Office 2013 oder Office 365? Eine Entscheidungshilfe

Die jüngste Office-Version 2013 wirkt auf den ersten Blick wie die vorherige, der Microsoft einfach den «flachen» Windows-8-Look übergestülpt hat. Das erleichtert den Umstieg, täuscht aber über die vorhandenen Neuerungen hinweg. Denn hinter der Oberfläche hat sich einiges getan – sehr zum Vorteil der Anwender. Dieser Tipp wirft einen ersten Blick hinter die Kulissen von Office 2013.

Autor Toni Lumiella
Datum 03.05.2013
Lesezeit 5 Minuten


Die jüngste Office-Version 2013 wirkt auf den ersten Blick wie die vorherige, der Microsoft einfach den «flachen» Windows-8-Look übergestülpt hat. Das erleichtert den Umstieg, täuscht aber über die vorhandenen Neuerungen hinweg. Denn hinter der Oberfläche hat sich einiges getan – sehr zum Vorteil der Anwender. Dieser Tipp wirft einen ersten Blick hinter die Kulissen von Office 2013.

Microsoft bietet ihr Büropaket als Office 2013 oder Office 365 an. Die unterschiedlichen Bezeichnungen für ein auf den ersten Blick gleiches Paket können verwirren, zumal beide Varianten die identischen Ausgaben von Word, Excel, PowerPoint und Konsorten enthalten. Der Unterschied liegt im Preismodell und in der Ausstattung der Pakete. Office 2013 steht fürs klassische Modell. Zu Preisen zwischen offiziell rund 170 und 660 Franken erhalten Käufer eine unterschiedliche Menge an Office-Anwendungen, die sie auf einem einzelnen Windows-Rechner installieren dürfen.

Office 365 ist dagegen ein Abomodell. Jährlich fällt eine «Miete» von 120 Franken an. Dafür enthält Office 365 Home Premium dieselbe Ausstattung wie das teuerste Kaufpaket Office Professional und kann auf fünf Rechnern (Windows oder Mac; dort in der Version Office 2011) installiert werden. Im Abo enthalten ist zudem ein Update auf die jeweils neuste Office-Version. Welche Variante günstiger kommt, hängt also von der Anzahl der Rechner ab sowie von den benötigten Office-Anwendungen. Als Faustregel gilt: Sobald Sie das Büropaket auf drei oder mehr Rechnern nutzen wollen, kommt Office 365 für Private und Kleinbetriebe günstiger.

Was die Abo-Version über die Preisfrage hinaus interessant macht, sind die Cloud-Funktionen. SkyDrive, Microsofts Online-Festplatte, ist eng in die Office-Anwendungen integriert. Ein Office-365-Abo enthält zudem 20 GB zusätzlichen Online-Speicher, was für den typischen Büroeinsatz und den Datenaustausch reichen dürfte. Wirklich interessant werden Office 365 und SkyDrive, wenn Sie gelegentlich an fremden Windows-Rechnern arbeiten. Mit der von Microsoft als «Office on Demand» betitelten Funktion können Sie Ihre Office-Anwendungen auf einem beliebigen Rechner mit Windows 7 oder 8 einsetzen. Hierbei werden die Programme auf den Rechner «gestreamt», also übers Internet heruntergeladen und lokal ausgeführt. Wenn Sie die Office-Anwendungen beenden, werden sie wieder vom PC entfernt, ohne Spuren zu hinterlassen.

Office on Demand

Allerdings hat Microsoft diese Funktion etwas versteckt. Sie finden die Streaming-Anwendungen, wenn Sie sich auf office.microsoft.com mit Ihrem Microsoft-Konto anmelden. Unter dem Menüpunkt «Mein Office» finden Sie danach die zuletzt benutzten, auf SkyDrive gespeicherten Dokumente sowie die On-Demand-Anwendungen. Falls Sie zusätzlich bereits Skype nutzen und die Gratisminuten aus dem Office-365-Paket aktivieren möchten, können Sie dies über «Mein Konto» erledigen. Hier verknüpfen Sie Skype- und Microsoft-Konto.

Auf den ersten Blick

Wenn Sie das erste Mal eine der neuen Office-Anwendungen starten, wird Ihnen sicherlich das flache, zweidimensionale Erscheinungsbild auffallen. Die schlichte Oberfläche lenkt weniger von der Arbeit ab als beim Vorgänger. Das Hintergrundmuster schalten Sie am besten ab – über Datei > Optionen > Allgemein > Office-Hintergrund.

Office-Hintergrund

Wenn Sie für den Dokumenteninhalt mehr Platz auf dem Schirm benötigen, können Sie das Menüband ausblenden oder nur die Registertitel anzeigen, indem Sie auf das neue Symbol rechts in der Titelleiste des Fensters klicken.

Menuband ausblenden

Um ein Dokument direkt aus einer Office-Anwendung heraus in SkyDrive abzulegen, wählen Sie Datei > Speichern (unter). Die Online-Festplatte erscheint unter den Speicherorten; die Handhabung ist identisch wie bei der Ablage auf der lokalen Disk. Bedingung ist, dass Sie sich aus einer Office-Anwendung heraus vorgängig bei SkyDrive angemeldet haben. Hierzu klicken Sie auf das Personen-Symbol rechts oben im Fenster.

Skydrive Integration

Wenn Sie die Desktop-Anwendung von SkyDrive installiert haben, sollten Sie den Zugriff für Office-Dokumente optimieren. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das SkyDrive-Symbol in der Taskleiste und wählen Sie «Einstellungen». Unter dem Reiter «Einstellungen» setzen Sie ein Häkchen bei «Verwenden Sie Office, um Dateien schneller zu synchronisieren…». Die Option bewirkt, dass nur geänderte Teile eines Dokuments übertragen werden, und ermöglicht es, dass mehrere Personen gleichzeitig an einer freigegebenen Datei arbeiten.

Skydrive-Einstellungen

Wenn Sie immer noch zweifeln, ob Sie auf Office 2013 oder das Abo-Modell Office 365 umsteigen wollen, so lautet die Empfehlung aufgrund der SkyDrive-Unterstützung: im Zweifelsfalle Office 365.


Über den Autor

Toni Lumiella

Toni Lumiella ist Eidg. Ausbilder FA, MOS Master 2016, Microsoft Certified Trainer und Inhaber der Firma Learning Partner. Seit über 20 Jahren ist er in der Erwachsenenbildung tätig. Er ist spezialisiert in den Hauptanwendungen der Office-Apps, Microsoft 365, Digital Workplace und auch in der Erstellung von Lernvideos, Kursunterlagen, Assessments und Blog-Beiträgen.