Faszination soziale Netzwerke

Autor Administrator
Datum 09.11.2012
Lesezeit 4 Minuten

Soziale Netzwerke sind für Menschen die einfachste Möglichkeit, mit vielen anderen Usern aus unterschiedlichen Regionen oder Ländern in Kontakt zu bleiben und mit ihnen Informationen auszutauschen. Während die Menschen sich früher überlegt haben, wem sie aus dem Urlaub eine Postkarte schreiben und an wen sie welche Urlaubsfotos per E-Mail schicken, organisieren sie das heute viel einfacher und ganz zentral über jenes Profil, über das sie mit ihren Freunden verbunden sind. Die umgekehrte Perspektive ist natürlich genauso wichtig: Wenn die Social-Media-User wissen wollen, was ihre Freunde so den ganzen Tag im Urlaub oder während der Arbeit machen, dann sind die sozialen Netzwerke jene zentrale Plattform, wo sie sich einklinken, nachsehen und informieren können. Soziale Netzwerke sind sozusagen der virtuelle Verteiler, bei dem man viel leichter dazugehört, als es früher vielleicht möglich war. Dabei sein ist also (fast) alles. Dadurch, dass sich hauptsächlich User miteinander vernetzen, die sich zumindest ansatzweise kennen, entsteht ein virtueller Raum mit einer viel höheren Vertrauensbasis, als es sonst im Internet möglich ist, mit Betonung auf »Internet«. Viele soziale Netzwerke haben ein Limit für das Hinzufügen von neuen Kontakten bzw. Kontaktanfragen eingebaut, was den Spammern Einhalt gebieten soll. Das wiederum sorgt dafür, dass Inhalten, die unter Freunden ausgetauscht werden, mehr vertraut wird, als es auf anonymen Websites oder Portalen der Fall wäre. Genauso verhält es sich auch, wenn es um das Vertrauen der User gegenüber kommerziellen Inhalten geht.

Das Vertrauen in diese »Online-Räume« kann allerdings trügerisch sein, denn viele der mit Freunden geteilten Informationen sind auch öffentlich, also auch für Nichtfreunde einsehbar (Je nach Privatsphäreneinstellung durch den User selbst). Und niemand weiss heute, was diese Plattformen mit diesen Inhalten zukünftig vorhaben. Die Themen Privatsphäre und Eigentum an Informationen werden die Gesellschaft noch viel mehr beschäftigen, als sie es heute bereits tun.

Mit der Nutzung sozialer Netzwerke ging und geht für die User ein Wandel an Mediennutzung, -kompetenz und Privatsphäre, der immer wieder für Diskussionen und die Infragestellung dieser Entwicklungen sorgt. Letztlich obliegt es aber jedem Einzelnen, sich Gedanken darüber zu machen, welche und wie viele Informationen er/sie im Web möglicherweise für die Ewigkeit veröffentlichen möchte.

Denn eines ist ganz klar: Das Internet hat ein unendliches Gedächtnis, und die Garantie, dass Inhalte selbst nach aktivem Löschen durch den User auch wirklich überall gelöscht werden, gibt es nicht.

Wichtig ist auch zu erwähnen, dass viele der heute beliebten Netzwerke auch technisch keine geschlossenen Räume sind. Mittels API (Application Programming Interface), einer Schnittstelle, mit der Daten von einem Programm ins Netzwerk eingespielt oder aus dem Netzwerk in ein Programm übertragen werden können, ergänzen viele Softwareentwicklungen die Inhalte oder Funktionalitäten der Portale. Gleiches gilt auch für die sogenannten Apps (Applikationen): Das sind Programme, die im sozialen Netzwerk von Usern genutzt werden können und mehr oder weniger nützliche Funktionen bereitstellen. Dazu gehören auch die beliebten Social Games wie Farmville oder MafiaWars in Facebook. Auch hier stehen in vielen Fällen nicht die Portalbetreiber, sondern externe und unabhängige Unternehmen dahinter.


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