Notes oder Outlook?

Die eigentliche Gretchenfrage bei der Wahl des geeigneten Kommunikationswerkzeugs in Unternehmen lautet oft «Lotus Notes oder Microsoft Outlook?». Doch dabei geht es um weit mehr als um die Frage, mit welcher Software die Mitarbeiter ihre elektronische Kommunikation abwickeln. «Notes oder Outlook» ist ein strategischer Entscheid, wie die Unternehmens-Desktops gestaltet sein sollen.

Autor/in Toni Lumiella
Datum 04.03.2010
Lesezeit 3 Minuten

Die eigentliche Gretchenfrage bei der Wahl des geeigneten Kommunikationswerkzeugs in Unternehmen lautet oft «Lotus Notes oder Microsoft Outlook?». Doch dabei geht es um weit mehr als um die Frage, mit welcher Software die Mitarbeiter ihre elektronische Kommunikation abwickeln. «Notes oder Outlook» ist ein strategischer Entscheid, wie die Unternehmens-Desktops gestaltet sein sollen.

Domino oder Exchange?

Die beiden Kommunikations-Clients sind eng mit den dahinter stehenden Server-Komponenten verknüpft. Um die Funktionalität wirklich auszureizen, empfiehlt sich auch die Kommunikationszentrale aus gleichem Hause. Wer auf Outlook setzt, wird Microsoft Exchange verwenden, während Notes an IBM/Lotus Domino angebunden wird. Mischformen sind zwar dank entsprechender Konnektoren möglich, aber immer eine Kompromisslösung.

Zentral oder verteilt?

Sowohl Outlook wie Notes decken den Umgang mit Kalender, E-Mails und Adressen ab. In der jeweiligen Client-Server-Kombination zeigen sich aber die eigentlichen Unterschiede zwischen dem Microsoft- und dem IBM-Ansatz: Outlook und Exchange stellen eine klassische Groupware-Lösung dar, während Notes und Domino eigentlich eine Groupware mit einer erweiterten Datenbank-Umgebung bilden. Darin sind E-Mail und Kalender nur zwei von vielen möglichen Anwendungen, die über Notes bedient werden. Gängige Office-Anwendungen sind in Form von Lotus Symphony, der OpenOffice-Variante von IBM, direkt integriert. Das gilt ebenso für Unternehmensanwendungen, die sich auf der Basis von Domino/Notes, mit Java- oder Web-Techniken realisieren lassen.

Der Microsoft-Client ist dagegen Bestandteil eines ganzen Ökosystems verschiedener Produkte, nämlich der Office-Palette aus gleichem Haus. Die Aufgaben werden auf die einzelnen Anwendungen verteilt. So greift beispielsweise der Word-Serienbrief auf die Adressen aus Outlook zurück.

Obige Gretchenfrage läuft also auf den strategischen Entscheid heraus, ob ein Unternehmen auf die Microsoft-Schiene setzt oder Betriebssystem-unabhängig fahren und gewisse Applikationen direkt in Notes integrieren will.

Stärken im Vergleich

Die unterschiedlichen Ansätze führen dazu, dass die Stärken von Notes und Outlook verschieden gelagert sind. Die folgende Tabelle kann Sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Sie zeigt, welches Produkt in welchem Bereich oben aus schwingt.

Notes Outlook
Synchronisation mit dem Handy x x
Synchronisation von Daten auf mehreren Rechnern x
Integration mit Desktop-Anwendungen von Drittanbietern x
Betriebssystems-Unabhängigkeit x
Integration mit Unternehmens-Anwendungen x
Gewohnte Oberfläche für Office-Anwender x
Integration in Unified-Communications-Umgebungen x x
Web-Zugriff x x
Architekturbedingter Schutz vor Malware x

 


Autor/in

Toni Lumiella

Toni Lumiella ist Eidg. Ausbilder FA, MOS Master 2016, Microsoft Certified Trainer und Inhaber der Firma Learning Partner. Seit über 20 Jahren ist er in der Erwachsenenbildung tätig. Er ist spezialisiert in den Hauptanwendungen der Office-Apps, Microsoft 365, Digital Workplace und auch in der Erstellung von Lernvideos, Kursunterlagen, Assessments und Blog-Beiträgen.