Einführung in das Backup von Hyper-V mittels Veeam B&R 7 - Komponenten und Funktionen
Als Administrator einer virtuellen Infrastruktur hast du dich bestimmt schon mal gefragt: Wie sichere ich meine Daten und virtuellen Maschinen gut und kosteneffizient? In diesem Beitrag steigen wir ein in die Möglichkeiten, die Microsoft-Virtualisierungstechnologie zu sichern.
Als Administrator/in einer virtuellen Infrastruktur hast du dich sicher auch schon gefragt: Wie sichere ich Daten und virtuelle Maschinen gut und kosteneffizient? In diesem Beitrag steigen wir in die Möglichkeiten ein, mit denen du Microsoft-Virtualisierung zuverlässig sicherst.
Mit Hyper-V gelang Microsoft der schnelle Einstieg in den Virtualisierungsmarkt. Der Backup-Hersteller Veeam hat VMware und Hyper-V früh mit vielen Funktionen unterstützt und gehörte zu den ersten Anbietern, die Backups für Microsoft Hyper-V Server 2012 R2 ermöglichten. In einer Serie zeige ich dir, wie du Hyper-V mit Veeam B&R 7 sicherst. In diesem Beitrag starten wir in die Backup-Welt von Veeam Backup & Replication V7 R2 im Zusammenspiel mit Hyper-V.
Welche Version von Veeam brauchst du?
- Willst du auf Band sichern?
- Ist ein 1-Click Restore von Dateien gewünscht?
- Brauchst du die Veeam-SureBackup-Funktion?
- Möchtest du ein Self-Service-Portal bereitstellen?
- Brauchst du Automatisierung über RESTful APIs?
- Willst du Veeam Explorer für Microsoft SharePoint / Exchange vollumfänglich nutzen?
- Brauchst du U-AIR (Universal Application-Item Recovery)?
- Welche Workloads willst du sichern?
Fragen zur Infrastruktur
- Wie viele Rohdaten wirst du sichern?
- Wie beziehst du die Daten vom Live-System?
- Wie lange müssen die Daten aufbewahrt werden?
- Auf welchen Medien sicherst du zusätzlich zur Disk?
- RTO oder RPO?
Fragst du dich jetzt, was SureBackup oder U-AIR genau ist? In diesem Beitrag zeige ich dir Funktionen, mit denen sich Veeam von der Konkurrenz abhebt.
Die Komponenten und Funktionen von Veeam
Als Erstes schauen wir uns die Grundkomponenten und besonderen Funktionen von Veeam B&R an.
Veeam Backup Server
Der Veeam Backup Server übernimmt Management und Konfiguration der Backup-Infrastruktur. Er kann physisch oder virtuell betrieben werden. Das Backup-Tape muss in der aktuellen Version direkt am Veeam Backup Server angeschlossen sein. Die Tape-Unterstützung erfolgt über Windows-Treiber. In einem einfachen Setup ist eine All-in-One-Lösung möglich, bei der alle Rollen auf dem Veeam Backup Server laufen.
Der Backup Server benötigt ein 64-Bit-Windows-Server-Betriebssystem ab 2008 SP2. Ausserdem ist ein Microsoft SQL Server ab 2005 erforderlich; standardmässig wird SQL Server Express mitinstalliert. Nach der Installation stellt der Backup Server auch das erste Backup Repository bereit.
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Backup Repository
Das Backup Repository ist das Ziel der Backup-Jobs. Der Speicherplatz liegt entweder direkt auf dem Server oder auf einem Direct-Attached-Device bzw. SAN. Für Lastverteilung bei vielen Jobs setzt du mehrere Backup Proxy Server und bei Bedarf mehrere Repositories ein.
Pro Backup-Job definierst du ein Repository und erreichst so eine Verteilung. Die Belastung des Repositories hängt stark von Datenmenge sowie Deduplizierungs- und Komprimierungsrate ab. In einem zweiten Schritt kannst du mit einem Backup-Copy-Job auf ein zweites Repository replizieren.
Backup Proxy
Der Backup Proxy liest die Daten aus der produktiven Umgebung. Bei Hyper-V sitzt der Proxy standardmässig auf dem Hyper-V-Host. Die VM-Daten werden dort verarbeitet, was die Quell-Hosts belastet. Um das zu vermeiden, integrierst du einen Offhost Proxy.
Offhost Backup Proxy
Ein Veeam Offhost Proxy für Hyper-V ist ein Server mit installierter Hyper-V-Rolle, Veeam Transport Agent und Hyper-V Integration Services. Die Integration Services sind für die Kommunikation mit dem VSS-Framework nötig. Zusätzlich wird ein Veeam-Treiber auf dem Hyper-V-Server installiert. Er ermöglicht das Change Block Tracking (CBT). In grossen Umgebungen empfiehlt es sich, mehrere Offhost-Proxys einzusetzen und die VMs sinnvoll auf Jobs zu verteilen.
SureBackup
Mit Instant VM Recovery, Virtual Labs und optionalen Application Groups validiert SureBackup deine Backups. Du definierst auf dem Veeam Backup Server ein Virtual Lab und stellst einen Hyper-V-Server bereit, auf dem Veeam die Backups starten kann.
Nach dem Backup startet Veeam die virtuellen Maschinen auf dem für das Virtual Lab bereitgestellten Hyper-V-Host. Das Backup Repository dient als Speicher, von dem die VMs laufen. Es startet eine Read-only-Kopie der VM. Danach führst du Verifizierungstests aus.
Einige Basistests sind enthalten:
Du kannst beliebige Tests skripten. Nach erfolgreicher Verifizierung wird das Backup als erfolgreich markiert. Optional erhältst du Benachrichtigungen per E-Mail oder SNMP Trap.
Proxy Appliance
Die Proxy Appliance verbindet bei Virtual Labs Produktion und Backup-Umgebung. Wichtig: Die gesicherten Maschinen dürfen nicht im selben Netz wie die produktiven laufen. Das könnte je nach Applikation gravierende Folgen haben.
Die Trennung erfolgt über IP-Masquerading oder statische IP-Mappings. Beim Masquerading legt Veeam automatisch die nötigen Routen an und entfernt sie nach Auflösung des Labs wieder.
Veeam U-AIR
U-AIR steht für «Universal-Item Recovery». Die Funktion setzt die Enterprise- oder Enterprise-Plus-Edition voraus, da sie mit SureBackup zusammenarbeitet.
Die VM startet im zuvor definierten Virtual Lab. Über die Proxy Appliance, die wie ein NAT-Router funktioniert, stellst du Daten wieder bereit. Unter Hyper-V werden VMs mit Instant VM Recovery direkt aus den Backup-Files gestartet, also aus dem Backup Repository und dem Hyper-V-Server präsentiert.
Du definierst ein abgeschottetes Netz, das über die Proxy Appliance erreichbar ist. So kannst du einzelne gelöschte oder korrupte Objekte wie Mails, AD-Benutzer/innen oder Felder aus AD-Objekten in der Produktivumgebung wiederherstellen.
Mit Application Groups bildest du ganze Umgebungen ab, zum Beispiel Exchange oder SharePoint inklusive der VMs für Active Directory. Das ist ein sehr starkes Feature.
Instant File-Level Recovery
Mit dieser Funktion stellst du einzelne Dateien direkt aus den Backup-Files wieder her. Folgende Dateisysteme werden unterstützt:
Betriebssystem | Filesystem |
Windows | FAT, FAT32, NTFS, ReFS |
BSD | UFS, UFS2 |
Linux | ext, ext 2-4, ReiserFS, JFS, XFS |
Mac | HFS, HFS+ |
Solaris | ZFS |
Du kannst auch ein Windows-Dateisystem inventarisieren. Dafür brauchst du einen Account mit lokalem Zugriff sowie ausreichend Rechenleistung.