Getrieben vom eigenen Erfolg

Autor Administrator
Datum 01.02.2015
Lesezeit 3 Minuten

Ja, ich weiss, Erfolg ist relativ. Es geht mir hier auch nicht darum, eine Diskussion über die Definition von Erfolg in Social Media zu führen. Beim Einen sind es 100 Follower auf Twitter, beim Anderen 1000 Likes auf Facebook und beim Dritten was weiss ich was.

Ich habe mich in den vergangenen Monaten dabei ertappt, dass ich mich vom Erfolg habe antreiben lassen. Je erfolgreicher meine Aktivitäten auf Facebook, Twitter oder der Homepage waren, desto mehr. Und das meine ich nicht nur positiv. Klar, es hat mir grossen Spass gemacht zu sehen, wie Posts funktionierten, wie immer mehr Likes dazu kamen, aber je mehr es funktionierte, desto mehr wurde ich getrieben, mich noch mehr und noch intensiver damit zu beschäftigen.

Immer mehr begann ich, alles miteinander zu verlinken und zu vernetzen, je nach Plattform angepasst zu publizieren. Aus einer Meldung auf der Homepage entstanden angepasste Posttexte, Bilder, Twittersätze, zusätzliche Aktionen hier, Wettbewerbe da. Das Ziel von 100 neuen «Gefällt-mir»-Angaben auf Facebook wurde mit über 600 bei weitem übertroffen, mit über 300 Followern auf Twitter innerhalb von drei Tagen wurde ich schon beinahe überrumpelt.

Plötzlich merkte ich, dass nicht mehr ich die Medien bestimmte, sondern sie nich zu bestimmen begannen. Es wurde fast zu einer Sucht. Immer mehr, immer schneller, immer angepasster. Ich war froh, als der Anlass, für den alles war,  vorbei war und wieder Normalität Einzug hielt. Diese zwei Monate waren eine super Erfahrung, ich möchte sie nicht missen. Fragst du mich, ob ich es nächstes Jahr wieder so intensiv praktizieren werde – ja, werde ich, denn trotz Überstunden, angespannter Nerven und wenig Schlaf – den Adrenalinkick werde ich nicht missen wollen.

Doch bei aller Euphorie muss man sich schon fragen, wie stark man sich von den Sozialen Medien antreiben lassen möchte, was vertretbar ist und wo es aufhört.


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