Kooperative Konfliktmanagementmethoden - Mediation
Zur Lösung von Konflikten hat sich in den letzten Jahren neben weiteren kooperativen Konfliktlösungsverfahren das Verfahren der Mediation etabliert und somit den Weg in das berufliche und auch private Umfeld gefunden. Unser Kursleiter Martin Bialas zeigt in seinem Beitrag das ALPHA-Modell der Pionierin der Mediation Anita von Hertel vor.
Zur Lösung von Konflikten hat sich in den letzten Jahren neben weiteren kooperativen Konfliktlösungsverfahren das Verfahren der Mediation etabliert und somit den Weg in das berufliche und auch private Umfeld gefunden. In diesem Beitrag lernen Sie das ALPHA-Modell der Pionierin der Mediation Anita von Hertel kennen.
«Wenn Zwei sich streiten, dann hilft ein Dritter»
Kennen Sie die folgende Situation? Mitarbeiter, oder sogar Sie selber, standen mit einem Mitarbeiter oder einer anderen Person derselben Projektgruppe in einem Konflikt. Resultat: Das Projektziel, das eigentlich von allen gemeinsam hätte erreicht werden sollen, wird nicht erreicht. Der anfangs vielleicht unterschwellige Konflikt kocht immer mehr auf, bis es schliesslich zum Stillstand kommt. Im beruflichen Alltag stehen Projektverantwortliche vor der grossen Herausforderung, solche Konflikte zu identifizieren und möglichst professionell zu bearbeiten.
Als Konflikte werden Situationen bezeichnet, bei denen Interessen, Zielsetzungen oder Wertvorstellungen von Personen, gesellschaftlichen Gruppen oder Organisationen miteinander unvereinbar sind oder unvereinbar erscheinen.
Bei der Betrachtung der «sozialen Kompetenz» von Mitarbeitern findet die Fähigkeit, Konflikte konstruktiv und kooperativ auszutragen, eine massgebliche Relevanz.
Neben weiteren kooperativen Konfliktlösungsverfahren hat sich das Verfahren der Mediation in den letzten Jahren etabliert und somit den Weg in das berufliche und auch private Umfeld gefunden.
DefinitionMediation ist ein aussergerichtliches, interdisziplinäres Verfahren der Konfliktbearbeitung, in dem neutrale Dritte die Konfliktbeteiligten darin unterstützen, ihren Streit einvernehmlich zu lösen. In freiwilligen und vertraulichen Verhandlungen entscheiden die Parteien selbst über ihre Möglichkeiten und Ergebnisse. Die Mediatoren fördern, als neutrale Dritte, den Verhandlungsprozess. Sie sind allen Parteien gleichermassen verpflichtet. Sie sind interessen-unabhängig und sorgen für einen fairen, transparenten und effizienten Ablauf der Mediation. (übernommen vom Schweizerischen Dachverband Mediation) |
Damit Sie Mediation in Ihrem Umfeld einsetzen können, sollten folgende Voraussetzungen gegeben sein:
- Es besteht eine langfristige Beziehung zwischen den Beteiligten
- Es besteht der Wunsch nach (Wieder-)Herstellung der Kommunikation
- Die Interessen sind rechtlich nicht zu verfolgen
- Es besteht der Wunsch nach einer kooperativen Lösung
- Es handelt sich um sehr komplexe Sachverhalte
- Es wird eine schnelle und dennoch nachhaltige Lösung gewünscht
- Es werden Transparenz und Vertraulichkeit gewünscht
Als Pionierin der Mediation hat Anita von Hertel mit Ihrem «ALPHA»-Modell eine prozessorientierte Struktur für das Mediationsverfahren definiert:
A – Auftragsklärung
Erklärung des Mediationsverfahrens,
Entscheidung zur Mediation,
Klärung der Auftragsformulierung,
Festlegung der «Spielregeln» für die Mediation
L – Liste der Themen
Festlegung der Verhandlungspunkte durch die Parteien,
Einigung auf die Reihenfolge,
gegenseitiges Zuhören etablieren
P – Position und Interessen
Die Interessen hinter den einzelnen Positionen darlegen (worum geht es wirklich),
erste Gemeinsamkeiten werden offenkundig
H – Heureka
Lösungsfindung durch die Beteiligten mit Hilfe von Kreativitätstechniken,
beste Lösung aussuchen
A – Abschlussvereinbarung
Lösung explizieren,
Mediationsergebnis festhalten und – falls erforderlich – in rechtlich haltbare Vereinbarungen umsetzen
Fazit
Als Verantwortlicher eines Projekts, der zum einen Kenntnisse über kooperative Konfliktlösung (wie z.B. die Mediation) hat, aber andererseits auch in der Lage ist, solche Konflikte zu erkennen, stiften Sie einen signifikanten Mehrwert für Unternehmen:
Konflikte werden schneller und nachhaltiger gelöst. Bei den Beteiligten reduziert sich somit die emotionale Belastung, wie z.B. schädlicher Stress, deutlich. Aufgrund der neugewonnenen Sensibilität für Konflikte und den kooperativen Umgang damit, erfolgt eine hilfreiche Konfliktprävention im Unternehmen. Mitarbeiter sind deutlich motivierter und können anstehende Aufgabenstellungen und Projekte effizienter und kostengünstiger realisieren.
«Dass wir miteinander reden können, macht uns zu Menschen.» Karl Jaspers, dt. Philosoph
Bleiben Sie interessiert.