Automatisches Erstellen von Windows-Basisimages für die Verwendung im SCCM

Client Basis-Images zu erstellen, ist immer eine «lästige» Arbeit. Lernen Sie die verschiedenen Ansätze kennen.

Autor/in Rinon Belegu
Datum 05.07.2017
Lesezeit 4 Minuten

Client Basis-Images zu erstellen, ist immer eine «lästige» Arbeit. Es gibt dabei verschiedene Ansätze.

Thin-Image

Mein persönlicher Favorit! Im Grundabbild sind nur das Betriebssystem und allfällige Updates installiert. Die restliche Software wird über Installationsroutinen verteilt, die auch orchestriert werden können. Das Image bleibt extrem flexibel. Bei einer Änderung im Softwarebestand, kann einfach die Task-Sequenz (Abfolge der Installation) angepasst und z.B. die neue Version der Software eingefügt werden.

Die Treiber werden hierbei auch dynamisch aus einem Pool geladen.

Der Aufwand zu Beginn des Projekts ist oft höher, zahlt sich aber meist später aus. Die Verwaltbarkeit ist besser und neue Geräte sind schnell integrierbar.

Thick-Images

Hier kriegen wir das volle Paket, das heisst neben dem Betriebssystem sind im Image auch alle Applikationen integriert und auch die Treiber. Die Softwareverteilung kann hierbei schneller vonstatten gehen, jedoch ist die Lösung sehr starr, nicht erkannte Fehler schlagen sich auf alle Systeme nieder und Änderungen ziehen je nachdem einen sehr hohen Aufwand nach sich.

Hybrid-Images

Je nach Umgebung macht es Sinn, beide Welten zu verbinden. Es gibt einige Kunden, die sich dazu entscheiden, Applikationen, die von allen Benutzern genutzt werden, im Basisabbild zu integrieren. Ein Beispiel hierfür ist z.B. Microsoft Office oder eine Grafik-Suite. Die Installation bei diesen Applikationen ist meist aufwendig.

Die Applikationen haben meist auch nur alle paar Jahre einen Major Upgrade. Das heisst, man reicht hier über einen längeren Zeitraum nur noch Security-Updates oder Feature-Updates nach. Die Treiber und restlichen Applikationen werden dann trotzdem nachträglich verteilt. Der Vorteil ist, dass man hier den Deployment-Zeitraum verkürzen kann, da langwierige Installationen schon getätigt wurden.

Erstellung eines Basisabbilds

Ich möchte Ihnen nun eine einfache Art und Weise vorstellen, wie Sie ein aktuelles Abbild für ein Betriebssystem-Basisabbild erstellen.

Voraussetzungen

  • Hyper-V
  • MDT Build 8443 und ADK 1607 (auf einer VM oder physisch)
  • Image Factory (von DeploymentBunny)
  • PSIni (Umwandlung Ini File in Hash-Table)

Vorgehen

Auf GitHub laden wir uns die Image-Factory herunter. Der einfachste Weg ist der über ein Zip-File.

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Das PSIni können wir über «Install-Module» installieren:

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Notwendige Anpassungen an der Image-Factory

Vor dem Starten der Image-Factory, müssen wir zwingend die ImageFactoryV3.xml anpassen.

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Wichtig: Der Pfad für die Image Factory ist defaultmässig «C:\Setup\ImageFactoryV3ForHyper-V». Somit müssen Sie die Dateien in diesen Pfad exportieren oder das Script anpassen.

Weiter müssen wir das PsIni-Modul in folgenden Ordner kopieren «C:\Setup\PsIni\».

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Vorgängig habe ich natürlich noch das ADK und den MDT Installiert. Im MDT habe ich einen «DeploymentShare» errichtet, ein Betriebssystem importiert und eine Taskssequenz mit dem Namen «REF» erstellt.

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Nun können wir das Script laufen lassen.

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Es erstellt uns automatisch eine VM auf dem definierten Hyper-V Server.

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Wir können nun den Capture-Prozess in der VM halbautomatisch durchgehen.

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Am Schluss erhalten wir ein gepatchtes Basisabbild.

Automatisches Erstellen von Windows Basisimages

Fazit

Dieses Script ist ein genialer Startpunkt, um die Image-Erstellung zu automatisieren. Mit ein wenig PowerShell-Know-how können Sie so gut wie alles im Prozess anpassen und einfügen. Sie könnten auch Applikationen auf das Image aufspielen. Es ist sogar machbar, dass Sie mit dem Ausführen des Scripts automatisch ein neues Image erstellen – ohne grossartige Interaktion.

Leider kennen diese Möglichkeit noch sehr wenige, obwohl sie seit Jahren auf dem Markt ist. Nutzen Sie den Fortschritt!


Autor/in

Rinon Belegu

Bereits während seiner Ausbildung zum Informatiker Systemtechnik hat sich Rinon Belegu konsequent mit den neusten Technologien von Microsoft und VEEAM auseinandergesetzt und sich unter anderem als einer der ersten Personen in der Schweiz als MCSE 2012 Private Cloud zertifiziert. Seine Spezialität sind Virtualisierung und System Center, wobei er auch auf die Backup-Problematik stiess. Hier hat er bereits einige Projekte mit VEEAM umgesetzt. Sein umfangreiches Wissen gibt er heute einerseits in verschiedensten Kundenprojekten, andererseits als MCT (Microsoft), VMCT (Veeam) und als erster AWS Certified Instructor weiter.