Social Media-Strategie- & Umsetzungskonzept - ein Beispiel

Autor/in Simone Frei
Datum 21.10.2016
Lesezeit 5 Minuten

Wie in meinem ersten Blogpost “Social Media – von Null auf Hundert” geschildert, habe ich als Zertifikatsarbeit für den Abschluss des Social Media Strategie Manager-Lehrgangs bei SOMEXCLOUD eine Social Media-Strategie- und ein Umsetzungskonzept für den europäischen Kongress der JCI Junior Chamber International erarbeitet. Hier fasse ich die Schwerpunkte meiner Arbeit zusammen.

Das Social Media-Konzept für den Kongress in Basel im Mai 2017 zu erstellen, fiel mir grundsätzlich leicht. Ich bin seit 16 Jahren Mitglied von JCI und habe sieben europäische Konferenzen erlebt. Die Konferenz-Organisation ist einmalig, alle arbeiten ehrenamtlich und mit viel Herzblut, und das Austragungsland und die Organisatoren des 4-tägigen Events wechseln jährlich.

Ein grosses Plus und ein grosses Minus gleich vorneweg

Das grosse Plus: Eine bereits bekannte, eindeutige Zielgruppe (alle europäischen Mitglieder). Yeah, denn wem passiert das schon oft, dass die potentiellen Kunden auf dem Silbertablett serviert werden!? Ich habe diese in vier Gruppen unterteilt (unterschiedlicher Mitgliederstatus) und jeweils deren Social Media-Aktivitäten ein wenig näher angeschaut. Fazit: Die europäischen Mitglieder von JCI sind, erwartungsgemäß, gut über Social Media vernetzt, insbesondere über Facebook, Twitter und LinkedIn.

Das grosse Minus sind die Ressourcen. Und zwar personell wie auch finanziell. Für die Kommunikation steht grundsätzlich kein Budget zur Verfügung. Das heisst, wir müssen uns auf organische Reichweiten konzentrieren (dies schaffen wir übrigens recht gut, siehe bekannte Zielgruppe). Es gibt erst recht kein Budget für personelle Ressourcen. JCI ist Hobby, immer im Spagat zwischen Job, Familie, Weiterbildung! Viele Aufgaben müssen auf viele Leute verteilt werden, was die Kommunikation im Team alles andere als vereinfacht. Zudem sind alle Bemühungen für die Konferenz einmalig und relativ kurzfristig, eigentlich schade. Aber nichts, was wir dabei erarbeiten und lernen, ist umsonst, das motiviert.

Fokus, Fokus, Fokus

Viele Leute also, und viele Ideen. Umso wichtiger war mir, im Konzept

  • (Vier) Schwerpunktthemen zu definieren,
  • Content Strategien für die einzelnen Kanäle zu entwickeln und
  • Ressourcen zu konzentrieren

Nicht nur als Leitfaden für das dreiköpfige Social Media-Team, sondern auch für die Geschäftsleitung der Konferenz.

Think Content!

Das Buch “Think Content!” von Miriam Löffler war einer meiner Leitfäden. Ein Gesamtwerk zu Content-Marketing, das ich empfehlen kann (auch wenn ich das Buch noch nicht “geschafft” habe).

Die Content-Strategie bildet das Kernelement des Konzepts und besteht aus vier Phasen:

  • Recherche/Planung (z.B. Definition des Hashtags #ec2017basel)
  • Produktion (Sprache, Text, Bild, Videos, Einsatz eines Redaktionsplans)
  • Distribution (“Owned/Paid/Earned Media”, Distributionskanäle)
  • Analyse und Monitoring

Im Fokus der Inhaltserstellung stehen der Mehrwert und die Relevanz. Kommuniziert wird in den drei Hauptsprachen E/D/F, wobei aus Ressourcengründen Englisch bevorzugt wird. Obwohl keine Textprofis, wollen wir gute Posts schreiben: Unterhaltsam, informativ, leserfreundlich und strukturiert und SEO-gerecht. Nicht nur die Videos sollen bewegen, auch die Bilder. Wir nutzen Canva als Grafiktool und bedienen uns oft Bildern von Mitgliedern und von Pixabay. Am Wertvollsten ist jedoch der Grafiker, der Mitglied des Promotion-Teams ist und das gesamte CI/CD der Konferenz inklusive Design Package verantwortet.

Ein Post wird immer einem der vier Schwerpunktthemen zugeordnet:

  • Menschen: “Gesichter zeigen”, dem Kongress eine persönliche Note verleihen, Interviews mit oder Porträts von Organisatoren, Referenten, Key-Note Speakers etc.
  • “Crossing Borders”: Stories und (Hintergrund-)Informationen rund um das Kongress-Motto (z.B. Dreiländereck, Ausflüge über die Grenze, persönliche Grenzen überwinden etc.)
  • Destination Basel (und Schweiz) vorstellen
  • Entertainment: z.B. “behind-the-scenes” Videos, Promo-Videos mit dem Maskottchen “Chees-ly” im Schweizer Käse-Skirennanzug

Die Distribution der Inhalte erfolgt über zahlreiche Kanäle. Newsletter, Blog und Facebook bilden die wichtigsten Gefässe in der Phase vor dem Kongress. Wobei der Blog, für den ein separates Konzept erstellt wurde, erst im Oktober live geht. Instagram, Twitter, LinkedIn, Xing und YouTube, bilden ergänzende Kommunikationsgefässe. Wir haben diese nicht nur aufgrund der Social Media-Strategie lanciert, sondern auch bewusst, um persönliche Erfahrungen zu sammeln.

Interessiert mehr über den europäischen Kongress der JCI Junior Chamber International zu erfahren? Hier gibt’s Informationen:


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Simone Frei