Social Media Strategien im Vergleich: Paid vs. Organic
Im digitalen Marketing spielen sowohl organische als auch bezahlte Social Media Massnahmen eine zentrale Rolle. Während beide Ansätze das gleiche Ziel verfolgen – nämlich die Steigerung der Markenbekanntheit und Reichweite – unterscheiden sie sich grundlegend in ihrer Umsetzung und Wirkungsweise. Lohnt es sich, beides zu kombinieren? Unbedingt! Wir verraten wieso.
Ist es für Unternehmen besser, viel Zeit in die Erstellung von eigenem Content für Social Media zu stecken oder sollten sie lieber Geld in Werbeanzeigen investieren? Die richtige Antwort liegt dazwischen, denn «entweder, oder» ist zu einfach kurz gedacht. Die Mischung von authentischem Content – Social Organic genannt – und bezahlten Beiträgen – als Social Paid bekannt – macht’s!
Social Organic Massnahmen basieren auf der kostenlosen Nutzung sozialer Plattformen wie Instagram, Tik Tok oder Linkedin. Sie umfassen unter anderem das regelmässige Erstellen und Teilen von authentischem Content oder die aktive Interaktion mit der Community. Diese Massnahmen zielen darauf ab, deine Marke natürlich und nachhaltig zu positionieren.
Im Gegensatz dazu ermöglichen Social Paid Massnahmen durch Werbeanzeigen auf Plattformen wie Tik Tok, Instagram oder Linkedin eine sofortige und präzise Ansprache definierter Zielgruppen.
Social Organic: Vorteile und Nachteile
Der grösste Vorteil von Social Organic Massnahmen liegt in ihrer Authentizität und der nachhaltigen Bindung zur Zielgruppe. Sie schaffen Vertrauen und fördern einen echten Dialog mit der Community. Gerade für Unternehmen bieten sie die Möglichkeit, nachhaltig eine Marke zu bilden und zu stärken und sich nahbar zu zeigen. Vor allem, wenn der Content gute Geschichten erzählt: Storytelling ist auf Social Media ein entscheidendes Instrument.
Beispiele für Social Organic:
- Reguläre, authentische Inhalte in Social Media Feeds posten
- Interaktion mit deinem Publikum, zeitnah auf Kommentare und Direktnachrichten antworten
- Deine Mitarbeitende teilen Unternehmensinhalte in ihren Feeds
- Deine Community ermutigen, Inhalte über dein Unternehmen zu erstellen, und diese wiederum teilen
Allerdings gibt es auch grosse Herausforderungen: Die organische Reichweite wird durch Plattform-Algorithmen zunehmend eingeschränkt. Aktuelle Zahlen zeichnen ein frustrierendes Bild: Ein durchschnittlicher Instagram-Post erreicht nur noch etwa 4 Prozent der Follower, bei Facebook sind es lediglich 2,6 Prozent. Bei TikTok liegt die Reichweite immerhin noch bei 14 Prozent.
Das ist dann manchmal ein bisschen so als würdest du einen Hamster dazu bringen, seine Laufrunde zu beenden. Zudem erfordern der Aufbau einer engagierten Community und die Erstellung von Content nebst kreativen Ideen viel Zeit und Geduld.
Wichtig ist vor allem: Du musst die Bedürfnisse deiner Zielgruppe kennen, und dein Content muss sich mit diesen decken. Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Algorithmus hinter Instagram und Co deiner Zielgruppe deine Inhalte vorschlägt. Zudem zählt Qualität statt Quantität, sprich: Weniger posten, aber dafür hochwertige Bilder, Videos und Texte.
Social Paid Massnahmen verstehen
Social Paid Massnahmen ermöglichen dir eine sofortige und präzise Zielgruppenansprache. Durch Werbeanzeigen auf den verschieden Social Media Plattformen kannst du deine Botschaften gezielt an definierte Zielgruppen ausspielen. Diese Form des Social Media Marketings eignet sich besonders für:
- Schnelle Reichweitensteigerung
- Gezielte Verkaufsförderung
- Lead-Generierung
- Markenbekanntheit in neuen Märkten
Der wesentliche Vorteil von Social Paid Massnahmen liegt in ihrer Messbarkeit und Skalierbarkeit. Du kannst Kampagnen flexibel anpassen und Ergebnisse in Echtzeit verfolgen. Allerdings erfordern sie kontinuierliche finanzielle Investitionen und können bei falscher Aussteuerung schnell kostspielig werden.
Schau dir hierzu auch das Q & A mit Digicomp-Trainer Rubin Pfeifer an, der dir mit seinen Antworten einen vertieften Einblick in das Thema Social Advertising gibt.
Strategien Social Paid vs. Organic
Social Organic und Social Paid Massnahmen verfolgen daher häufig unterschiedliche strategische Ziele.
- Strategie Organische Aktivitäten: langfristiger Community-Aufbau und Kundenbindung
- Strategie Social Paid Kampagnen: kurzfristige Erfolge wie Verkäufe oder Lead-Generierung
Synergien von Social Paid und Social Organic nutzen
Doch musst du dich als Unternehmung nun auf einen der beiden Ansätze festlegen? Nein, denn beides lässt sich in Kombination nutzen. Die wirkungsvollsten Social Media Strategien verbinden beide Ansätze miteinander und erzielen so die grösstmögliche Reichweite.
Social Organic Inhalte können beispielsweise als Testlauf für bezahlte Kampagnen dienen. Ein weiteres Beispiel ist Influencer-Marketing, mit dem sich hohe Reichweiten erzielen lassen: Eine Mischung aus organischem Content und strategisch bezahlten Beiträgen bildet eine gute Harmonie und sorgt für eine glaubwürdige Markenpräsenz.
Ein besonders effektiver Ansatz ist auch das Retargeting: Nutzerinnen und Nutzer, die bereits mit organischen Inhalten interagiert haben, kannst du durch bezahlte Werbung erneut ansprechen. Diese Kombination verstärkt deine Markenbotschaft und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Conversion. Gleichzeitig helfen Social Paid Massnahmen dabei, die Reichweite organischer Inhalte zu erhöhen und neue Zielgruppen zu erschliessen.
Fazit: die richtige Mischung macht es aus
Wie so oft im Leben gilt auch hier: Zusammen ist man stärker. Eine erfolgreiche Social Media Präsenz basiert heute auf dem ausgewogenen Zusammenspiel von Social Organic und Social Paid Massnahmen. Während organische Aktivitäten das Fundament für authentische Markenwahrnehmung und Community-Building legen, sorgen bezahlte Kampagnen für schnelle Reichweitensteigerung und messbare Ergebnisse.
Die optimale Balance zwischen beiden Ansätzen hängt von individuellen Faktoren wie Unternehmensgrösse, Branche, Zielgruppe, Marketing-Zielen und natürlich dem Budget ab. Entscheidend ist eine durchdachte Social-Media-Strategie, die beide Komponenten sinnvoll integriert und kontinuierlich optimiert. Diese zu entwickeln und umzusetzen, ist eine der Aufgaben eines Social Media Community Managers. Mit hilfreichen Tools lässt sich die Strategie dann gezielt umsetzen und es lassen sich sowohl kurzfristige Erfolge erzielen als auch langfristige Markenziele erreichen.