Die ersten Schritte in einem unbekannten InDesign-Dokument
Bist du mit Adobe InDesign noch wenig vertraut? Bekommst du hin und wieder InDesign-Dokumente und findest dich darin nur schwer zurecht? Dann erfährst du in diesem Beitrag, wie du dich in einem Dokument besser orientierst und den Aufbau eines InDesign-Projekts leichter verstehst.
Bist du mit Adobe InDesign noch wenig vertraut? Steckst du manchmal in fremden InDesign-Dokumenten fest und findest dich nur schwer zurecht? Dann kommen hier ein paar Tipps, wie du dich im Dokument besser orientierst und den Aufbau schneller verstehst.
Öffnen nicht möglich
Wenn du ein fremdes InDesign-Dokument gar nicht öffnen kannst, hast du entweder eine ältere InDesign-Version oder der/die Ersteller:in hat ein Add-On verwendet, das dir fehlt. Add-Ons (Plug-ins) sind oft kostenpflichtige Erweiterungen. Kläre das mit der Person, die die Datei erstellt hat, und installiere für einen reibungslosen Workflow dasselbe Add-On. Die InDesign-Dateikompatibilität ist zwischen Mac und Windows gewährleistet.
Meldungen über fehlende Verknüpfungen und Schriften
Platzierte Bilder und Inhalte brauchen einen gültigen Pfad zur Originaldatei. Am besten lässt du dir ein InDesign-Dokument «verpackt» senden (Menü Datei > Verpacken). Mehr dazu findest du im Beitrag Bilderverknüpfungen in InDesign.
Fehlt eine Schrift, musst du sie im passenden Format erwerben und auf deinem Rechner installieren. Beachte die Lizenzbedingungen – du erhältst die Datei nicht immer einfach vom Ersteller. Ideal sind OpenType-Schriften; sie sind auf Mac und Windows kompatibel. Arbeitest du mit InDesign CC und beim Öffnen erscheint der Hinweis auf fehlende Typekit-Schriften, kannst du sie mit deinem gültigen Abo synchronisieren.
Alles Ansichtssache
Du siehst ein Dokument stets so, wie es zuletzt gespeichert wurde – inklusive Ansichtseinstellungen. Arbeitest du an einem grösseren Monitor, passt das Fenster oft nicht. Vergrösser zuerst das Dokumentfenster und wähle dann Ansicht > Seite in Fenster einpassen. Bei Doppelseiten: Ansicht > Druckbogen in Fenster einpassen.
Anschliessend: Schrift > Verborgene Zeichen einblenden. Alternativ findest du wichtige Ansichtsbefehle in der Steuerung unterhalb der Menüs. Mit sichtbaren Sonderzeichen verstehst du den Satzaufbau besser und korrigierst sicherer. Siehst du trotz Aktivierung keine Zeichen, bist du in der Vorschau – wechsle in die Normalansicht.
Achte zudem darauf, dass Rahmenkanten, Hilfslinien und Grundlinienraster eingeblendet sind.

Grundlinienraster prüfen
Das Grundlinienraster sorgt dafür, dass Grundschriftzeilen spaltenübergreifend bündig stehen. Nicht jedes Dokument braucht es, aber bei Korrekturen ist wichtig zu wissen, ob es verwendet wird.
Siehst du das Raster trotz Aktivierung nicht, ändere die Voreinstellung: Bearbeiten > Voreinstellungen > Raster und setze beim Grundlinienraster den Anzeigeschwellwert auf 50%. Auf dem Mac findest du die Voreinstellungen im Menü InDesign. Prüfe danach, ob die Grundlinien der Grundtexte auf das Raster passen.

Textverkettungen einblenden
Schau dir an, wie Spaltentexte umgesetzt wurden. Es gibt zwei Grundwege: Ein Textrahmen wird in mehrere Spalten unterteilt (Objekt > Textrahmenoptionen) – oder mehrere Textrahmen sind miteinander verkettet. Wähle Ansicht > Extras > Textverkettungen einblenden, um den Textfluss zu verstehen. Mit dem Auswahlwerkzeug (schwarzer Pfeil) erkennst du die Methode, sobald du die Rahmen markierst.

Bedienfelder beachten
Alle Bedienfelder findest du über Fenster. Das Bedienfeld Seiten zeigt Anzahl Seiten, Dokumentaufbau sowie angelegte und verwendete Musterseiten.
Im Bedienfeld Ebenen siehst du, ob das Dokument in Schichten organisiert ist – eine gängige Methode, um Objekte zu schützen oder auszublenden. Eventuell liegen Bilder auf einer gesperrten Ebene; dann kannst du sie nicht anwählen. Ebenen lassen sich ausblenden und sperren. Objekte können zudem über Objekt gesperrt sein – in diesem Fall verwende Objekt > Alles auf Druckbogen entsperren. Geht auch das nicht, stammen die Objekte von der Musterseite (erkennbar an gepunkteten Rahmen bei eingeblendeten Rahmenkanten). Passe solche Objekte direkt auf der passenden Musterseite an.
Prüfe ausserdem, ob mit Formaten gearbeitet wurde. Ein sauber strukturiertes Dokument nutzt Absatz- und Zeichenformate. Siehst du Einträge in den entsprechenden Bedienfeldern, klick mit dem Textwerkzeug in einen Text , denn so erkennst du sofort, welches Format angewendet ist.