning und Webinare
- Lesen einschlägiger Bücher, Veröffentlichungen, Forschung, Weissbücher oder Podcasts
Was bringt Ihnen Punkte in «Community Contribution»?
- Organisation von Branchen- oder Best-Practice-Veranstaltungen
- Mitwirkung in Community Diskussionsforen
- Verfassen von Thought-Leadership-Beiträgen
- Teilnahme an Branchenveranstaltungen
- Besuch von Community-Diskussionsforen
- Ehrenamtliche Mitarbeit bei der Weitergabe von Wissen und Erfahrung
Mein Fazit
Wer in irgendeiner Form im weiteren Umfeld des IT Service Managements tätig ist (d.h. eigentlich jeder in der IT), sollte keine Probleme haben, geeignete Aktivitäten für die jährlich insgesamt 20 erforderlichen CPD-Punkte nachweisen zu können. (Laut PeopleCert werden jährlich auch nur 10% aller Einreichungen geprüft😊)
Und das Ganze ist bei weitem nicht so komplex, wie es sich anhört. Ich habe meine Einträge in 20 Minuten erstellt. Die Benutzeroberfläche ist wirklich sehr einfach und verständlich.
Auch das Anhängen von schriftlichen Dateien zum Nachweis der Einträge ist freiwillig – macht aber dort Sinn, wo es einfach nachweisbar ist.