InDesign und sein Pipette-Werkzeug
Mit dem Pipette-Werkzeug in InDesign sparst du viel Zeit: Du kannst damit Farben, Schrift- und Flächenattribute ganz einfach aufnehmen und auf andere Elemente übertragen – ohne mühsames Nachformatieren. Erfahre in diesem Beitrag, wie du die Pipette clever einsetzt und welche Funktionen oft übersehen werden.
InDesign bietet in allen Versionen ein praktisches Werkzeug: die Pipette. Mit dem Pipette-Werkzeug kannst du Farb- oder Schriftattribute von einem Objekt aufnehmen und auf ein anderes übertragen. So arbeitest du effizienter und sparst Zeit. In diesem Beitrag zeige ich dir drei Beispiele, wie du die Pipette sinnvoll einsetzt.

Die Pipette für Text
Dein Layout enthält eine formatierte Legende, aber du hast das Bedienfeld Absatzformate gerade nicht geöffnet. Statt lange zu suchen, hilft dir die Pipette.
Wähle zuerst mit dem Textwerkzeug den unformatierten Text aus (Ziel). Klicke danach mit dem Pipette-Werkzeug auf den korrekt formatierten Text (Quelle). Die Schriftattribute werden übernommen. Auch Absatzformate werden korrekt mitkopiert.

Nach der Übertragung zeigt das Pipette-Werkzeug nach links und enthält ein kleines T – ein Hinweis, dass du nun weitere Textstellen damit formatieren kannst. Wenn du fertig bist, klick einfach auf das Auswahlwerkzeug oder ein anderes Werkzeug, um die Pipette zu entladen.
Die Pipette für Bilder
Der Titel deines Dokuments ist schwarz, soll aber eine Farbe aus einem platzierten Bild erhalten? Kein Problem – das gelingt direkt in InDesign, ganz ohne Photoshop.
- Markiere mit dem Textwerkzeug den Titel (Ziel).
- Wähle das Pipette-Werkzeug aus.
- Klicke mit der Pipette auf eine passende Farbstelle im Bild (Quelle).
Der Titel übernimmt sofort die aufgenommene Farbe. Wenn du nach der ersten Farbaufnahme die Alt-Taste gedrückt hältst, kannst du auch weitere Farben aus dem Bild aufnehmen.

Die Pipette für Flächen
Auch Flächen kannst du mit dem Pipette-Werkzeug einfärben – ohne Umweg über ein separates Farbwerkzeug. Wähle zuerst die Fläche (Ziel) und klicke dann mit der Pipette auf die gewünschte Farbe im Bild (Quelle). Mit gedrückter Alt-Taste kannst du mehrere Farben ausprobieren.

Farben aufnehmen und umwandeln
Das Pipette-Werkzeug übernimmt nicht nur die Farbe, sondern auch den Farbmodus. Wenn du eine Farbe aus einem RGB-Bild aufnimmst, bleibt sie ebenfalls im RGB-Modus. Dass du in InDesign mit RGB-Bildern arbeiten und trotzdem CMYK-PDFs exportieren kannst, erfährst du in einem meiner früheren Blogbeiträge.
Für den Druck empfiehlt es sich, Farben in CMYK anzulegen oder umzuwandeln. Damit die aufgenommenen Farben im Bedienfeld Farbfelder erscheinen, wähle in den Optionen des Bedienfelds Farbfelder > Unbenannte Farben hinzufügen aus. Danach findest du die Farben im Farbfeld-Bedienfeld, meist im RGB-Modus. Doppelklicke auf ein Farbfeld mit RGB-Symbol, öffne die Farbfeldoptionen und wähle Farbmodus > CMYK. Passe bei Bedarf die Farbwerte an.

Leistungsfähiges Werkzeug
Ein Doppelklick auf das Pipette-Werkzeug zeigt dir, was alles übertragen werden kann – und das ist eine Menge. Am besten lässt du alle Optionen aktiviert, damit wirklich alle Attribute übernommen werden. Natürlich ersetzt die Pipette kein strukturiertes Arbeiten mit Formaten. Oft verwendete Eigenschaften solltest du weiterhin über Objektformate oder Absatz- und Zeichenformate steuern. Doch für schnelle Anpassungen ist das Pipette-Werkzeug unschlagbar.
