Visual Facilitation: Machen Sie Ergebnisse sichtbar

Unter Graphic oder Visual Facilitation versteht man den Einsatz visueller Methoden zur Unterstützung einer Diskussion oder eines gruppendynamischen Prozesses.

Autor/in Christian Botta
Datum 25.04.2019
Lesezeit 5 Minuten

Mögliche Werkzeuge sind z.B. Templates, Mindmaps, Graphic Recordings oder Canvas-Modelle. Durch den Einsatz von grossflächigen Bildformaten werden Diskussionsprozesse widergespiegelt und angeregt sowie Ergebnisse sichtbar gemacht.

Das Spannende an der Visual Facilitation ist, dass Sie für den Einsatz keine grossen zeichnerischen Fähigkeiten besitzen müssen. Ein Smiley, ein paar Prozesspfeile oder einfache Symbole wie ein Strichmännchen sind oft schon ausreichend, um die Diskussion anzuregen und ein gemeinsames Verständnis in einer Gruppe zu erzielen. Sie können Ihr Meeting oder Ihren Workshop natürlich auch durch einen professionellen Visualisierer begleiten lassen, um ein möglichst ansprechendes optisches Ergebnis zu erzielen. Aber bei der Graphic Facilitation geht es eben in erster Linie nicht um Schönheit oder Kunst, sondern um Klarheit und Kommunikation.

Der grösste Vorteil von Graphic Facilitation ist, dass die bildliche Darstellung zum Abgleich der unterschiedlichen Sichtweisen in einer Gruppe dient. Sie macht Dinge für eine Gruppe in einer Form sichtbar, wie es Ihnen mit reinem Text nicht gelingen würde. Zudem unterstützt der Einsatz von Bildern nicht nur den kreativen Prozess in der Gruppe, sondern erhöht auch die Einprägsamkeit der Inhalte bei jedem einzelnen Beteiligten.

Durch den Einsatz von visuellen Facilitation-Techniken fördern Sie ein gemeinsames Verständnis und eine gemeinsame Sprache in der Gruppe und sorgen dafür, dass Themen gemeinsam weiterentwickelt werden. Auch werden Sie eine ganz andere Identifikation und ein höheres Commitment der Beteiligten zu den Ergebnissen des Prozesses erhalten. Denn schliesslich wurden die Inhalte gemeinsam erarbeitet.

Quick Tipps

  • Visual Facilitation macht nur Spass, wenn auch das Equipment stimmt. Kaufen Sie sich ordentliche Stifte und Marker, schaffen Sie sich qualitativ gute Whiteboards oder Flipcharts an und versorgen Sie sich mit ausreichend Post-its.
  • Sie brauchen das Rad ja nicht neu zu erfinden. Verwenden Sie zum Start doch Vorlagen wie Canvas-Modelle oder Templates. Denken Sie aber daran, diese in grossen Formaten anzuschaffen. Empfehlenswert ist mindestens die Grösse DIN A1. Unterschätzen Sie nicht die körperliche Interaktion einer Gruppe vor dem grossen Format. Es macht einen Unterschied, ob Sie auf ein Feld zeigen und auch selbst eine andere Perspektive vor der Vorlage einnehmen können oder ob sie am Schreibtisch über einem kleinformatigen Zettel brüten.
  • Machen Sie sich und Ihrer Gruppe klar, dass es bei Visual Facilitation nicht um Kunst geht! Das Ziel ist es, Informationen sichtbar zu machen und in der Gruppe zu diskutieren und nicht, einen Schönheitspreis zu gewinnen.
  • Gehen Sie voran und trauen Sie sich, den ersten Schritt zu unternehmen! Sie werden sehen, dass es nicht weh tut, vor ein Whiteboard zu stehen und einfach mal drauflos zu scribbeln. Im Gegenteil, die anderen werden Ihnen Respekt dafür zollen, dass Sie den Mut aufgebracht haben.
  • Stellen Sie sicher, dass sich alle Teilnehmer am Entstehungsprozess beteiligen. Nutzen Sie beispielsweise eine Canvas-Vorlage, sollten Sie auch alle Teilnehmer mit Post-its und Stiften versorgen.

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Literatur

  • Botta, C. (2018). Business Visualisierung. Ein Reiseführer in die Welt der Visualisierung.
  • Brown, S. (2016). The doodle revolution. Unlock the Power to Think Differently.
  • Gray, D. (2011). Game storming. Ein Praxisbuch für Querdenker, Moderatoren und Innovatoren.

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Autor/in

Christian Botta

Christian Botta, Jahrgang 1972, ist studierter Informationswissenschaftler und Chemie-Ingenieur. Seit über 15 Jahren ist er als Führungskraft, Projektmanager und Berater tätig. Neben Zertifizierungen im traditionellen Projektmanagement (PMP®) verfügt er auch über Zertifizierungen im agilen Umfeld als Scrum Master und Product Owner. Christian ist der festen Überzeugung, dass ein gut gefüllter Werkzeugkasten an Methoden, gepaart mit ausgeprägten Kommunikationsskills sowie Empathie und Intuition die Grundlage für ein erfolgreiches Projektmanager-Dasein sind. 2015 gründete Christian Visual Braindump, mit dem Ziel, die Themen Visualisierung und Projekte näher zusammenzubringen. Denn oft sagt ein Bild mehr als 1000 Konzeptseiten.  Christian Botta arbeitet darüber hinaus als Dozent, Trainer und Coach mit der Mission, Projekte anschaulich und erfolgreich zu gestalten.