Farbmanagement: mit RGB-Bildern arbeiten

Für Bilder gibt es verschiedene Farbräume, die wiederum auf diversen Farbmodellen aufbauen. Häufig verwendet werden RGB, CMYK oder Pantonefarben. In seinem Beitrag zeigt Kursleiter Andreas Burkard, welcher Farbraum für die Bildbearbeitung geeignet ist.

Autor/in Andreas Burkard
Datum 25.03.2014
Lesezeit 5 Minuten

In welchem Farbraum sind Bilder, die Sie in InDesign platzieren? Wenn Sie nun sagen «selbstverständlich in RGB», dann wissen Sie wahrscheinlich bereits Bescheid. Wenn Sie sagen «RGB, aber ich weiss eigentlich gar nicht, warum», dann sollten Sie diesen Beitrag lesen. Wenn Sie sagen «selbstverständlich CMYK, weil es die Druckerei so verlangt», dann müssen Sie diesen Beitrag lesen.

1:0 für RGB

Eine Digitalkamera erfasst Bilder in RGB-Signalen (Rot, Grün, Blau). Beamer, Monitor, Internet, Fernseher, Tablet, Kinoleinwand, Farbplotter und viele andere Ausgabevarianten – das ist die grosse Welt von RGB. Nur für den Druck in der Druckerei (beispielsweise Bogen- und Rollenoffsetdruck) wird der CMYK-Farbraum gefordert (Cyan, Magenta, Yellow, Schwarz). Es müssen Farbauszüge erstellt werden und diese «getrennten» Farben werden durch lasierende Druckfarben auf das Papier gedruckt. Geläufig sind auch Sonderfarben, bei uns bekannt als Pantonefarben. RGB ist farbneutral, CMYK ist geräteabhängig. Behalten Sie Bilder in RGB, so können Sie diese im vollen Farbraum für andere Medienkanäle verwenden. Zudem stehen in Photoshop alle Befehle zur Verfügung, in CMYK ist dies schlicht nicht der Fall.

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Verlagerung

Richtig ist, dass in der Druckerei nach wie vor mit CMYK und allenfalls Sonderfarben gedruckt wird. Doch den Prozess kann man verlagern. Statt Bilder im Farbraum zu beschneiden, kann man beim PDF-Export eine CMYK-Erstellung erreichen. Das heisst, ihre Bilder bleiben farbneutral, das PDF wird hingegen CMYK. Dies erfordert allerdings ein Basiswissen über Farbeinstellungen.

Farbeinstellungen prüfen

In der Adobe Bridge können Sie die Farbeinstellungen über die betroffenen Adobe-Programme gleich einstellen. Wählen Sie dazu in der Adobe Bridge (C4, CS5, CS5.5, CS6 oder CC) im Menü Bearbeiten > Creative Suite Farbeinstellungen. Falls Sie keine eigene Vorgabe einer Druckerei haben, verwenden Sie Europa, universelle Anwendungen 3.

Das hat unter anderem zur Folge, dass Photoshop Ihnen auf Wunsch eine CMYK-Anzeige im Ausgabeprofil zeigt. InDesign verwendet dann dieses Ausgabeprofil im PDF-Export zur Separation der Bilder. Das Ausgabe-Profil ist das breit abgestützte und von verschiedenen Herstellern ausgiebig getestete ISO Coated Forga 39 und ideal für gestrichene Bedruckstoffe. Haben Sie eine gute Zusammenarbeit mit der Druckerei, so lassen Sie sich bei der Profilwahl beraten. Verwenden Sie dann das Profil, das Ihnen die Druckerei zur Verfügung stellt. Dieses Profil ist im professionellen Umfeld letztlich auf die Druckmaschine und den Workflow der Druckerei angepasst.

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In RGB arbeiten, aber CMYK sehen

Im folgenden Bild habe ich zum besseren Verständnis ein paar Flächen erstellt und diese in Photoshop mit Farben gefüllt, die krass ausserhalb des CMYK-Farbraums liegen. Wenn Sie in Photoshop für Print arbeiten, sollten Sie im Menü Ansicht > Farbproof auswählen. Dann zeigt Ihnen Photoshop die CMYK-Farben des in der Bridge synchronisierten Profils. Das Bild ist aber nach wie vor im RGB-Farbraum. Auch in InDesign können Sie an gleicher Stelle den Farbproof einschalten.

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Weit hinten zum Ziel

Sie haben RGB-Bilder im Layout. Vielleicht wissen Sie noch gar nicht, welche Druckerei den Auftrag druckt. Sie möchten das PDF für eine Druckerei bereits erstellen. Eine einfache Vorgabe regelt das alles für Sie. Wählen Sie in InDesign Menü Datei > Exportieren > Adobe PDF (Druck). Verwenden Sie die PDF-Vorgabe PDF/X-1a:2001.

Naturgemäss haben viele Anwender den Eindruck, diese Einstellung sei gemessen an der Jahreszahl 2001 hoffnungslos veraltet. Doch das stimmt nicht. Diese PDF-Vorgabe erstellt Ihnen das PDF im CMYK-Farbraum und verwendet dazu das Zielprofil, das Sie in der Adobe Bridge synchronisiert haben. In diesem Fall ist es ISO Coated Forga 39.

Verwenden Sie nur andere PDF-Vorgaben, wenn es Ihnen Ihre Druckerei so empfiehlt. Letztlich muss das Workflowsystem der Druckerei mit dem PDF umgehen können. Womit eine Druckerei in diesem Bereich arbeitet, erfahren Sie nur von der Druckerei selbst. Eine anderslautende PDF-Vorgabe kann Ihnen nur ihr Druckdienstleister geben. Doch mit der Vorgabe PDF/X-1a:2001 sind Sie auf der sicheren Seite, Sie haben sozusagen das Heft selber in die Hand genommen.

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Kontrolle in Acrobat

In Adobe Acrobat kann man das Ergebnis überprüfen. Öffnen Sie dazu Werkzeuge > Druckproduktion (muss oben rechts optional eingeblendet werden) > Ausgabevorschau. Die PDF-Datei ist CMYK. Die Pantonefarbe wurde übernommen. Ihre Bilder im Layout, und natürlich auch als effektive Bilddatei, bleiben aber in der grossen Welt von RGB.

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Autor/in

Andreas Burkard

Andreas Burkard (Burkard Publishing GmbH) ist als Grafik-Designer in der Mediengestaltung und -produktion tätig. Er erstellt für Verlage und diverse Kundenprojekte professionelle InDesign-Vorlagen.