6 Tipps für kreative Kundenworkshops

Kundenworkshops sind eine fabelhafte Methode, um neue Ideen und Innovationen zu entwickeln. Dabei steht und fällt vieles mit der Planung. In sechs Schritten zum erfolgreichen Kundenworkshop.

Autor/in Barbara Fricke
Datum 04.12.2019
Lesezeit 7 Minuten

«Spend a lot of time talking to customers face to face. You will be amazed at how many companies don’t listen to their customers.»

Ross Perot, amerikan. Unternehmer und ehemaliger Präsidentschaftskandidat

Digicomp legt Wert auf Kundenorientierung. Der Kunde steht im Mittelpunkt unseres Tuns. Das klingt banal, ist aber in der Praxis oft sehr viel schwieriger umzusetzen.

Weil unsere Kunden nicht mit uns am Schreibtisch sitzen, wenn wir uns neue Kurskonzepte überlegen, müssen wir sie uns mit Fragen, wie «Für wen tun wir das?» oder «Will der Kunde das tatsächlich so?» immer wieder ins Bewusstsein rufen.

Aber besser als anzunehmen, was sich Kunden wünschen, ist es, sie selbst zu fragen, sie anzuhören und zu verstehen. Deshalb haben wir unsere Kunden zu einem Ideen-Workshop eingeladen. Unsere Erfahrungen wollen wir gerne mit Ihnen teilen.

Was Sie für die Planung eines erfolgreichen Kundenworkshops brauchen

1. Ein Ziel

Tipp: Definieren Sie vorab ein eindeutiges Workshop-Thema und Ziel, damit kein Raum für falsche Erwartungen entsteht und Sie fokussiert am Thema arbeiten können.

Beispiel:
Ziel unseres Workshops war es, zu analysieren, ob unser Bildungsangebot den Kundenbedürfnissen gerecht wird. Bei dem Workshop sollten offen, aber systematisch neue Ideen für zukünftige Produkte und Produktverbesserungen generiert werden.

2. Teilnehmer

Tipp: Die Mischung macht’s! Laden Sie bewusst verschiedene Kundentypen ein, um eine Vielfalt an Meinungen abzubilden, die am ehesten Ihre gesamten Kundschaft abbildet. Überlegen Sie sich das auch für Ihr eigenes Team. Es bringt nichts, nur Geschäftsführer oder die eloquentesten Mitarbeiter teilnehmen zu lassen, schicken Sie die Leute, die auch tatsächlich am Workshop-Thema arbeiten.

Beispiel:
8 ausgewählte Kunden aus dem Bereich HR , Learning & Development
5 Digicomp-Mitarbeiter aus Product Management, Kundenberatung und Account Management

3. Setting

Tipp: Aus Erfahrung wissen wir, das Kurse und Workshops produktiver sind, wenn sie nicht am eigenen Arbeitsort stattfinden. Die Teilnehmer werden nicht durch Fragen von Kollegen gestört oder geraten nicht in die Verlegenheit, schnell noch was erledigen zu müssen. Suchen Sie deshalb am besten eine externe Location und achten Sie auf ein kreatives Ambiente.

Beispiel:
Um das richtige Ambiente für Kreativität und Motivation zu schaffen, haben wir als Workshop-Location den «Küchenclub» im 25hours Hotel Zürich West gebucht.
Der «Küchenclub» ist eine Mischung aus einer Bulthaup-Showküche und einem Seminarraum.

4. Moderation

Tipp: Wählen Sie erfahrene Moderatoren aus, die den Workshop souverän leiten können. Gute Moderatoren können flexibel auf die Bedürfnisse der Teilnehmer reagieren und stellen gleichzeitig sicher, dass der Workshop in die richtige Richtung läuft.

Beispiel:
Unser Workshop wurde von Kathrin Däniker moderiert. Sie ist Trainerin bei Digicomp und begleitet als Coach Organisationen in Veränderungsprozessen und hilft Innovationskraft und Produktivität zu steigern.

5. Methoden

Tipp: Der Einsatz von verschiedenen Workshop-Methoden bedeutet nicht nur mehr Spass für die Arbeit am Thema, sondern hilft auch alle Teilnehmer aktiv miteinzubeziehen. Workshop-Methoden ermöglichen es den Teilnehmer in neue Rollen zu schlüpfen und neue Perspektiven einzunehmen, die für ungewohnte und spannende Ergebnisse sorgen.

Beispiel:
Gemeinsam mit unserer Moderatorin Kathrin Däniker haben wir im Vorfeld verschiedene Methoden überlegt, die uns unterstützen sollten, den Ideenentwicklungsprozess zu stimulieren und zu strukturieren. Darüber hinaus war es uns wichtig, dass unsere Kunden vom Workshop profitieren. Sie sollten neue Methoden kennenlernen und natürlich auch Spass am Workshop haben.

Zum Einsatz kamen folgende Methoden:

  • Kreative Vorstellungsrunde: Was für ein Drink bist du? (Vorteile und Erklärung der Methode finden sie hier)
  • Brainstorming: Sammlung von Trends bei Bildungsangeboten
  • Assoziationsspiele:  erarbeiteten Trends werden mit Bildern spielerisch mit den Anforderungen für Mitarbeitende, Führung und Weiterbildungsanbieter verknüpft
  • Value Proposition Canvas
  • Mut zur Lücke: Jede Gruppe sollte ein Weiterbildungsangebot entwerfen, bei dem eines der üblichen Kriterien entfernt wurde. Zum Beispiel eine Weiterbildung ohne Lehrperson.  (Kriterien: Anforderung, Lerninhalt, Lehrpersonen, Raum/Infrastruktur, Zeit.)

Weitere geeignete Workshop-Methoden: Six Thinking Hats, Open Space, Walt-Disney-Methode, Lego Serious Play, World Café

6. Ergebnisse dokumentieren und analysieren

Tipp: Nach dem Workshop sollten die Ergebnisse schriftlich zusammengefasst und ausgewertet werden. Entscheiden Sie dann, welche Ideen Sie weiterverfolgen und umsetzen wollen. Für ein nachhaltiges Ergebnis sollten Kundenworkshops in regelmässigen Abständen wiederholt werden.

Beispiel:
Der Workshop hat uns zahlreiche Impulse für kundenorientierte Bildungsangebote geliefert. Exemplarisch stellen wir zwei Ideen aus dem Workshop vor, die wir weiterverfolgen wollen:

Open Space
Aus der Workshop-Übung «Mut zur Lücke» entstand die Idee, eine Weiterbildung ohne vordefinierte Lerninhalte anzubieten. Das Format entspricht der Lerntheorie und Methodik des Social Learnings. Eine Weiterbildung ohne festgelegte Lerninhalte bietet Raum für Kreativität und fördert den Erfahrungsaustausch innerhalb einer Community zu aktuellen Themen.

Factsheets
In Zeiten des Internets kann Wissen nicht gehortet werden. Im Geist der Sharing Economy haben wir für unseren Auftritt an der Personalmesse «Personal Swiss 2019» (neu: HR Festival) ein Methoden-Booklet zum Thema Agile entwickelt. Das kam bei den Workshop-Teilnehmern gut an und wurde zur Idee weiterentwickelt, Methoden-Factsheets mit weiterführenden Linktipps, Literaturempfehlungen und Kursangeboten zum kostenlosen Download zur Verfügung zu stellen.

Einige können Sie sich bereits jetzt auf unserem Blog oder auf unserem LinkedIn-Profil herunterladen:

 

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Lernen sie vielversprechende Techniken und Methoden kennen, um Probleme schneller zu lösen und Innovationen zu fördern.

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Autor/in

Barbara Fricke

Barbara Fricke ist Product Manager bei Digicomp. Nach einer Bankausbildung und Abschluss des Betriebswirtschaftsstudiums war Barbara Fricke als General Manager für einen Lernmedien-Verlag tätig. Hier entwickelte und betreute sie das marktführende Blended-Learning-Angebot für die Bankausbildung und realisierte zahlreiche E-Learning-Konzepte und Lernprogramme für unterschiedlichste Unternehmungen und Branchen. Seit 2008 ist Barbara Fricke bei Digicomp als Product Manager für das Management-Portfolio (ITIL®, Projekt-, Riskmanagement und weitere), Seminare für Kommunikation und Produktivität, Anwenderschulungen im SAP®-Umfeld sowie Microsoft Project und Microsoft Visio zuständig.