Eidgenössisches Diplom: ICT-Manager: Interview mit Hansjörg Hofpeter
Wer in der Informatik Verantwortung übernehmen und den nächsten Karriereschritt machen will, braucht mehr als technisches Know-how. Die Weiterbildung zum eidgenössisch diplomierten ICT-Manager verbindet fundiertes Fachwissen mit strategischem Denken und Leadership-Kompetenz. Sie richtet sich an erfahrene ICT-Fachpersonen, die ihre Laufbahn gezielt weiterentwickeln und sich für Führungsaufgaben im digitalen Umfeld qualifizieren möchten.
Im Mai 2014 startet bei digicomp der erste Lehrgang zum eidgenössisch diplomierten ICT-Manager. Die berufsbegleitende Weiterbildung dauert zwei Semester und bereitet dich auf die Prüfung zum «eidgenössisch diplomierten ICT-Manager» vor.
Die Prüfung wird vom Verband ICT-Berufsbildung Schweiz abgenommen.
Wir haben mit Hansjörg Hofpeter, Leiter Höhere Berufsbildung bei ICT-Berufsbildung Schweiz, über die neue Weiterbildung und die Chancen gesprochen, die sich dadurch für ICT-Fachpersonen eröffnen.
Wie würdest du die Rolle von ICT-Berufsbildung Schweiz in der Schweizer Bildungslandschaft und Wirtschaft beschreiben? Erklär uns kurz, wer ICT ist und welcher Vision ihr folgt.
Hansjörg Hofpeter: ICT-Berufsbildung Schweiz ist die landesweit tätige Organisation der Arbeitswelt (OdA) für das Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT). Sie sorgt dafür, dass genügend qualifizierte ICT-Fachkräfte ausgebildet werden – abgestimmt auf die Anforderungen von Wirtschaft und Verwaltung und im Einklang mit internationalen Standards.
Die Weiterbildung zum ICT-Manager mit eidgenössischem Diplom ist neu verfügbar. Es gibt viele internationale Alternativen, und das Angebot an eidgenössischen Fachausweisen und Diplomen ist schon heute gross. Warum sollte man gerade in diese Ausbildung investieren?
Die Vorteile dieser Weiterbildung zeigen sich auf mehreren Ebenen:
- Sie ist ein anerkannter Abschluss im Schweizer Berufsbildungssystem auf der Stufe Höhere Berufsbildung
- Sie baut logisch auf die Berufsprüfung mit Fachausweis auf
- Sie stärkt die Position der Informatik im Management und steigert ihre Wertschätzung
Der Lehrgang richtet sich an erfahrene Berufsleute, die sich im Berufsalltag bewährt haben und ihre Marktchancen durch Weiterbildung erhöhen möchten. Die Ausbildung ist berufsbegleitend und praxisnah.
«Informatiker» ist ein breites Berufsfeld mit vielen Spezialisierungen. Warum ist es für eine Informatikerin oder einen Informatiker sinnvoll, eine breitere, nicht spezialisierte Ausbildung zu absolvieren?
Gerade die starke Spezialisierung kann zur Sackgasse werden. Immer gefragter sind Fachkräfte, die als Schnittstelle zwischen IT und Business agieren und betriebswirtschaftliches Wissen mitbringen.
Die Weiterbildung richtet sich an Personen aus der ICT, die eine Führungsfunktion übernehmen möchten. Themen wie Management, Strategie und ICT-Security bilden zentrale Schwerpunkte des Programms.
Der Weg zum eidgenössischen Diplom ist lang und kostspielig. Lohnt sich das wirklich?
Ja, auf jeden Fall. Da die Weiterbildung berufsbegleitend über drei bis vier Semester erfolgt, bleibt der Aufwand überschaubar. Zudem unterstützen viele Kantone die Kurse und Prüfungsgebühren im Rahmen der interkantonalen Finanzierung der höheren Berufsbildung.
Ich habe mein Diplom in der Tasche – was nun?
Mit dem Abschluss steigen deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Du bist bereit, höhere Führungsaufgaben zu übernehmen.
Oder anders gesagt: **«Kein Abschluss ohne Anschluss»** – mit dem Diplom als ICT-Manager/in schaffst du dir beste Voraussetzungen für einen **Master of Advanced Studies (MAS)**.
Hansjörg HofpeterHansjörg Hofpeter ist Leiter Höhere Berufsbildung und stellvertretender Geschäftsführer des nationalen Verbands ICT-Berufsbildung Schweiz, der 2010 gegründet wurde. Der Verband wird getragen vom Dachverband ICTswitzerland sowie den kantonalen und regionalen ICT-Lehrbetriebsorganisationen. |