PDFs für die Druckausgabe vorbereiten
Schon vor geraumer Zeit hat mit dem Standard PDF/X eine Normierung für die Druckausgabe stattgefunden. Diese Standards für die Druckindustrie können beim PDF-Export aus InDesign als Vorgaben ausgewählt werden. Inzwischen gibt es aber so viele PDF/X-Standards, dass etliche Anwender nicht mehr wissen, welcher PDF/X-Standard verwendet werden soll. Dieser Tipp gibt dir einen Überblick.
Die PDF/X-Normierung
Schon vor geraumer Zeit hat mit dem Standard PDF/X eine Normierung für die Druckausgabe stattgefunden. Diese Standards für die Druckindustrie können beim PDF-Export aus InDesign als Vorgaben ausgewählt werden. Inzwischen gibt es aber so viele PDF/X-Standards, dass etliche Anwenderinnen und Anwender nicht mehr wissen, welcher PDF/X-Standard verwendet werden soll.
Hier gibt es eine Regel: Ist die Druckerei, die den Druckauftrag abwickelt, unbekannt, solltest du vorsichtshalber die Vorgabe PDF/X1a 2001 PDF für Druckausgabewählen. Diese Vorgabe erlaubt nur CMYK und Sonderfarben. Das heisst auch, dass platzierte RGB-Bilder automatisch gemäss den Farbeinstellungen zu CMYK separiert werden.
Überprüfe dazu vor dem PDF-Export in deinem InDesign im Menü Bearbeiten > Farbeinstellungen, ob die Farbeinstellungen den Standardeinstellungen entsprechen. Die Einstellung heisst Europa, universelle Anwendung 2 und das CMYK entsteht automatisch nach den Separationseinstellungen Coated FOGRA27. Mit dieser Einstellung erzielst du für einen breiten Einsatz absolut gute Resultate.
Bei PDF/X1a 2001 wird ein PDF-Dokument in der Version 1.3 erzeugt. Dies verflacht die transparenten Objekte. Das heisst, die Objekte werden zwar den transparenten Eindruck behalten, doch in der PDF-Datei sind nun viele Objekte mit Mischfarben enthalten. Innerhalb der PDF-Datei gibt es keine Transparenz mehr. Erst die PDF-Version PDF 1.4 und höher belasst Transparenz im PDF. Du fährst also besser, wenn du eine tiefere Version auswählst, da höhere Vorgaben Anpassungen bei den Druckausgabe-Workflowsystemen bedingen.

Druckdienstleister fragen
Unterschiedliche Ausgabeworkflowsysteme bei Verlagen, Druckereien und allgemeinen Druckdienstleistern sind ein ganz wichtiger Punkt im Bereich PDF-Dokumente für die Druckausgabe. Wenn du die Firma, die deine Druckaufträge erstellt, bereits kennst, sprich mit den verantwortlichen Personen. Hinter den PDF/X-Einstellungen steckt viel Detailwissen. Die Fachleute wissen, welche Norm auf dein aktuelles Druckausgabesystem passt.
Es gibt Druckereien, die ihren Kundinnen und Kunden raten, das PDF mit der Exportvorgabe «Druckausgabequalität» zu erstellen. Das ist nicht falsch, doch den so erzeugten PDF-Dateien fehlt die Bezeichnung der Ausgabemethode und des Überfüllungsschlüssels. Diese Informationen wie auch die Separation werden dann später im Workflow des Ausgabesystems automatisch eingefügt. Du hast mit Druckausgabequalität weniger Kontrolle über das PDF, doch falsch ist das nicht.
Viele Druckereien stellen für InDesign PDF-Vorgaben zur Verfügung. Diese kannst du im Menü Datei > Adobe PDF-Vorgaben > Definieren laden und für den Export als Vorgabe nutzen.
Qualität und Druckbarkeit
Im Zeitalter des Inhouse-Publishing verstehen viele Anwenderinnen und Anwender nicht, dass allein nur die Normierung PDF/X noch keine fehlerfreie PDF-Datei garantiert. Das mag paradox klingen, doch die Normierung beschreibt nur die Druckbarkeit. So werden Elemente untersagt wie beispielsweise Video oder Audio. Doch die PDF-Vorgabe definiert nicht die Qualität des Inhalts. Du musst dir also noch zusätzliches Wissen aneignen, um die Dokumente richtig aufzubauen.
Zu den bekanntesten qualitativen Fehlleistungen gehören fehlende Verknüpfungen und fehlende Schriften, zu geringe Bildauflösungen, zu dünne Linien, falsch angelegte Farben, Probleme mit Überdrucken oder Aussparen, ungeeignete Austauschformate und – infolge fehlender Absprache – falsche Einstellungen beim PDF-Export.
