10 Dinge über das Internet, die wir nicht wissen wollen ... aber sollten!
Immer wieder muss unser Trainer Alex Kereszturi Irrtümer über das Internet und Websites aufklären. Für uns hat er seine Top 10 zusammengestellt.
Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und entwickelt sich ständig weiter. Aber Hand aufs Herz: Wer weiss zu hundert Prozent Bescheid über Internet und Websites? In über zwanzig Jahren als Kursleiter zu Internetthemen und als Schwiegersohn im PC-Support habe ich zehn Top-Missverständnisse gesammelt, die ich dir nicht vorenthalten möchte. Vielleicht ist das eine oder andere Aha-Erlebnis dabei.
Irrtum eins: Internet und World Wide Web sind Synonyme
Wenn jemand sagt, er sei «im Internet» gewesen, ist meistens das World Wide Web gemeint. Das WWW ist jedoch nur ein Dienst im Internet.
Eine Analogie: Das Strassennetz ist die Infrastruktur, um zu fahren. Du kannst darauf aber auch Fahrrad fahren, skaten oder spazieren. So ist das WWW ein Dienst zum «Surfen», der das Internet als Infrastruktur benötigt.
Irrtum zwei: Im Internet kann man «nur» surfen
Nein. Neben dem WWW gibt es weitere Dienste. Die wichtigsten sind:
- E-Mail: Sobald du eine E-Mail verschickst, nutzt du den E-Mail-Dienst.
- Datei-Transfer: Für schnelle Dateiübertragung zwischen Computern kannst du FTP nutzen. Das ist oft effizienter als E-Mail-Anhänge.
- Internettelefonie
- Fernsehen und Radio über Internet
- Spiele, die das Internet zum Datenaustausch verwenden
Irrtum drei: Ein Browser kann E-Mails verschicken
«Moment, ich schreibe E-Mails in meinem Browser!» Richtig. Der Browser ist dein «Fahrzeug» im WWW. Viele Dienste bieten heute eine WWW-Oberfläche, weil das Klicken auf Hyperlinks sehr benutzerfreundlich ist. Wenn du E-Mails über Gmail oder Outlook.com verschickst, arbeitet im Hintergrund dennoch der E-Mail-Dienst.
Irrtum vier: Website, Webseite und Homepage sind Synonyme
Wer stolz verkündet, die «Homepage» sei fertig, meint oft den ganzen Auftritt. Zur Klärung hilft diese Übersicht:
Deutscher Begriff | Englischer Begriff | Bedeutung/Erklärung |
---|---|---|
Webseite | webpage | eine einzelne Seite in einem Gesamtauftritt |
Gesamtauftritt | website | der Gesamtauftritt, z. B. einer Firma im WWW |
Startseite | homepage | die erste Seite eines Gesamtauftritts |
Weil «Website» (engl.) und «Webseite» (deu.) fast gleich klingen und sich nur um das «e» unterscheiden, ist Verwechslung vorprogrammiert.
Irrtum fünf: Es kommt auf das Werkzeug an
Webseiten funktionieren nicht dank Dreamweaver oder einem anderen Tool, sondern dank HTML, CSS und JavaScript. Tools helfen beim Erstellen, doch die Grundlage sind offene Standards, damit Inhalte unabhängig vom Hersteller ausgetauscht werden können.
Irrtum sechs: JavaScript ist veraltet, heute nutzt man jQuery
jQuery ist keine neue Sprache, sondern eine Library, die JavaScript vereinfacht. Kurz: jQuery ist in JavaScript geschrieben und nutzt JavaScript. Es stellt viele Funktionen bereit, die du direkt anwenden kannst.
Irrtum sieben: Dynamische Webseiten sind automatisch mobil tauglich
«Dynamisch» kann zweierlei bedeuten: Layout oder Inhalt.
- Dynamisches Layout: Passt sich der Breite an. Man spricht von «fluid» oder «responsive». Das ist zentral für mobile Websites.
- Dynamischer Inhalt: Texte und Bilder werden serverseitig erzeugt, oft mit Datenbank und CMS. Das sagt aber noch nichts über ein mobil taugliches Layout.
Irrtum acht: Gute Webdesigner machen keine Fehler
Teste einmal mit dem HTML-Validator unter http://validator.w3.org die Seite «www.google.ch». Dass selbst grosse Seiten Validierungsfehler haben, ist nicht überraschend.
Gute Webdesigner überzeugen nicht dadurch, dass sie nie Fehler produzieren, sondern dadurch, dass sie Befunde erklären und begründen können. Manche «Fehler» sind bewusst in Kauf genommene Abweichungen für Kompatibilität oder Performance.
Irrtum neun: Unsere Domain ist schon vergeben
Gerade für KMU lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken und mehrere Optionen zu prüfen. Beispiel: «Fahrschule Müller» bekommt vielleicht «www.fahrschule-mueller.ch» nicht. «www.fahrschule-zuerich.ch» kann aus SEO-Sicht deutlich interessanter sein, auch ohne Nachnamen. Mehr dazu im verlinkten Beitrag.
Irrtum zehn: Listen mit zehn Punkten sind vollständig
Zehn ist eine schöne runde Zahl, aber nicht objektiv sinnvoller als siebzehn, acht Komma zwei fünf oder Pi. Verlass dich nicht blind auf fertige Listen.
Diese Punkte stammen aus meiner Erfahrung als Trainer und Web-Autor mit viel Kundenkontakt. Es gäbe noch vieles mehr zu sagen, das aber den Rahmen sprengen würde.