Microsoft hat den Druck auf die IT-Abteilungen erhöht, Updates für Exchange zeitnah einzuspielen. Seien Sie sich dessen bewusst & passen Sie Ihre Zyklen an.
Nicht nur seit Microsoft mit Exchange 2013 den vierteljährlichen Update-Zyklus eingeführt hat, fällt es den Betreibern schwer, bezüglich Betriebssystem- und Applikationspatches aktuell zu bleiben. Dabei wird oft vergessen, dass Microsoft nur die letzten zwei Cumulative Updates (CU) vor dem aktuellen für On-premises-Installationen und das letzte CU für Hybrid-Setups unterstützt. Nun kann man durchaus die Meinung vertreten, dass spiele ja keine Rolle und man könne gut ein paar Aktualisierungen auslassen. Warum das nicht so ist, und wie CUs am besten installiert werden, werde ich in diesem Artikel beantworten. Ich nehme dabei jeweils Exchange 2013 als Beispiel, aber für Exchange 2016 gilt alles Gesagte analog.
Wie schon in der Einleitung erwähnt, verliert man mit alten Update-Ständen den Support von Microsoft. Beispielsweise ist aktuell CU19 verfügbar. Die letzte unterstützte Version ist somit CU17 – und damit auch der letzte herunterladbare Stand. Für CU16 erscheint im Download-Link stattdessen diese nette Meldung:
Man kann natürlich das Risiko eingehen und trotzdem mit einem älteren CU weiterleben. Hier aber sind meine Gründe, die dagegensprechen:
Zur Illustration hier die Support-Matrix:
Es ist zu erkennen, dass CU14 und frühere Versionen das .net Framework 4.6.2 nicht unterstützen. CU16 hingegen benötigt dieses zwingend. Ich muss also zuerst von CU11 auf CU15 updaten, dann das .net Framework von 4.5.x auf 4.6.2 anheben und dann CU19 installieren. Aber CU15 lässt sich nicht mehr herunterladen. Gemäss Microsoft kann in einem solchen Fall ein Case eröffnet werden und sie stellen die Software zur Verfügung.
Eigentlich ergibt sich das Wann von selbst: Spätestens nach 3 Monaten sollte jeweils auf ein noch unterstütztes CU aktualisiert werden. Wenn Exchange innerhalb einer Database Availability Group (DAG) mit einem Loadbalancer für die Verteilung der Clientanfragen auf mehreren Servern läuft, kann ein CU im laufenden Betrieb und ohne Wartungsfenster installiert werden. Dabei gilt zu beachten, dass die Server über einen möglichst kleinen Zeitraum unterschiedliche Stände haben sollten. Ebenfalls muss daran gedacht werden, dass ein CU im Gegensatz zu den in Exchange 2010 gebräuchlichen Rollup-Updates (RU) die ganze Installation ersetzt wird – das heisst, die benötigte Zeit für das Update kann je nach Performance der Server schnell mal auf eine Stunde ansteigen. Insbesondere wenn die Server keinen Zugang zum Internet haben, kann das Deaktivieren des Revocation-Checks im Browser Timeouts im Hintergrund verhindern, wenn die Signaturen der zu installierenden Komponenten überprüft werden:
Ich habe bei Kunden schon das ganze Spektrum an Möglichkeiten gesehen, wie die Updates installiert werden können. Entweder einfach installieren, rebooten und hoffen, dass der DAG seine Arbeit schon richtig macht, oder per Script den Server in einen Maintenance-Mode bringen, dann installieren und nach dem Restart den Mode wieder ändern. Die zweite Variante bietet natürlich mehr Kontrolle und sollte deshalb favorisiert werden. Technet bietet eine gute Anleitung: https://technet.microsoft.com
Microsoft hat den Druck auf die IT-Abteilungen erhöht, Updates für Exchange zeitnah einzuspielen. Dessen sollte man sich zumindest bewusst sein oder gegebenenfalls den Wartungszyklus dementsprechend anpassen.
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