Das sind die Neuerungen bei HERMES 5
Die fortschreitende Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche und verändert unsere Berufswelt. Um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden, passt sich auch HERMES an. Hier finden Sie die wichtigsten Änderungen in den Prüfungen, bei den Rezertifizierungen und im Referenzhandbuch.
Prüfung
Die HERMES5-Advanced-Prüfung kann neu vollständig als Multiple-Choice-Prüfung abgelegt werden und dauert nun zweimal 60 Minuten.
Im ersten Teil der Prüfung wird nach wie vor das theoretische Wissen abgefragt. Im zweiten Teil wird der Transfer des Gelernten an konkreten Praxisbeispielen geprüft. Dies aber nicht mehr wie bisher mit einer Freitext-Antwort, sondern ebenfalls in Form von Multiple-Choice-Antworten, von welchen mehrere richtig sein können.
Durch das neue Prüfungsformat erhalten die Teilnehmer, wie bei der Foundation-Zertifizierung, die Ergebnisse direkt am Anschluss an die Prüfung. Da auch das Referenzhandbuch neu überarbeitet wurde, werden sowohl die Ausbildungsunterlagen als auch die Prüfungen für HERMES Foundation und Advanced an das neue Format angepasst.
Die neuen Prüfungen stehen ab dem 1. Februar 2020 zu Verfügung. Während der Übergangsphase kann zwischen dem alten oder dem neuen Format gewählt werden. Ab dem Zeitpunkt der definitiven Einführung, dem 1. Mai 2020, gilt nur noch das neue Format. Digicomp stellt die HERMES Foundation und Advanced Kurse im April auf das neue Format um.
Rezertifizierung
Die HERMES-Foundation-Zertifizierung hat weiterhin eine unbegrenzte Gültigkeit. Bei den HERMES-Advanced-Zertifikaten hat sich der Rezertifizierungszeitraum von bisher 3 auf neu 5 Jahre geändert. Dies gilt für alle HERMES-Advanced-Prüfungen ab dem 1. Januar 2020 sowie für alle Rezertifizierungen, die ab dem 1. Januar 2020 zur Rezertifizierung anstehen (entscheidend ist das Ablaufdatum des Zertifikats). Für Advanced-Prüfungen im Dezember 2019 als auch Rezertifizierungen mit Ablaufdatum im Jahr 2019 gilt noch der Zeitraum von 3 Jahren.
Lernziele
Die «Lernziele 2019» von Hermes orientieren sich am überarbeiteten Referenzhandbuch. Die Foundation-Lernziele bleiben dabei identisch und die Advanced-Lernziele bestehen neu aus einer Kombination der prüfungsrelevanten Lernziele.
Referenzhandbuch
Auf Anfang 2020 hat das Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) ein neues Referenzhandbuch für HERMES 5.1 inklusive überarbeiteter Webseite veröffentlicht. Auffallend anders ist vor allem das neue konzeptionelle Datenmodell, welches HERMES nun zu Grunde liegt. Es wurde auf der Basis des heutigen HERMES Projekt- und Programmmanagement mittels INTERLIS, einer bundeseigenen konzeptionellen Datenbeschreibungssprache, erarbeitet. Dieses neue Datenmodell hat auf die zurzeit aktuelle Version HERMES 5.1 keinen direkten Einfluss, sondern dient als Grundlage für die Weiterentwicklung von neuen, sowie den Ausbau bestehender Methodenelemente. Ausser, dass nun alle Methodenelemente eindeutig nummeriert sind, handelt es sich also primär um eine Investition in die Zukunft.
Das neue Handbuch behebt einige Fehler der Vorgängerversion. Beim Stakeholdermanagement wird nun überall konsequent nach «Stakeholderliste» und «Stakeholderinteressen» unterschieden. Die Beschreibung und die Anwendbarkeit der Szenarien wurde überarbeitet und um eine Tabelle ergänzt, welche den Zusammenhang zu den Modulen aufzeigt (siehe Abbildung «Tabelle 1»).
Tabelle 1: Standardszenarien für Projekte verschiedener Charakteristiken samt der Module
Neu ist, dass bei individuellen Szenarien nun auch Aufgaben und Ergebnisse entfernt werden können. In diesem Kontext wurde die Online-Lösung zur Anpassung der Szenarien optimiert, welche jetzt etwas moderner daherkommt.
Das Kapitel 4 «Rollen» wurde neu strukturiert. Bei Rollenbeschreibungen wird nun explizit darauf hingewiesen, wenn es sich um eine Fachspezialisten-Rolle handelt. «Projekt» und «Projektorganiation» beginnen nun wieder einheitlich mit der Phase «Initialisierung». Alle Aufgaben wurden um eine Grundidee ergänzt.
Die Graphiken wurden leicht überarbeitet, ohne dass es zu wesentlichen inhaltlichen Anpassungen gekommen ist. Neu verwenden alle Sprachversionen des Handbuchs die gleichen Seitenzahlen. Ein bestimmtes Kapitel findet sich nun also in allen Sprachen jeweils auf der gleichen Seite des Referenzhandbuchs.
Auch begriffliche Anpassungen wurde vorgenommen. So ist neu nur noch von «Checkliste» in der Einzahl die Rede und es wird bei den Überschriften immer von «Ergebnissen» in der Mehrzahl geredet. Auf die verschiedenen kleinen Umstrukturierungen von einzelnen Textpassagen wird hier nicht weiter eingegangen, weil sie ebenfalls keine Änderung der Methode zur Folge haben.
Auffallend ist, dass die Erläuterungen im ausklappbaren Umschlag weggefallen sind. Diese waren für das Kennenlernen der Methode sehr hilfreich. Dafür wurde ein langer gehegter Wunsch der Anwender erfüllt: Verzeichnisse im Anhang, welche das Suchen von Methodenelementen deutlich vereinfachen.
Mit der Überarbeitung des Referenzhandbuchs wird nun neu auch die PDF-Version kostenpflichtig. Sie kann beim ISB online für CHF 12.- bezogen werden.
Es handelt sich beim neuen Handbuch also durchwegs um eine moderate Anpassung, mit Ausnahme des neuen Datenmodells.
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