TYPO3 leicht gemacht: Tipps und Tricks für den Einstieg
TYPO3 gilt als mächtig, aber kompliziert – zu Unrecht. Dieser Beitrag räumt mit den gängigsten Vorurteilen auf und zeigt, warum sich das CMS auch für Einsteigerinnen und Einsteiger bestens eignet. Drei einfache «Beruhigungspillen» helfen dir, den Einstieg souverän zu meistern.
In diesem Blog gibt’s drei «Beruhigungspillen» für alle, die sich (noch) nicht an Typo3 heranwagen.
Es ist bald vier Jahre her, dass ich den Blogbeitrag zum Thema CMS («Content Management Systeme für jeden Geschmack») verfasst habe und er ist immer noch aktuell. Zeit also nachzudoppeln und allen, die sich scheuen, ihre Website mit Typo3 aufzubauen, etwas nachzuhelfen.
Immer wieder werde ich gefragt, welches CMS ich denn (ganz persönlich)
empfehlen würde – sowohl von Managerinnen und Managern/Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern wie auch von Redaktorinnen und Redaktoren/Anwenderinnen und Anwendern.
Meine Antwort ist dann: «Ganz klar Typo3!»
Postwendend schauen mich die Fragenden leicht panisch an und fragen zurück, ob das denn nicht viel zu kompliziert sei.
Deshalb nenne ich die folgenden drei Argumente für einen Einstieg in Typo3 bewusst «Beruhigungspillen». Frei nach der Aufschrift auf Douglas Adams’ «Hitchhikers’ Guide to the Galaxy»:
«KEINE PANIK!»
Beruhigungspille 1: Komplexität muss nicht sein.
Wer eventuell schon einmal einen Blick auf die Administrations-Oberfläche einer Typo3-Installation (das so genannte «Backend») werfen konnte, war eventuell kurz mal erschlagen von all den vielen bunten Knöpfen und Icons.
Viel zu kompliziert?
Wahrscheinlich hattest du das Pech, einem Administrator über die Schulter zu schauen, der sich – das machen Administratoren scheinbar gerne – natürlich alle möglichen Einstellungen, Menus, Optionen, Reiter und Knöpfe einblenden lässt.
Typo3 bietet aber von Haus aus die Möglichkeit, Features im Backend für bestimmte User und User-Gruppen auszublenden bzw. zu deaktivieren. Das macht das Arbeiten mit dem Typo3-Backend schlagartig um einiges übersichtlicher und angenehmer.
Zwei Beispiele:
Das Backend-Menü
Bin ich als Administrator (der alles sehen und können will) angemeldet, sieht das Backend-Menu wie im Screenshot unten links aus.
Das gibt einem Administrator zwar das wunderbare Gefühl, wichtig zu sein, und macht meinen Blogbeitrag um einen Scroll länger, aber für normalsterbliche Anwender/innen kann so eine Flut von Menüpunkten schon abschreckend sein.
Deshalb schränke ich persönlich bei Typo3-Installationen für meine Kunden die Menüpunkte des «normalen» Redaktors gerne auf folgende wenige Punkte ein, siehe Screenshoot unten rechts.
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Administrator-Ansicht | Redaktor-Ansicht |
Schon um einiges übersichtlicher, oder?
Mach dir also wegen (zu) vieler Menüpunkte keine Sorgen, sondern verlange von deinem Typo3-Administrator, dass er dir das Backend-Menü einfach und übersichtlich auf jene Punkte begrenzt, die du wirklich brauchst.
Der Strukturbaum
Der Strukturbaum zeigt – wie der Name schon vermuten lässt – die Struktur meiner Website(s) als «Baum». Und ja: Eine Typo3-Installation kann mehrere Sites gleichzeitig verwalten. Das kann ganz schön unübersichtlich werden. Um das zu demonstrieren und auch mal Werbung in eigener Sache zu machen (ja, du sollst die URLs aufrufen!), füge ich hier mal total unverfroren einen Screenshot des Strukturbaums von kdc.ch ein:
Hier werden fünf Websites auf einmal verwaltet – eine eher kleine «Farm». Ich betreue Kundinnen und Kunden, die 15 oder gar noch mehr Sites verwalten. Sich da zurechtzufinden, kann ganz schön einschüchternd sein. Das muss aber nicht sein.
Beim Anlegen eines neuen Backend-Benutzers kannst du mit wenigen Klicks einstellen, auf welche Sites der Benutzer überhaupt zugreifen darf:
Automatisch zeigt der Strukturbaum nur noch
wenn sich der soeben angelegte User angemeldet hat. Schön, oder?
Beruhigungspille 2: du musst kein HTML (oder sonst etwas Kryptisches) können.
Ich staune immer wieder, wie viele Systeme bzw. deren Installationen sich «Content Management System» (zu Deutsch: Inhalts-Verwaltungs-System) nennen und dann doch von dir verlangen, dass du dich mit HTML auskennst oder gar CSS-Begriffe verstehst.
Als Content-Manager möchte ich Content – also Inhalt – verwalten und mich nicht mit irgendwelchen Programmier- oder Seiten-Beschreibungssprachen herumschlagen müssen.
Was ich damit meine?
Hier ein Beispiel: du möchtest bei einem Inhalt eine Textzeile zu einer Überschrift machen und findest im Backend folgendes Dropdown.
Dann geht das heitere Auswahlmenüpunkt-Raten los: Was um Himmels Willen ist ein «H1»?
Nebenbemerkung:
Wenn es dich interessiert, was «H1» bedeutet, dann besuche doch einen Kurs: Web Developer Basic («WDB») und lerne HTML!
In Typo3 lässt sich die Oberfläche für den Redaktor ausgiebig konfigurieren und aus dem obigen Dropdown sehr leicht folgendes machen.
Die Auswahlmöglichkeiten sind «sprechender» und die (für diesen Typ) unnötigen Einträge gar nicht sichtbar.
Nebenbemerkung:
Auch wenn du jetzt weisst, was «H1» ist, lohnt sich der oben erwähnte Kursbesuch immer noch. ?
Wie du wahrscheinlich bemerkt hast, steht und fällt auch hier die Benutzer-Freude mit der Konfiguration des Systems durch den Administrator bzw. den Entwickler. Aber dazu unten mehr.
Beruhigungspille 3: du brauchst gar nicht so viel Zeit, wie du (vielleicht) denkst.
Wenn du das Gefühl hast, dass du bei Typo3 mehr Zeit für die Einarbeitung brauchst, als für andere Content-Management-Systeme, dann darf ich dich auch hier enttäuschen.
Ich demonstriere dir das einmal in Kurstagen:
Verfügst du über eine fixfertig konfigurierte Typo3-Installation und möchtest lernen, wie du als Redaktor eine Website pflegst, kannst du das im Kurs: TYPO3-Redakteur – dynamische Websites mit TYPO3 redaktionell betreuen («CMR») in nur einem Tag lernen.
Nehmen wir ein anderes CMS zum Vergleich – z.B. Joomla! – brauche ich im Kurs: Eine Website erstellen mit Joomla! («CMJ») ebenfalls einen der beiden Kurstage, um die Redaktions-Basics zu vermitteln.
Damit ist also der Einarbeitungsaufwand gar nicht unbedingt groesser als bei einem anderen CMS.
OK, wenn du dir die Installations- und Administrations-Kenntnisse zu Typo3 aneignen willst, wie sie im Kurs: TYPO3-Entwickler – Erstellen einer professionellen CMS Website («CMD») vermittelt werden, dann sehen wir uns drei weitere Tage.
Aber weisst du, was der riesengrosse Vorteil danach ist? Du bist in der Lage, eine Typo3-Installation so zu konfigurieren, wie ich in diesem Blogbeitrag oben davon geschwärmt habe.