Ihr publizistisches Produkt wird mit InDesign erstellt, ist umfangreich, erscheint mehr als einmal im Quartal mit differenzierten Inhalten oder erfüllt eines dieser Kriterien? Herzlichen Glückwunsch, Ihre Publikation ist anspruchsvoll genug, um sich über einen Workflow Gedanken zu machen, bei dem Redaktion und Layout getrennt werden. Katharina Hübner zeigt, wies geht.
Welche Verbesserungen resultieren aus einem solchen Workflow, bei dem Redaktion und Layout getrennt werden.?
InDesign wäre nicht von Adobe, wenn es für diesen Workflow keine Lösung gäbe: InCopy ist ein Programm zur Erstellung redaktioneller Texte, das sich nahtlos in InDesign integrieren lässt und weniger kostet als «der grosse Layout-Bruder». InCopy lässt sich allerdings nur einsetzen, wenn Redakteure und Layouter auf ein gemeinsames Verzeichnis zugreifen können. Wenn das nicht möglich ist, muss eine Alternative her. Und hier ist sie schon: Integrieren Sie einfach MS Word in Ihren kreativen Workflow. Da das Textverarbeitungsprogramm sowieso von den meisten Redakteuren genutzt wird, lässt sich der finanzielle Aufwand nahezu vernachlässigen (selbstverständlich funktioniert das auch mit Open Office. Auch dort gibt es das Konzept der Formatvorlagen).
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Unsere InDesign-Kurse sind modular aufgebaut und bereiten Sie optimal auf die verschiedenen Einsatzgebiete und Arbeitsmethoden vor. Je nach Bedürfnis wählen Sie zwischen Grundlagen-, Aufbau- und fortgeschrittenem Niveau.
In diesem Beispiel arbeiten wir mit einem InDesign-Dokument aus der Publikation «Die grüne Welle» und einem Word-Dokument, in dem der Redakteur das Editorial schreibt.
Einstellungen im InDesign-Dokument:
Einstellungen im Word-Dokument:
Damit redaktionelle Änderungen dynamisch in Ihrem Dokument angewendet werden können, müssen Sie nun noch eine Voreinstellung in InDesign vornehmen, zu der Sie über das Menü «InDesign > Voreinstellungen (Strg + K > Dateihandhabung» gelangen. Setzen Sie einen Haken bei «Beim Platzieren von Text- und Tabellendateien Verknüpfungen erstellen». Mit dieser Einstellung sorgen Sie dafür, dass der in InDesign positionierte Text eine Verbindung zum platzierten Dokument behält – wie beim Platzieren von Bildern.
Texte erstmalig platzieren
Der Redakteur hat seinen Text geschrieben, alle Formatvorlagen korrekt angewendet und seine Arbeit im Word-Format abgespeichert. Der Layouter kann das Dokument nun platzieren.
Wenn der Layouter die Formate korrekt zugeordnet hat, sollte der Text in der richtigen Gestaltung auf der Seite landen.
Inhalte aktualisieren
Weil der Text mit dem InDesign-Dokument verknüpft ist, kann der Redakteur weiter an seinem Text arbeiten, während am Layout noch geschliffen wird.
Die Dokumente, die in diesem Beitrag verwendet werden, können Sie hier herunterladen, um den Workflow selbst auszuprobieren. Absatzformate und Formatvorlagen sind bereits angelegt, Textrahmenoptionen noch nicht.
6 Kommentare
hallo!
wie schaut es mit Tabellen aus? funktioniert das auch, wenn man eine Tabelle im Word hat und dann eine im ID?
ich habe ein Datenblatt, was der Techniker regelmässig updaten muss. Aktuell suche ich nach einem guten Workflow dafür.
danke fürs Feedback.
Guten Tag Frau Richter
Besten Dank für Ihre Frage. Ja, diese Methode funktioniert auch mit Tabellen. Solange die Verknüpfung zwischen dem Word-Dokument des Technikers und dem platzierten InDesign-Textfeld bestehen bleibt (gleicher Datei-Name, gleicher Ablage-Ort in der Ordnerstruktur), wird sich der Tabellen-Inhalt bei Anpassungen in gleicher Weise im InDesign aktualisieren lassen.
Wir hoffen, dieser Tipp hilft Ihnen in Ihrem Workflow weiter.
Freundliche Grüsse
Ricardo
Hallo,
vielen Dank für das tolle Turorial. Eine Frage funktioniert es auch wenn der Redakteur Bilder in seine Worddatei setzt. Werden diese im InDesign übernommen?
Vielen Dank im Voraus.
Hallo J.S.,
ja, das funktioniert auch – allerdings mit Einschränkungen. Die Bilder kommen als eingebettete Objekte in der InDesign-Verknüpfen-Palette von InDesign an. Das ist schonmal Super. Allerdings werden sie immer verankert sein, selbst wenn sie ursprünglich einmal frei platziert waren (mit Hilfe der Zeilenumbrucheinstellungen in Word). Außerdem werden es immer RGB Bilder ohne Farbprofil sein und Skalierung und Auflösung müssen noch einmal kontrolliert werden, weil diese in der Regel auch nicht mit dem Bild übereinstimmen, welches einmal in Word platziert wurde. Der Layouter hat also am Ende doch noch etwas zu tun. Es wäre aber sicherlich auch möglich. ein Skript zu schreiben, welches die eigebetteten Bilder durch Verknüpfungen im Dateisystem oder in einer Datenbank ersetzt.
Ich hoffe, dass Ihre Frage beantwortet ist. Zögern Sie nicht, noch einmal zu fragen, wenn es noch offene Punkte gibt.
Einen schönen Tag wünscht
Katharina
Toller Beitrag/Tutorial! Ich habe mich schon lange gefragt, wie ich das hinbekomme, Word und Indesign direkt zu verknüpfen. Wusste, dass es irgendwie funktionieren muss, aber habe in Foren gelesen, dass dies nicht möglich sei.
Vielen Dank für den Gegenbeweis 😀
Schöner Beitrag. Wir überlegen seit Längerem wie wir eine vernünftigen Workflow hinbekommen und denken jetzt mal über die hier beschriebene Variante nach. Man muss es halt nur wissen 🙂