6 Tipps für kreative Kundenworkshops
Kundenworkshops sind eine fabelhafte Methode, um neue Ideen und Innovationen zu entwickeln. Dabei steht und fällt vieles mit der Planung. So kommst du in sechs Schritten zum erfolgreichen Kundenworkshop.
«Spend a lot of time talking to customers face to face. You will be amazed at how many companies don’t listen to their customers.»
Ross Perot, amerikan. Unternehmer und ehemaliger Präsidentschaftskandidat
Digicomp legt Wert auf Kundenorientierung. Du stehst im Mittelpunkt unseres Tuns. Das klingt banal, ist aber in der Praxis oft sehr viel schwieriger umzusetzen.
Weil unsere Kundschaft nicht mit uns am Schreibtisch sitzt, wenn wir uns neue Kurskonzepte überlegen, müssen wir sie uns mit Fragen, wie «Für wen tun wir das?» oder «Willst du das tatsächlich so?» immer wieder ins Bewusstsein rufen.
Aber besser als anzunehmen, was sich Kundschaft wünscht, ist es, sie selbst zu fragen, sie anzuhören und zu verstehen. Deshalb haben wir unsere Kundschaft zu einem Ideen-Workshop eingeladen. Unsere Erfahrungen wollen wir gerne mit dir teilen.
Was du für die Planung eines erfolgreichen Kundenworkshops brauchst
1. Ein Ziel
Tipp: Definiere vorab ein eindeutiges Workshop-Thema und Ziel, damit kein Raum für falsche Erwartungen entsteht und du fokussiert am Thema arbeiten kannst.
Beispiel:
Ziel unseres Workshops war es, zu analysieren, ob unser Bildungsangebot den Bedürfnissen unserer Kundschaft gerecht wird. Bei dem Workshop sollten offen, aber systematisch neue Ideen für zukünftige Produkte und Produktverbesserungen generiert werden.
2. Teilnehmer
Tipp: Die Mischung macht’s! Lade bewusst verschiedene Kundentypen ein, um eine Vielfalt an Meinungen abzubilden, die am ehesten deine gesamte Kundschaft abbildet. Überlege dir das auch für dein eigenes Team. Es bringt nichts, nur Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer oder die eloquentesten Mitarbeitende teilnehmen zu lassen, schicke die Leute, die auch tatsächlich am Workshop-Thema arbeiten.
Beispiel:
8 ausgewählte Kunden/innen aus dem Bereich HR , Learning & Development
5 Digicomp-Mitarbeitende aus Product Management, Kundenberatung und Account Management
3. Setting
Tipp: Aus Erfahrung wissen wir, dass Kurse und Workshops produktiver sind, wenn sie nicht am eigenen Arbeitsort stattfinden. Die Teilnehmenden werden nicht durch Fragen von Kolleginnen und Kollegen gestört oder geraten nicht in die Verlegenheit, schnell noch was erledigen zu müssen. Suche dir deshalb am besten eine externe Location und achte auf ein kreatives Ambiente.
Beispiel:
Um das richtige Ambiente für Kreativität und Motivation zu schaffen, haben wir als Workshop-Location den «Küchenclub» im 25hours Hotel Zürich West gebucht.
Der «Küchenclub» ist eine Mischung aus einer Bulthaup-Showküche und einem Seminarraum.
4. Moderation
Tipp: Wähle erfahrene Moderatorinnen und Moderatoren aus, die den Workshop souverän leiten können. Gute Moderatorinnen und Moderatoren können flexibel auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden reagieren und stellen gleichzeitig sicher, dass der Workshop in die richtige Richtung läuft.
Beispiel:
Unser Workshop wurde von Kathrin Däniker moderiert. Sie ist Trainerin bei Digicomp und begleitet als Coach Organisationen in Veränderungsprozessen und hilft Innovationskraft und Produktivität zu steigern.
5. Methoden
Tipp: Der Einsatz von verschiedenen Workshop-Methoden bedeutet nicht nur mehr Spass bei der Arbeit am Thema, sondern hilft auch, alle Teilnehmenden aktiv miteinzubeziehen. Workshop-Methoden ermöglichen es den Teilnehmenden, in neue Rollen zu schlüpfen und neue Perspektiven einzunehmen, die für ungewohnte und spannende Ergebnisse sorgen.
Beispiel:
Gemeinsam mit unserer Moderatorin Kathrin Däniker haben wir im Vorfeld verschiedene Methoden überlegt, die uns unterstützen sollten, den Ideenentwicklungsprozess zu stimulieren und zu strukturieren. Darüber hinaus war es uns wichtig, dass du vom Workshop profitierst. Du solltest neue Methoden kennenlernen und natürlich auch Spass am Workshop haben.
Zum Einsatz kamen folgende Methoden:
- Kreative Vorstellungsrunde: Was für ein Drink bist du? (Vorteile und Erklärung der Methode findest du hier)
- Brainstorming: Sammlung von Trends bei Bildungsangeboten
- Assoziationsspiele: erarbeiteten Trends werden mit Bildern spielerisch mit den Anforderungen für Mitarbeitende, Führung und Weiterbildungsanbieter verknüpft
- Value Proposition Canvas
- Mut zur Lücke: Jede Gruppe sollte ein Weiterbildungsangebot entwerfen, bei dem eines der üblichen Kriterien entfernt wurde. Zum Beispiel eine Weiterbildung ohne Lehrperson. (Kriterien: Anforderung, Lerninhalt, Lehrpersonen, Raum/Infrastruktur, Zeit.)
Weitere geeignete Workshop-Methoden: Six Thinking Hats, Open Space, Walt-Disney-Methode, Lego Serious Play, World Café
6. Ergebnisse dokumentieren und analysieren
Tipp: Nach dem Workshop solltest du die Ergebnisse schriftlich zusammenfassen und auswerten. Entscheide dann, welche Ideen du weiterverfolgen und umsetzen willst. Für ein nachhaltiges Ergebnis sollten Kundenworkshops in regelmässigen Abständen wiederholt werden.
Beispiel:
Der Workshop hat uns zahlreiche Impulse für kundenorientierte Bildungsangebote geliefert. Exemplarisch stellen wir zwei Ideen aus dem Workshop vor, die wir weiterverfolgen wollen:
Open Space
Aus der Workshop-Übung «Mut zur Lücke» entstand die Idee, eine Weiterbildung ohne vordefinierte Lerninhalte anzubieten. Das Format entspricht der Lerntheorie und Methodik des Social Learnings. Eine Weiterbildung ohne festgelegte Lerninhalte bietet Raum für Kreativität und fördert den Erfahrungsaustausch innerhalb einer Community zu aktuellen Themen.
Factsheets
In Zeiten des Internets kann Wissen nicht gehortet werden. Im Geist der Sharing Economy haben wir für unseren Auftritt an der Personalmesse «Personal Swiss 2019» (neu: HR Festival) ein Methoden-Booklet zum Thema Agile entwickelt. Das kam bei den Workshop-Teilnehmenden gut an und wurde zur Idee weiterentwickelt, Methoden-Factsheets mit weiterführenden Linktipps, Literaturempfehlungen und Kursangeboten zum kostenlosen Download zur Verfügung zu stellen.
Einige kannst du dir bereits jetzt auf unserem Blog oder auf unserem LinkedIn-Profil herunterladen:
- Führungskraft als Coach: 12 Coaching-Fragen für motivierende Mitarbeitergespräche
- User centered Design: Methode des Customer Journey Mappings
- Agile Change Agent: Methode der Six Thinking Hats
- Agiles Projektmanagement: Kanban-Methode
- Design Thinking: Prototyping-Methode
- Visual Facilitation: 5 Quick Tips um Ergebnisse sichtbar zu machen
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