Als Projektverantwortlicher möchte man möglichst auf einen Blick erkennen, wie es um ein bestimmtes Projekt steht. Martin Bialas zeigt, worauf man beim Einsatz von sogenannten Key Performance Indicators achten muss.
Als Verantwortlicher für ein Projekt haben Sie das Bedürfnis, zeitnah über den aktuellen Stand innerhalb ihres Projektes orientiert zu sein. Neben den verbreiteten klassischen Statusreports gibt es ergänzend die Möglichkeit, mit sogenannten Key Performance Indicators (KPI) zu arbeiten. Diese stellen in einer sehr aggregierten Art und Weise messbare Zustandsinformationen Ihres Projektes dar.
KPI bezeichnen in der Betriebswirtschaftslehre Kennzahlen, anhand derer der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren innerhalb einer Organisation gemessen und/oder ermittelt werden kann.
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Beispielhaft bieten sich folgende Kategorien von Kennzahlen an:
Kategorie | Beispiel |
Finanzielle Kennzahlen | Budget, Sollkosten, Plankosten, Istkosten, Earned Value, … |
Terminliche Kennzahlen | geplante Termine, berechnete Termine, aktuelle Termine, Schedule Performance Index, Terminenge, Termintreue, … |
Kennzahlen zu Ergebnisqualität | Prozentualer Zielerreichungsgrad, Fehlerquote, Anzahl Rückfragen, Aufwand Nachbesserung, … |
Kennzahlen zu Projektfortschritt | Prozent Dauer abgeschlossen, Prozent Arbeit abgeschlossen, Fortschrittsgrad, Fortschrittswert, … |
Kennzahlen zu Teamperformance | Motivationsgrad, Abarbeitungsrate, … |
Bei solchen KPI ist jedoch zu beachten, dass die Indikatoren selbst kaum aussagekräftig sind. Deshalb müssen die identifizierten Kennzahlen zu Kennzahlensystemen zusammengeführt werden. Solche Kennzahlensysteme inkl. konkreter Indikatoren, wie sie z.B. mittels der Earned Value Analyse bereit gestellt werden, sind zwar methodisch ausgereift und allgemein bekannt, jedoch muss sichergestellt werden, dass ein solches System auch von den Projektbeteiligtem «wirklich» interpretierbar ist.
Häufig findet sich zum Beispiel ein KPI wie «Fortschritt» gemessen in %. Es gibt nun einige Möglichkeiten diesen Prozentwert zu interpretieren. Er könnte sich auf Arbeit, auf Dauer, auf Ergebnis, auf Qualität, auf … beziehen. Wenn eine solche Bezugsgrösse nicht unter den Projektbeteiligten grundlegend abgestimmt ist, bietet diese eine perfekte Möglichkeit, aneinander vorbeizureden.
Damit KPI aussagekräftig und verständlich sind, müssen folgende Voraussetzungen geschaffen werden:
Zusammenfassend kann gesagt werden, das KPI im Projektmanagement zurecht eine grosse Bedeutung beigemessen wird. Projektverantwortlichen und anderen Stakeholdern von Projekten bieten sauber entwickelte KPI-Systeme eine grandiose Möglichkeit, sich einen Überblick über die Projektsituation zu verschaffen. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn die KPI gemäss der beschriebenen Voraussetzungen methodisch sauber definiert werden.
Bleiben Sie interessiert.
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